Liebe geht durch den Magen. Erleuchtung anscheinend auch. In Zenklöstern ist deshalb besonders weisen Mönchen das Kochen vorbehalten, da sie die Kunst der Achtsamkeit beherrschen. Nach der Behandlung des Themas „Achtsamkeit im Buddhismus“ hat die Ethikgruppe an der Jakob-Kaiser-Realschule vor den Osterferien kurzerhand den Unterricht in die Schulküche verlegt.
Gemeinsam mit der Lehrkraft Frau Stefanie Maier wurde in vier Gruppen achtsam geschnitten, gekocht und genossen. Passend zur Fastenzeit im Christentum stand die „Buddhistische Fastenspeise“ auf dem Menüplan.
Achtsames Kochen beginnt allerdings nicht erst in dem Moment, in dem man vor dem Kochtopf steht, heißt es in der Mitteilung. Die Acht- bis Zehntklässler mussten folgende Regeln beachten: Behandle die Lebensmittel mit Achtung und Respekt. Koche mit den Jahreszeiten und verwende so viel wie möglich von dem jeweiligen Produkt. Denke immer daran: Essen dient nicht nur der Aufnahme von Nahrung, sondern stellt auch die Verkörperung von Lebensfreude und Genuss da. Achte darauf, dass Ordnung in deiner Küche herrscht.
Eine unaufgeräumte Küche spiegelt nach Ansicht eines Zenkochs einen unaufgeräumten Geist wider. Bereite alle Lebensmittel schon vor dem Kochen vor. Es spart Zeit, wenn du alles wäschst, schälst und schneidest, und hilft dir dabei, dich auf den Kochvorgang zu konzentrieren. Erlebe beim Essen jeden einzelnen Bissen und versuche auch hier, möglichst viel zu riechen, zu fühlen, zu schmecken, zu hören – und zu genießen!
Am Ende war es ein schöner und entspannter Abschluss der Unterrichtseinheit, der nicht nur den Schülerinnen und Schülern viel Freude bereitet, sondern auch allen geschmeckt hat. red