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LKR. BAD KISSINGEN
Kreis plant Umgehungsstraße um Eltingshausen
Überraschung: Die Kreisstraße 43, die von der B 19 bis Eltingshausen führt, soll neu gebaut werden und um den Ort herumführen. An der Kreuzung zur B  19 (im Bild) ist ein Verkehrskreisel geplant.
Foto: Stefan Geiger | Überraschung: Die Kreisstraße 43, die von der B 19 bis Eltingshausen führt, soll neu gebaut werden und um den Ort herumführen. An der Kreuzung zur B 19 (im Bild) ist ein Verkehrskreisel geplant.
ikr
 |  aktualisiert: 09.11.2012 12:04 Uhr

Der Landkreis will 2013 mit dem Bau einer Ortsumgehung Eltingshausen beginnen. Das verkündete Landrat Thomas Bold im Wirtschafts- und Umweltausschuss. Der Leiter der Tiefbauabteilung, Jürgen Dobler, hatte schon erste Pläne parat. Die neue KG 43 führt dann ab der früheren B 19 im weiten Bogen durch die Flur und mündet in der Nähe des Umspannwerks wieder in die B 286. Die bestehende KG 43 soll später zum Wirtschaftsweg werden.

Die Pläne liegen offenbar schon länger in der Schublade, denn etliche Vorbedingungen sind bereits abgeklärt. So gab es Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt Schweinfurt, bei denen man Details besprach. Zudem ging aus Doblers Ausführungen hervor, dass die Quellen für etwaige Fördermittel schon angezapft sind.

Im Ausschuss sah die SPD (Christian Zoll) das CSU-Projekt als gelungenen Coup im Hinblick auf die 2014 bevorstehenden Kommunalwahlen an. Vielleicht wurde das Projekt auch aus dem Gefühl heraus geboren, dass die viel zitierte „B 286 neu“ auf keinen Fall in absehbarer Zeit gebaut wird – wenn überhaupt. Diese Angst geisterte schon länger und flammte einmal mehr auf, als CSU-Staatssekretär Gerhard Eck unlängst im Rathaus zwar den Arnshäusern ihren Radweg versprach, über die Zukunft der B 286 neu aber äußerst ungern parlieren wollte. Der Leiter des Straßenbauamts, Holger Bothe, machte klar, dass das Projekt 2015 wohl neu bewertet wird, bevor man es – vermutlich nicht mehr als „vordringliche“ Planung – in den Bundesverkehrswegeplan aufnimmt.

Handeln muss der Landkreis aber jetzt, denn er zeichnet für die Verkehrssicherheit auf der Kreisstraße 43 verantwortlich. Diese Straße ist nämlich mittlerweile ganz arg in die Jahre gekommen. Die schon seit langem schadhafte Straßendecke wurde in den jüngsten Jahren noch mehr verschlissen, weil alle LKW, die von der Größe her nicht mehr durch die Bahnunterführung bei Oerlenbach passen, den Weg von der Autobahn her über Eltingshausen nehmen.

Hinzu kam, dass die Ortsdurchfahrt Oerlenbach ausgebaut wurde und sich nun zusätzlicher Verkehr über Eltingshausen dahin wälzte. Tiefbauleiter Dobler hatte Zahlen parat: Die aktuelle Verkehrsbelastung auf der KG 43 bewegt sich bei 3000 Fahrzeugen plus 214 LKW täglich. Auch der Schwerlastverkehr von der Autobahn zur Deponie Wirmsthal und umgekehrt von dort zum Müllheizkraftwerk Schweinfurt fließt nämlich durch den Ort.

Die alte KG 43 zu ertüchtigen, wäre eine aufwändige und kostspielige Sache gewesen, sagte Dobler. Die Ortsmitte wäre jedoch nicht entlastet. Eine Umgehung würde die Verkehrssituation hingegen „deutlich entschärfen“. An der Einmündung der Kreisstraße in die frühere B 19 soll ein Verkehrskreisel gebaut werden, so Dobler weiter. Auf der neuen Trasse müssen Haltesichtweiten eingeplant werden, was unter Umständen eine Nivellierung des Geländes notwendig macht. Am Rand der Straße soll ein Damm entstehen, an dem vom Kreisel weg vielleicht auch noch ein Radweg entlangführen könnte. Die neue Verkehrsader mündet am Umspannwerk in die B 286. Auch hier ist ein Kreisel eingeplant.

Projekt B 286 gefährdet?

Der Tiefbauleiter sprach auch von einem Lärmschutzwall, der unweit des Dorfes errichtet werden soll. Zwischen Eltingshausen und der neuen Straße wird die Entfernung 150 bis 200 Meter betragen. Nach Doblers Angaben müsste man für 2013 mit Baukosten in Höhe von etwa einer Million Euro rechnen, wobei nach seinen Recherchen 550 000 Euro durch Fördermittel gedeckt wären.

CSU-Fraktionsvorsitzender und Bürgermeister Siegfried Erhard begrüßte die Pläne. Mit dem Bauamt und dem Freistaat sei geklärt, dass diese Planung das Projekt B 286 neu nicht gefährdet, versicherte Bold. SPD-Kreisrat Zoll fand den Plan „pfiffig“, traute dem Ganzen aber nicht so recht: „Wenn die B 286 nicht kommt, hat zwar Eltingshausen seine Umgehung, die von Bad Kissingen ist aber gestorben.“

 
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