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Landkreis Bad Kissingen
Landkreis Bad Kissingen passt Nahverkehr an: Mehr Fahrten nur auf Anfrage
Die Nahverkehrsplanung muss für den Landkreis Bad Kissingen angepasst werden. Erst befassen sich die Kommunen mit den Plänen, Mitte Juli stimmt der Kreistag ab. So sehen die Pläne aus.
Sie wollen für die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin ein gutes Nahverkehrsangebot bereitstellen: Michael Schäder, Nora Schwetje (Kreisentwicklung/ÖPNV, Landratsamt Bad Kissingen), Landrat Thomas Bold und Jürgen Metz (Abteilungsleiter Kreisangelegenheiten, von links).
Foto: Nathalie Bachmann | Sie wollen für die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin ein gutes Nahverkehrsangebot bereitstellen: Michael Schäder, Nora Schwetje (Kreisentwicklung/ÖPNV, Landratsamt Bad Kissingen), Landrat Thomas Bold und Jürgen ...
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 05.08.2024 02:39 Uhr

Vordergründig passen die angestrebten Ziele nicht so recht zusammen: "Wir haben uns intensiv mit der Frage beschäftigt, wie wir einerseits Kosten sparen, andererseits aber trotzdem ein gutes und breites ÖPNV-Angebot für unsere Bürgerinnen und Bürger vorhalten können" betonte Landrat Thomas Bold bei einer Pressekonferenz zum Thema "Anpassung der Nahverkehrsplanung für den Landkreis".

Einführung eines Bedarfsverkehrs

Mit einem überarbeiteten Konzept des Nahverkehrsplans soll das trotzdem gelingen. Es sieht unter anderem vor, dass an Wochenenden die Fahrten teilweise nur noch als Bedarfsverkehr ("on demand") durchgeführt werden - das heißt, der Kleinbus wird, wenn er benötigt wird, per Telefonanruf oder Handy-App angefordert.

Damit werden unnötig teure Leerfahrten mit großen Bussen vermieden. Die Schulfahrten, bisher mit einem eigenständigen Netz, werden in den normalen Linienverkehr integriert.

Erneute Fortschreibung

Im Juli 2022 hatte der Kreistag bereits eine Fortschreibung des Nahverkehrsplans beschlossen. Schon ziemlich genau zwei Jahre später steht wieder eine Fortschreibung des Planes auf der Tagesordnung.

Mit vielfältigen Veränderungen und Herausforderungen, wie stark gestiegenen Energie- und Personalkosten , einem enormen Mangel an Fachkräften sowie klimapolitischen Vorgaben zum emissionsfreien Verkehr begründet der Landrat, dass bereits nach zwei Jahren der Nahverkehrsplan fortgeschrieben werden muss.

Er betonte "der fortgeschriebene Nahverkehrsplan stellt auch weiterhin eine Verbesserung des ÖPNV im Landkreis im Vergleich zum Status quo dar und wird zugleich der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Kommunen gerecht".

Kosten explodiert

Die ÖPNV-Buslinien waren vor Jahren ausgeschrieben und vergeben worden. Aus dem Kreishaushalt sollten rund vier Millionen Euro (oder ein wenig mehr) zur Finanzierung beigesteuert werden.

2026 läuft ein großer Teil der Konzessionen für die Buslinien aus und wird neu vergeben. "Dann könnten es auch acht bis zehn Millionen werden", fürchtet der Landrat aus den schon genannten Gründen. Durch die aktuellen Entwicklungen seien die Kosten so sehr explodiert, dass die Prognosen aus dem Jahr 2021 nicht mehr eingehalten werden könnten.

Um diesen Zusatzbetrag aufzubringen, wäre eine Erhöhung der wichtigsten Einnahmequelle des Landkreises, der Kreisumlage nötig – damit müssten die Städte und Gemeinden stärker zur Kasse gebeten werden. Der Kreis selbst könne sich so eine jährliche zusätzliche Verschuldung auch nicht leisten.

Neues Konzept ab 2026

Die Einführung des neuen Nahverkehrskonzeptes macht die Anschaffung kleinerer Fahrzeuge für den On-Demand-Verkehr notwendig. Ein System für die Disposition und Steuerung muss ebenfalls eingeführt werden. Um eigene Erfahrungen zu sammeln, soll es im Bereich Münnerstadt einen Modell-Lauf für das On-Demand-System geben.

Der Wirtschafts- und Umweltausschuss hat in seiner letzten Sitzung Änderungsvorschläge zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans gemacht. Bevor, vermutlich am 15. Juli, der Kreistag über das fortgeschriebene Nahverkehrskonzept für den Landkreis abstimmt, werden die Städte und Gemeinden angehört und können Stellung nehmen.

 

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