
Ein Steckenpferd ist eine Liebhaberei. Ein Hobby, dem man Zeit und Aufmerksamkeit widmet. Ein Steckenpferd ist aber auch ein Kinderspielzeug. Mit einem meist hölzernen Pferdekopf, der an einem langen Stock befestigt ist. Haben Sie bei dieser Definition schon Angst bekommen? Steigen Blutdruck und Herzschlag? Sträuben sich die Nackenhaare und träumen Sie heute Nacht womöglich schlecht?
Fragen, die sich stellen angesichts der jüngsten Reaktionen auf unseren Artikel zum Hobby Horsing, was sich in etwa mit Steckenpferdreiten übersetzen lässt. Laut Wikipedia-Eintrag handelt es sich um eine Sportart mit Gymnastikelementen, bei der Bewegungsabläufe ähnlich derer beim Springreiten oder Dressur teilweise in Parcours nachgestellt werden, ohne dass echte Pferde zum Einsatz kommen. Stattdessen benutzen die Teilnehmer Steckenpferde, oftmals selbstgefertigt.
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Wird Ihnen schon übel? Zittern Sie schon und werden von Atemnot heimgesucht? In einigen Facebook-Kommentaren wurde gefühlt der Untergang des Abendlandes ausgerufen, weil vornehmlich Mädchen ihren Bewegungstrieb auf diese Art und Weise ausleben.
Bei den Reitsport-Vereinen im Landkreis Bad Kissingen wird Hobby Horsing übrigens nicht angeboten oder praktiziert, wie eine Nachfrage beim RV Bad Kissingen und RFV Sulzthal ergab. Beide Vereine positionieren sich klar und verbinden Hobby Horsing nicht mit Reitsport im herkömmlichen Sinne.

Das ist nicht intolerant, sondern nüchtern nachvollziehbar. Weil Steckenpferde keine Lebewesen sind. Weil es im echten Reitsport auch um Verantwortung geht, um das Zusammenspiel von Mensch und Tier im Wettbewerb.
Bundesweit gibt es durchaus Reitvereine , die Hobby Horsing anbieten, um den Nachwuchs auf spielerische Art und Weise an den Reitsport heranzuführen. Unter dem Strich bleibt es eine harmlose Form von Bewegung, die niemandem schadet. Lieber ein Steckenpferd zwischen den Beinen als ein Brett vorm Kopf.