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Bad Kissingen
Kreisumlage: Die vier Städte rangieren auf der Skala ganz oben
Was die Kommunen 2021 an den Kreis zahlen, hängt von der Steuerkraft 2019 und den Schlüsselzuweisungen 2020 ab. Dabei werden aus einstigen Siegern auch mal Verlierer.
Das Volumen der Kreisumlage hat sich 2021 erhöht. Die Kommunen müssen 2,3 Millionen mehr an den Kreis abführen.
Foto: Archiv Marc Müller | Das Volumen der Kreisumlage hat sich 2021 erhöht. Die Kommunen müssen 2,3 Millionen mehr an den Kreis abführen.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 04.05.2021 02:14 Uhr

Der Hebesatz der Kreisumlage steht seit drei Jahren unverändert bei 41,5. Doch was außen draufsteht, ist nicht immer innendrin. Will heißen, das Umlagevolumen hat sich, im Vergleich zu den beiden Vorjahren, 2021 weiter erhöht, und zwar um rund 2,3 Millionen Euro (4,96 Prozent). Insgesamt müssen Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis Bad Kissingen 2021 knapp 49,5 Millionen Euro an den Landkreis entrichten.

Was eine Kommune dieses Jahr an den Landkreis abführen muss, richtet sich in erster Linie nach der jeweils eigenen Steuerkraft von vor zwei Jahren. Das heißt, nach der Einkommens- und Umsatzsteuerbeteiligung und nach den für 2019 festgesetzten Realsteuerhebesätzen (Gewerbesteuer und Grundsteuerbeträge). Bei der Festsetzung der Kreis-Umlagekraft spielt jedoch auch eine Rolle, wieviel Schlüsselzuweisungen die Kommunen im vorherigen Haushaltsjahr, also 2020, erhielten.

Vergangenheit und Zukunft einkalkulieren

Legt der Landkreis den Umlagesatz fest, muss er nicht nur zurückschauen, sondern auch die Zukunft bedenken. Denn bei der Berechnung derselben ist er daran gebunden, die finanzielle Situation seiner Kommunen genau zu betrachten, damit diese nicht handlungsunfähig werden.  2021 sieht die finanzielle Situation der Kommunen weiter recht stabil aus.

Im Bereich der Gewerbesteuer zeigt sich, laut Kreiskämmerer Christian Metz im aktuellen Haushaltsbericht, wie stets in den jüngsten Jahren, ein uneinheitliches Bild, was die Entwicklung der Steuerkraftzahlen angeht. Von 26 Kommunen können nur 13 eine Steigerung der Gewerbesteuerkraft verzeichnen (16 in 2020), während 13 Einbußen hinnehmen müssen (zehn in 2020). Die Große Kreisstadt Bad Kissingen und der Markt Zeitlofs weisen hier mit 1,02 Millionen Euro, beziehungsweise 605 000 Euro die größten absoluten Steigerungen unter den Kommunen auf.

Rückgang der Gewerbesteuerkraft

Während die Gemeinde Oberleichtersbach 2020, was die Gewerbesteuerkraft angeht, noch unter den großen Gewinnern rangierte, verzeichnet sie 2021 mit einem Minus von 884 000 Euro einen herben Verlust. Auch der Markt Wildflecken muss 2021 mit einem Rückgang der Gewerbesteuerkraft um rund 1,25 Millionen Euro rechnen (2020 waren das minus 492 000 Euro).

Ebenso hat sich die Gemeinde Aura mit einem Rückgang von 104,9 Prozent bei der Gewerbesteuerkraft abzufinden. Schondra hat ein Minus von 44,5 Prozent zu verkraften, der Markt Sulzthal einen Einbruch von minus 20,7 Prozent.

Kreisumlage: Die vier Städte rangieren auf der Skala ganz oben

Eine positive Entwicklung zeichnet sich nach wie vor für alle 26 Kommunen ab, wenn man die Einkommens-, sowie die Umsatzsteuerbeteiligung betrachtet.

Was die Schlüsselzuweisungen angeht, können 2021 vor allem die Stadt Münnerstadt (plus 348 000 Euro) und der Markt Wildflecken (Zuwachs von 322 000 Euro) zufrieden sein. Den größten Rückgang verzeichnet die Gemeinde Rannungen mit 35 000 Euro, führte Kämmerer Metz in seinem Bericht aus.

Die Große Kreisstadt zahlt am meisten

Den größten Teil an der Kreisumlage (siehe Grafik) muss die Stadt Bad Kissingen mit 23,6 Prozent, das sind knapp 11,7 Millionen Euro, berappen, gefolgt von den Städten Hammelburg (11,4 Prozent entspricht rund 5,6 Millionen Euro) und Münnerstadt (6,8 Prozent, entspricht knapp 3,4 Millionen Euro). Die Marktgemeinde Burkardroth liegt mit 6,3 Prozent (rund 3,1 Millionen Euro) noch vor der Stadt Bad Brückenau (6,1 Prozent, entspricht rund drei Millionen Euro).

Jeweils zwischen vier und fünf Prozent der Kreisumlage finanzieren die Kommunen Oberthulba (fast 2,2 Millionen Euro), Oerlenbach (rund 2,3 Millionen Euro) und Bad Bocklet (knapp 2,2 Millionen Euro) mit.

Die einen müssen mehr abgeben, die anderen weniger

Obwohl der Kreisumlagesatz auch 2021 bei 41,5 Prozentpunkten liegt, muss beispielsweise Bad Kissingen heuer 6,39 Prozent mehr zahlen (plus 702 000 Euro) als 2020. Gleich 36,35 Prozent mehr an Umlage muss die Marktgemeinde Zeitlofs heuer berappen, statt 807 000 Euro in 2020 heuer rund 1,1 Millionen Euro. Um 21,6 Prozent ist zudem der Beitrag von Wartmannsroth gestiegen (plus 168 000 Euro). Auch Euerdorf zahlt knapp 20 Prozent (plus 226 000 Euro) und Ramsthal knapp 16 Prozent (plus 68 000 Euro) mehr als in 2020.

Aber es gibt 2021 auch Kommunen, die weniger an den Landkreis abgeben müssen als 2020: Wildflecken zum Beispiel zahlt heuer knapp 30 Prozent weniger (rund 345 000 Euro), Oberleichtersbach knapp 16 Prozent weniger (rund 304 000 Euro) und Schondra rund acht Prozent weniger (62 000 Euro).

 
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