
In dieser Woche stellte die PWG ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Bad Brückenau auf. Damit sind es drei Anwärter, die sich um die Nachfolge von Brigitte Meyerdierks bewerben. Stadtrat Dirk Stumpe ist - zumindest momentan - nur bedingt für das Bürgermeisteramt geeignet. So reichen die Reaktionen auf seine Kandidatur von einigermaßen fassungslos bis hin zu euphorisch. Dennoch birgt sie eine Chance.
Mit Stumpe geht die PWG ein hohes Risiko ein. Unter allen Umständen soll ein Desaster wie bei der vorherigen Wahl vermieden werden, als der ortsfremde Mike Richter aus dem hessischen Oberzell für die PWG antrat - und mit noch nicht einmal 15 Prozent der Wählerstimmen scheiterte. Dirk Stumpe aber ist in Bad Brückenau geboren. Die Einheimischen kennen ihn - vielleicht zu gut. Er ist von keiner Party und keinem Faschingszug wegzudenken. Mit "BRK 2025" startete er schon vor drei Jahren einen Weckruf zur Rettung der Innenstadt auf Facebook , versäumte es aber bisher, aus digitalen Absichtsbekundungen analoge Initiativen zu machen.
Die Öffnung der Fußgängerzone trieb maßgeblich die CSU voran. Die Feierabendkonzerte brachte die Tourist-Info ins Rollen. Den Umzug der Bibliothek ins Zentrum stießen Freie Bürger und FDP an, auch wenn der Stadtrat den Vorschlag am Ende verwarf.
Dass Stumpe Herzblut für seine Heimatstadt mitbringt, hat er schon oft unter Beweis gestellt. Er kann motivieren und erreicht Menschen, die die Kommunalpolitik bereits abgeschrieben hatten. Nun aber muss er zeigen, dass er zu einer seriösen Kandidatur fähig ist.