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Langendorf
Kreisverkehr bei Langendorf: Baustart endlich in Sicht?
Schon 2015 wurden die ersten Pläne für einen Kreisverkehr in Langendorf nahe der Autobahnauffahrt vorgestellt. Umplanungen, Corona und fehlende Gutachten sorgten für Verzögerungen. Beginnt nun endlich der Bau?
Die Abfahrten auf die K37 nach Langendorf und die A7 in Richtung Würzburg liegen nah beieinander. Häufig kommt es hier deshalb zu Verwechslungen. Ein Kreisverkehr soll Abhilfe schaffen.       -  Die Abfahrten auf die K37 nach Langendorf und die A7 in Richtung Würzburg liegen nah beieinander. Häufig kommt es hier deshalb zu Verwechslungen. Ein Kreisverkehr soll Abhilfe schaffen.
Foto: Milena Meder | Die Abfahrten auf die K37 nach Langendorf und die A7 in Richtung Würzburg liegen nah beieinander. Häufig kommt es hier deshalb zu Verwechslungen. Ein Kreisverkehr soll Abhilfe schaffen.
Milena Meder
 |  aktualisiert: 22.11.2024 02:41 Uhr

Seit mehr als einem Jahrzehnt ist der Bau eines Kreisverkehrs bei der Bundesstraße 287 nahe Langendorf im Gespräch. Die ersten detaillierten Planungen wurden bereits 2015 vorgestellt, Baubeginn sollte eigentlich 2020 sein - eigentlich.

"Es gibt verschiedene Gründe, die zu einer Verzögerung geführt haben", teilt das Landratsamt auf Anfrage dieser Redaktion mit. Die gewünschten Umplanungen, um künftig auch die Autobahnauffahrt in den Kreisel einzubeziehen, sowie die lange Phase der Corona-Pandemie seien zum Teil Schuld an dem Aufschub gewesen. Weiterhin galt es Lärmschutzgutachten und Gutachten zum Niederschlagswasser und zur Archäologie zu erstellen, was ebenfalls für Verzögerungen sorgte. 

Kreisel Langendorf: Ausschreibungen sollen starten

Überraschend teilt das Landratsamt nun aber mit: "Die Ausschreibung soll bis zum Jahresende 2024 abgeschlossen sein." Der Baubeginn sei wetterabhängig, realistisch wäre aber März beziehungsweise April 2025.

Ein Blick auf die Autobahnauffahrten in Hammelburg von oben. Das Foto stammt aus dem Jahr 2022.       -  Ein Blick auf die Autobahnauffahrten in Hammelburg von oben. Das Foto stammt aus dem Jahr 2022.
Foto: Archiv/Wolfgang Dünnebier | Ein Blick auf die Autobahnauffahrten in Hammelburg von oben. Das Foto stammt aus dem Jahr 2022.

Ursprünglich sollte, so der Entwurf aus dem Jahr 2015, an der Einmündung der Kreisstraße 37 in die Bundesstraße 287 der "größte Kreisverkehr des Landkreises" mit einem Durchmesser von 50 Metern und einer sieben Meter breiten Fahrbahn für etwa 750.000 Euro gebaut werden.

Denn: Dort trifft neben der Auffahrt zur Autobahn A 7 in Richtung Würzburg der Schwerlastverkehr aus dem Steinbruch auf den Lastwagenverkehr aus dem Gewerbegebiet sowie auf den normalen Durchgangsverkehr der Bundesstraße zwischen Bad Kissingen und Hammelburg.

Planungen nochmal geändert

Zwei Jahre später wurde die Planung allerdings nochmals modifiziert: Die Idee, einen eigenständigen Kreisel für den Gewerbeverkehr nur wenige Meter neben der Autobahn-Auffahrt zu bauen, wurde verworfen. "Die Planung wurde geändert, um die KG37 direkt mit der Autobahnauffahrt in einem gemeinsamen Kreisel zu verbinden", verdeutlicht das Landratsamt.

So sieht die Planung des Langendorfer Kreisels von 2019 aus: Durch die Lage nördlich der Abzweigung verkürzen sich die Auf- und Abfahrt der Autobahn, aber Bundesstraße B 287 und die Kreisstraße KG 37 lassen sich besser anbinden.       -  So sieht die Planung des Langendorfer Kreisels von 2019 aus: Durch die Lage nördlich der Abzweigung verkürzen sich die Auf- und Abfahrt der Autobahn, aber Bundesstraße B 287 und die Kreisstraße KG 37 lassen sich besser anbinden.
Foto: Grafik: Archiv | So sieht die Planung des Langendorfer Kreisels von 2019 aus: Durch die Lage nördlich der Abzweigung verkürzen sich die Auf- und Abfahrt der Autobahn, aber Bundesstraße B 287 und die Kreisstraße KG 37 lassen sich ...

Die zwei vorhandenen Kreuzungen - einmal die Einmündung in die Kreisstraße KG 37 in Richtung Westheim/Langendorf und die westliche Einmündung in die Autobahn A7 - werden nun also zu einem Knotenpunkt zusammengelegt. "Eine Verschiebung nach Norden ermöglicht eine leichtere Einfahrt in den Kreisel."

Bedeutet: Die Kreisstraße soll mit dem Bau wieder auf ihre alte Trasse zurückverlegt werden. Bereits im Frühjahr 2020 hatte der Landkreis deshalb Ausgrabungen entlang der künftigen Trasse der KG 37veranlasst.

Ausgrabungen entlang der KG37

Auf einem rund 220 Meter langen Abschnitt fanden die Experten Überreste von mindestens vier Grubenhäusern.  Zum Vorschein kamen neben viel Keramik auch Messer und Reste von Pferde-Trensen aus Metall. Danach ging es an den Weg daneben, der ebenfalls im Baufeld der künftigen Kreisstraße liegt.

ham-rr-Grabung-Ende-Mai-1       -  Grabungsleiter Marcel Günther beaufsichtigte im Frühjahr 2020 die archäologische Untersuchung bei Langendorf.
Foto: Archiv/Ralf Ruppert | Grabungsleiter Marcel Günther beaufsichtigte im Frühjahr 2020 die archäologische Untersuchung bei Langendorf.

„Auf der Fläche der alten Kreisstraße wurden keine Funde zutage befördert“, fasste das Landratsamt die Ergebnisse im Jahr 2020 zusammen. Offenbar wurden bei früheren Tiefbau-Arbeiten jegliche geschichtliche Zeugnisse im Boden bereits zerstört.

Projekt zur Prüfung bei der Regierung von Unterfranken

Der eigentliche Grund für die Bauverzögerung war allerdings, dass noch erweiterte Lärmgutachten und Gutachten zur Behandlung des dort anfallenden Niederschlagwassers erforderlich waren.

Mittlerweile liegen der Behörde allerdings alle für den Bau notwendigen Gutachten vor und das Projekt befinde sich zur Prüfung bei der Regierung von Unterfranken. "Nach Erhalt des Prüfungsergebnisses kann mit der Ausschreibung der Baumaßnahme begonnen werden", so das Landratsamt. 

Geplant ist der Kreisel mit vier Ein- beziehungsweise Ausfahrten. Wie sein Planungsvorgänger soll auch er einen Durchmesser von 50 Metern haben. "Von der B287 aus fährt man auf die A7 Richtung Würzburg oder Fulda, bleibt auf der B287 oder biegt Richtung Westheim/Langendorf ab", so das Landratsamt. Zusätzlich nutze der Abwasserzweckverband Thulba-Saale die Bauarbeiten zur Erneuerung seines Kanals.

Genau Kosten noch nicht nennbar

"Die Kosten werden gemäß den Verkehrszahlen zwischen dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt, der Autobahn GmbH des Bundes (vormals:  Autobahndirektion Nordbayern) und dem Landkreis Bad Kissingen aufgeteilt."

Wie viel das Vorhaben abschließend kosten wird, könne noch nicht gesagt werden. Das Landratsamt schreibt dazu: "Genaue Kosten können wir noch nicht nennen, da diese von den Ergebnissen der Ausschreibung abhängig sind." 

Hoffen auf einen Rückgang der Unfallzahlen

Was sich der Landkreis von diesem Bauprojekt erhofft? Einen Rückgang der Unfallzahlen.

ham-rr-Unfall-3       -  Die kurz hintereinander folgenden Einmündungen an der B287 haben immer wieder zu Verwechslungen und so zu Unfällen geführt.
Foto: Archiv/Ralf Ruppert | Die kurz hintereinander folgenden Einmündungen an der B287 haben immer wieder zu Verwechslungen und so zu Unfällen geführt.

"Hier fahren täglich rund 10.000 Fahrzeuge – bestehend aus ganz normalem PKW-Aufkommen, LKW-Verkehr, der in das Gewerbegebiet fährt und Schwerlastverkehr zum Steinbruch", heißt es aus der Behörde. Insbesondere Ortsfremde, die aus Richtung Hammelburg kämen, würden häufig die Abbiegespur nach Langendorf und die Auffahrt zur Autobahn verwechseln und deshalb falsch abbiegen. "Die kurz hintereinander folgenden Einmündungen haben immer wieder zu Verwechslungen und so zu Unfällen geführt." 

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