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Bad Kissingen
Kreis Bad Kissingen bündelt die Bildung
Eine dreiköpfige Abteilung des Landratsamtes erfasst und analysiert Bildungsangebote für Einheimische und Flüchtlinge.
Unter Leitung von Stefan Seufert (von links) arbeiten Andrea Herzer, Anke Barthel und Martina Greubel (vorne) im Bildungsbüro. Fotos: Ruppert       -  Unter Leitung von Stefan Seufert (von links) arbeiten Andrea Herzer, Anke Barthel und Martina Greubel (vorne) im Bildungsbüro. Fotos: Ruppert
| Unter Leitung von Stefan Seufert (von links) arbeiten Andrea Herzer, Anke Barthel und Martina Greubel (vorne) im Bildungsbüro. Fotos: Ruppert
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 19.08.2022 15:00 Uhr
Grund-, Mittel- und Realschulen, Gymnasien, die Handwerkskammer, das Rote Kreuz, das Haus Volkersberg, das Bad Kissinger Mehrgenerationenhaus oder private Bildungsträger wir AFZ und BFZ: "Es gibt unheimlich viele Bildungsangebote, aber keiner weiß, wer wofür zuständig ist", fasst Stefan Seufert die Aufgabe des neuen Bildungsbüros im Landratsamt zusammen. Nicht nur Flüchtlingen, sondern auch Einheimischen und ausländischen Arbeitskräften sollen drei Mitarbeiterinnen Orientierung geben. Das reicht von lebenslangem Lernen bis zur Persönlichkeitsbildung. "Wir wollen alle Bildungshungrigen erreichen", gibt Seufert als Devise aus.


"Schlüsselressource"

Entstanden ist die Idee eines Bildungsbüros lange vor der Flüchtlingswelle: Im Jahr 2014 bewarb sich der Landkreis erfolgreich um das Qualitätssiegel "Bayerische Bildungsregion". Ein Ziel war bereits damals, mit Fördergeldern ein Bildungsbüro aufzubauen. "Bildung ist die Schlüsselressource für die Zukunftsfähigkeit eines Landes", heißt es in dem Konzept.
Durch die Zuwanderung in den vergangenen beiden Jahren wurde die Herausforderung noch größer: "Wir haben rund tausend Flüchtlinge im Landkreis, wir versuchen, alle in eine Bildungsmaßnahme zu bekommen", sagte Seufert bei der Vorstellung des Konzepts in der jüngsten Sitzung des Kreistages. Da gebe es noch viel zu tun: "Gerade Frauen mit Kleinkindern in einen Sprachkurs zu bekommen, ist nicht einfach", nennt Seufert als Beispiel.
In den Schulen werde bereits viel für die Integration getan: "Viele Kinder sind sprachlich weiter als ihre Eltern", berichtet Seufert. Auch die zehn Berufsintegrationsklassen an der Berufsschule Bad Kissingen und am Berufsbildungswerk in Münnerstadt seien ein großer Erfolg. Auf Nachfrage betonte Seufert, dass es eine Teilnahmepflicht besteht: "Es gibt auch Schüler, die aus der Berufsschule fliegen." Und: Es gebe gerade bei Flüchtlingen großen Beratungsbedarf, weil sie sich im Schulsystem nicht auskennen. Das könnten auch die Flüchtlingsberater nicht auffangen, weil sie für 250 Menschen zuständig sind.
Aber auch für die einheimische Bevölkerung gebe es viele offene Fragen, zum Beispiel: "Wie kommt die Digitalisierung in die Schulen?" Sollen die Schulen WLAN anbieten oder Tablets kaufen? "Wir stellen fest, dass da dringend Vernetzung notwendig ist", sagt Seufert. Anke Barthel stellte zum Beispiel Vereinbarungen zur Organisation von Übergängen vor: Kindergärten verhandeln Standards mit der zuständigen Grundschule, die ihrerseits Vereinbarungen mit den weiterführenden Schulen abschließt.


Jährliche Bildungskonferenz

"Eine Aufgabe ist, die zu erreichen, die durch das Bildungssystem rutschen", sagt Martina Greubel, die vor allem für eine Bestandsaufnahme zuständig ist. Erste Ergebnisse hat sie in der Broschüre "Bildungsblitzlicht" zusammengestellt. Andrea Herzer koordiniert die Arbeit des Bildungsbüros und weiterer Gremien: In einem Bildungsrat sollen sich zwei Mal im Jahr 40 bis 50 Teilnehmer aus allen Bildungsbereichen treffen. Zudem ist einmal im Jahr eine Bildungskonferenz für den Kreis Bad Kissingen geplant.

Organisation Das Bildungsbüro ist im Sachgebiet von Stefan Seufert angesiedelt, also bei Koordinierung Asylangelegenheiten, Bildung, Schulen, Kultur und Integrationsbeauftragter.

Koordination Andrea Herzer, Tel. 0971/ 801 5030, Mail andrea.herzer@kg.de , koordiniert die Bildungsangebote für Zugewanderte. Die Stelle wird zwei Jahre lang vom Bundes-Bildungsministerium gefördert.

Monitoring Das Projekt "Bildung integriert" wird vom Bundes-Bildungsministerium und dem Europäischen Sozialfonds der EU gefördert. Martina Greubel ist zu erreichen unter Tel. 0971/ 801 5031 oder martina.greubel@kg.de .

Portal Für die Kommunikation ist Anke Barthel, Tel. 0971/ 801 5190, anke.barthel@kg.de zuständig, die Stelle ist bezuschusst vom bayerischen Finanzministerium.

Links Das Bildungsportal ist zu erreichen unter www.badkissingen.bildungsportal-bayern.info , der Blog der Projektmanagements Demographie und Bildung unter www.zukunft-landkreis-badkissingen.de.
 
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