
Nach 18-jähriger Amtszeit als Kreisbrandrat wurde Benno Metz (Wollbach) am vergangenen Sonntag im Beisein vieler Weggefährten von Landrat Thomas Bold ( CSU ) in den Ruhestand verabschiedet. Anschließend erhielt Amtsnachfolger Markus Ullrich aus Zeitlofs seine Ernennungsurkunde. Mit dem Wechsel des Kreisbrandrats ist auch die personelle Neuaufstellung der Kreisbrandinspektion verbunden, weshalb im Rahmen der Feier im Hammelburger Kloster sowohl ausgeschiedene Kreisbrandmeister verabschiedet als auch die Mitglieder der künftigen Inspektion vorgestellt wurden.

Würdigung durch den Landrat
Als „oberster Feuerwehrmann “ des Landkreises habe Benno Metz , der Mitte Dezember seinen 65. Geburtstag feiern wird, „unheimlich viel bewegt“, würdigte Landrat Thomas Bold ( CSU ) die Verdienste des am 31. Oktober ausgeschiedenen Kreisbrandrats . Metz habe die gemäß Bayerischem Feuerwehrgesetz übertragenen Aufgaben „mit Leben gefüllt“. So wurde in seiner Amtszeit unter anderem die Anzahl der Drehleiterstandorte von zwei auf fünf erhöht und damit „für die Menschenrettung wesentlich bessere Voraussetzungen geschaffen“. Die Kreisbrandinspektion wurde personell verstärkt und qualitativ weiterentwickelt. Gemeinsam mit den Gemeinden wurde die Ausstattung der örtlichen Feuerwehren den Bedürfnissen angepasst. Bold: „Doch Prämisse war für Metz immer der nach fachlichen Kriterien tatsächliche Bedarf. Nicht jeden Wunsch hat er befürwortet.“ Zu seinen weiteren Verdiensten gehört bei der flächendeckenden Einführung der digitalen Alarmierung in Bayern „dank seines Durchsetzungsvermögens“ die gemeinsam für ganz Unterfranken vollzogene Beschaffung der neuen Funkgeräte, wodurch für alle Kommunen eine Kosteneinsparung erreicht werden konnte. „Metz war im Sinne der Sache streitbar, nicht immer bequem.“ Doch gerade dies habe ihn zu überörtlichen Aufgaben befähigt: „Seine Kompetenz, Geradlinigkeit und Verbindlichkeit wurden geschätzt.“
Metz war eine große Bereicherung
Dies wurde auch in den Grußworten deutlich. So betonte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner ( CSU ), dass bei 115 Wehren im Landkreis mit 4 850 Feuerwehrleuten deren Leitung „eine ganz besondere Persönlichkeit“ erfordert. Metz habe immer vorausschauend und weitsichtig gehandelt. Deshalb seien die Feuerwehren im Landkreis immer besser aufgestellt gewesen als in anderen Landkreisen. Dem Amtsnachfolger Markus Ullrich empfahl Kirchner, gar nicht erst die großen Fußstapfen seines Vorgängers einnehmen zu wollen, sondern einen eigenen Weg zu gehen.
Der neue Kreisbrandrat stellt sich vor
Kreisbrandrat Markus Ullrich stellte sich den anwesenden Festgästen als „der Markus“ vor, gelernter Heizungstechniker, verheiratet mit Katharina und Vater der Kinder Greta und Conrad. Seit 26 Jahren ist er in der Feuerwehr aktiv. Im Jahr 2008 wurde durch Eintritt in die Berufsfeuerwehr Würzburg sein Hobby zum Beruf. Seit 2021 ist der 39-Jährige im Bad Kissinger Landratsamt im technischen Brand- und Katastophenschutz tätig und wurde kürzlich nach erfolgreicher Qualifizierung zum Brandoberinspektor ernannt.

Über die Zukunft der Feuerwehr
„Der heutige Tag ist für mich ein Meilenstein, doch er ist vor allem für uns alle ein Schritt nach vorn“, wagte Ullrich einen Blick auf die großen Herausforderungen: demografischer Wandel, veränderte Anforderungen an die Feuerwehren und Modernisierung von Technik und Strukturen. „Diese Themen werden wir gemeinsam anpacken“, versprach er, „denn mein Führungsstil ist kooperativ und situativ“. Außerdem wolle er den Nachwuchs fördern, Frauen in der Feuerwehr unterstützen und optimale Bedingungen für Aus- und Weiterbildung schaffen. Abschließend dankte er Benno Metz , der ihm immer ein Mentor und Motivator gewesen sei.

Besondere Ehrungen für Benno Metz
An seinem 14. Geburtstag war Benno Metz in die Wollbacher Feuerwehr eingetreten, deren Leitung er schließlich 1989 als Kommandant und Brandmeister übernahm. Im Jahr 2000 folgte die Ernennung zum Kreisbrandmeister mit Zuständigkeit für die zwölf Wehren seiner Heimatgemeinde Burkardroth. Am 26. November 2006 wurde er schließlich erstmals zum Kreisbrandrat gewählt. Auch außerhalb des Landkreises wurden seine Qualifikation und Verantwortungsbereitschaft geschätzt, was zahlreiche Vorstandsämter im Bezirks- und Landesfeuerwehrverband bestätigen. Für seinen 50-jährigen Dienst in der Feuerwehr und seine Verdienste wurde Benno Metz im Vorjahr mit dem Großen Ehrenzeichen des Freistaats Bayern sowie im April mit der neu geschaffenen Silbermedaille des Landesverbandes ausgezeichnet, die vor ihm nur Bayerns Innenminister Joachim Hermann erhalten hatte.

Erinnerung an traurige und kuriose Momente
Vor allem die tragischen Momente blieben Metz in Erinnerung, wenn bei Einsätzen Tote zu bergen waren. Deshalb dankte er nicht nur der gesamten Blaulicht-Familie, sondern auch den Kirchenvertretern für deren psychosoziale Notfallversorgung. Doch auch Einsätze ungewöhnlicher Art blieben dem Pensionär in Erinnerung wie etwa 2012 die unsanfte Landung sechs niederländischer Fallschirmspringer, die gemeinsam von Feuerwehr, Bergwacht und Rotem Kreuz unter seiner Leitung im dichten Wald aus den Bäumen gerettet werden mussten.
Keine überstürzten Entscheidungen treffen
Während bei Einsätzen schnelle Kommandos verlangt werden, empfiehlt Benno Metz seinem Nachfolger für sein Amt als Kreisbrandrat , vor wichtigen Entscheidungen möglichst Ruhe zu bewahren und noch eine Nacht darüber zu schlafen: „Ich bin ganz gut damit gefahren“, verriet er im Gespräch mit dieser Zeitung. In die erforderliche Zusammenarbeit mit politischen Gremien, Kommunen, Landratsamt und Bezirksregierung müsse sich Markus Ullrich sicher noch einarbeiten. In diesem Punkt habe er es als Mitglied in Gemeinderat und Kreistag einfacher gehabt: „Ich kannte doch schon alle Bürgermeister und Kreistagsmitglieder, als ich vor 18 Jahren Kreisbrandrat wurde.“