Und die war auch heuer wieder geprägt von zunehmend enger werdenden finanziellen Spielräumen für die Landkreise. "Es gibt Zorn", sagte Neder angesichts von Mindereinnahmen von schätzungsweise 650 Millionen Mark für bayerische Kommunen in diesem Jahr. Bis 2005, so Neder weiter, werde der Fehlbetrag auf 1,5 Milliarden Mark im Jahr steigen. Deshalb forderte der Landrat: "Die Sozial- und Jugendhilfepolitik muss sich ändern."
Die Finanzsituation wirft bereits Schatten auf den Haushaltsentwurf 2002 der Kreisverwaltung. "Wir wollen uns dennoch bemühen, die Kreisumlage zu halten", gab Neder zu verstehen, dass er Städte und Gemeinden nicht stärker zur Finanzierung des Etats heranziehen will.
Neder sprach ferner die Privatisierung des Kreisomnibusbetriebs (KOB) an und dessen Fusion mit der Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF), die zum 1. Januar 2002 in Kraft tritt. "Wir haben den richtigen Weg gewählt", sagte Neder. Das Zusammengehen mit der OVF gewährleiste eine gleichbleibende Dichte des Busverkehrs im hiesigen ländlichen Raum. Vor allem aber sei die Weiterbeschäftigung der KOB-Mitarbeiter gesichert worden. Der Kreistag billigten denn auch anschließend den entsprechenden Vertrag.
Bauliches Highlight 2001 war sicherlich die Aufstockung des Landratsamtes. Mit dem Resultat sieht Neder die Kritiker des Neubaus widerlegt. "Alle Leute, die sich mir gegenüber dazu äußeren", sagte Neder, "halten die Dachkonstruktion für eine Verbesserung der städtebaulichen Optik." Als weitere Arbeitsschwerpunkte nannte Neder die Verwaltungsreform im Landratsamt, die technologische Aufrüstung mit der Einführung des Lokalen Informationssystems (LIS) sowie die Schul- und die Abfallpolitik.
Stellvertretender Landrat Eberhard Gräf ließ dann im Namen der Kreistagskollegen doch etwas vom bevorstehenden Abschied Neders anklingen. Mit dem Umbau des Landratsamtes, so Gräf, könne man den Begriff eines gut bestellten Hauses wörtlich nehmen.