Über die turbulenten Ereignisse, die ihre Erstkommunion zum Kriegsende 1945 begleiteten, berichtete die heute 84-jährige Walburga Hofmann den Schülern der Johannes-Petri- Schule.

Am 8. April 1945 hätte das Mädchen Walburga Hofmann aus dem Dorf Schwemmelsbach eigentlich Kommunion haben sollen. Sie half gerade beim Schmücken der Kirche, als der Küster vollkommen außer sich hereinstürmte und rief: "Der Ami ist da!" Als Walburga aus dem Hauptportal eilte, sah sie auch schon die ersten amerikanischen Panzer aus Richtung des Nachbarortes kommen. So wurde die Kommunion um eine Woche verschoben, und die vorbereiteten Kuchen landeten in den Bäuchen hungriger GIs.

Wie war es in der Schule?

Die dritten Klassen der Johannes-Petri-Schule hatten Walburga eingeladen, um den Kindern über das Leben von früher zu berichten. Überaus anschaulich und interessant schilderte die 84-Jährige ihre Kindheit: Welche Spielsachen gab es damals? Wie war es in der Schule? Welche Arbeiten hatten die Kinder damals zu leisten und viel anderes aus dem Alltag wurde lebendig. Die Zeitzeugin erzählte jedoch auch von der großen Angst, mit der Familie auf Futterrüben im Keller kauernd, als die Fliegerverbände der Alliierten das nahe Schweinfurt angriffen.

Die Drittklässler lauschten gebannt ihren Schilderungen und fragten voller Interesse und Mitgefühl nach. Auch Walburgas Kommunion 1945 fast ohne Geschenke und in schwarzen Jungenschuhen zum weißen Kleid, ist für Kinder von heute nur schwer vorstellbar. Und so werden oder haben einige von ihnen sicher bei ihrem eigenen Fest einmal an diese Erstkommunion vor über 70 Jahren gedacht.