
Dass die Müllgebühren im Landkreis heuer um rund 25 Prozent steigen werden, beschloss der Kreistag bereits im Sommer 2020. Denn die Gebührensatzung musste vom Kommunalunternehmen bis 1. Januar 2021 angeglichen werden. Am 1. Juli 2021 werden nun für die Landkreisbürger erstmals die neuen Jahresgebühren fällig. Dazu verschickt das Kommunalunternehmen jetzt 24 500 Bescheide, die, wie es in einer Pressemitteilung des Landratsamts heißt, spätestens am Wochenende ihre Empfänger erreichen werden.
Erstmals seit 17 Jahren wird die Müllentsorgung im Kreis nun teurer. In den vergangenen Jahren waren die Abfallgebühren zweimal gesenkt worden, nämlich in den Jahren 2010 und 2014 um jeweils gut 14 Prozent – allerdings aus unterschiedlichen Gründen. 2010 spielte zum Beispiel eine Rolle, dass der Landkreis 2008 die Blaue Tonne für Altpapier selbst eingeführt hatte statt die Entsorgung anderen zu überlassen. Damals erzielte man recht ordentliche Preise fürs Altpapier. Der Kreis vermarktete sein Altpapier selbst und erzielte so einen kleinen Gewinn, den er 2010 an die Bürger weitergab.
Wie sich die Gebühren errechnen
Im Jahr 2021 sieht alles anders aus. Die Entsorgerfirmen haben die Preise erhöht. Sie berechnen jetzt mehr Geld für den Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge und preisen nun, im Gegensatz zu früheren Ausschreibungszeiträumen, auch Mautgebühren in ihre Kalkulationen ein. Abgesehen davon spielen bei der Berechnung der Müllgebühren stets auch Personal- und Sachkosten, Abschreibungen und Verzinsungen eine Rolle.
Schon im Kreistag waren die neuen Gebührensätze für 2021 bekannt gegeben worden: Die 60-Liter-Tonne – das wie überall gefragteste Müllgefäß – kostet nun im Landkreis, statt wie bisher 115,32 Euro, ab diesem Jahr 144,24 Euro. Immerhin liegt diese Gebühr noch unter dem Betrag, den die Bürger vor 2010 für die 60-Liter-Tonne entrichten mussten (157,20 Euro), aber schon weit über dem, was man 2014 zu zahlen hatte (134,40 Euro). Unterfrankenweit liege der Landkreis Bad Kissingen, im Vergleich zu anderen Gebietskörperschaften, mit diesem neuen Gebührensatz aber noch im unteren Drittel, hieß es damals.
Serviceleistungen bleiben erhalten
Im Einzelnen bedeutet diese Erhöhung ab 2021: Die 80-Liter-Tonne, die bislang 153,72 Euro kostete, schlägt nun für den Bürger mit 192,36 Euro zu Buche. 57,84 Euro mehr müssen Besitzer einer 120-Liter-Tonne künftig zahlen, nämlich 288,48 Euro. Noch augenfälliger ist die Differenz bei seltener angeforderten Größen wie dem 5000-Liter-Gefäß: Statt wie bisher 9608,04 Euro sind nun dafür 12 020,88 Euro fällig. Die Differenz von 25,11 Prozent entspricht hier einem Betrag von 2412,84 Euro.
Die 5000-Liter-Tonne ist für Gewerbetreibende stets etwas günstiger gewesen: Bislang kostete sie 8755,44. Jetzt wird sie mit 10 787,88 Euro berechnet. Im Gewerbemüll-Bereich kommt das 1100-Liter-Gefäß nun auf 2373,36 Euro (vorher 1948,20 Euro).
Nach Angaben des Landratsamts bleiben jedoch die umfangreichen Serviceleistungen des Kommunalunternehmens unverändert bestehen. Dazu zählen der Betrieb der Wertstoffhöfe und die Grüngut-Annahmestellen, die mobile Chemikaliensammlung sowie die Sperrmüllabholung auf Abruf.
Das heißt für den Kissinger Landkreis, die Gebühr müsste analog hier bei 82,20 EUR liegen!
Ganz abgesehen davon muss man andauernd hinterher telefonieren, weil zu den Abfuhrzeiten einfach nicht abgeholt wird. Und die Abfuhr-App-Erinnerung funktioniert nur dann, wenn sie Lust dazu hat...
Versuch mal, Sperrmüll anzumelden. 8 Wochen Wartezeit und nix geht voran. Aber flott mal die Gebühren erhöhen. Man könnte versucht sein, zu verstehen, warum so viel Müll in der Landschaft liegt. Wir werden von Nichtskönnern regiert und dressiert. In der freien Wirtschaft ohne Perspektiven. Ohne Worte.