
Im August lud der WSV Oberweißenbrunn Vereinsmitglieder ein, um über eine Neuausrichtung des Vereins angesichts des Klimawandels und des fehlenden Schnees im Winter zu beraten. Das Fazit dieses Nachmittags war nun Basis für eine Satzungsanpassung. Bislang hatte der WSV als Wintersportverein explizit den Wintersport als Vereinsziel in der Satzung stehen. Einstimmig wurde in der Jahreshauptversammlung beschlossen, den Verein verstärkt für Sommeraktivitäten zu öffnen.
So lautet der neue Passus in der Satzung: "Ziel des WSV ist den Sport im Winter und Sommer zu fördern."
Auf diese Weise bleibe der Verein seiner Tradition, Herkunft und Geschichte treu und stelle zugleich die Weichen für die Zukunft, betonte der Vorsitzende Ewald Simon. Zwar gab es bislang auch schon sommerliche Aktivitäten wie Mountainbiken , Skirollern und Trainingsgruppen im Erwachsenenbereich zur allgemeinen Fitness, doch nun sei klar, dass der WSV nicht alleine wintersportfokusiert sei. "Wichtigste Erkenntnis für mich: wir brauchen auch 2040 einen Sportverein in unserem Dorf."
Ein zweiter Kritikpunkt war im Sommer die Ausrichtung auf Leistungssport, was bei ausbleibenden Wintern derzeit nur schwer zu realisieren sei. Der WSV werde den Leistungsgedanken nun nicht aufgeben, sei aber laut Satzung ohnehin schon auch dem Breiten- und Freizeitsport verschrieben. Hier musste also keine Änderung vorgenommen werden. Ohne Diskussion oder Gegenstimme wurde die Satzungsanpassung beschlossen.
Der stellvertretende Bürgermeister Patrick Bauer gratulierte dem WSV zu diesem Schritt, der Grundlage für ein zukünftige breite Aufstellung des Vereins sei. Mit dieser Ausweitung vergesse der WSV seine Vergangenheit nicht. Ausdrücklich dankte Bauer dem WSV für die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und die Kompromisse bei der Nutzung der Bischofsheimer Turnhalle während der Sanierungsphase der Rhönhalle in Frankenheim.
Die Jahreshauptversammlung des WSV Oberweißenbrunn fand im Haus des Gastes Oberbach statt, wo die Corona-bedingten Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden konnten. Doch von einer Gemütlichkeit früherer Zeiten war diese Versammlung weit entfernt. Dies sie der Tribut, den der Verein an die Sicherheit leisten müssen, bat der stellvertretende Vorsitzende Michael Geck um Verständnis, der das nötige Hygienekonzept erstellt hatte. Abgesagt werden musste aus diesem Grund auch schon die Skifreizeit für März 2021.
"Winter war Totalausfall"
Vorsitzender Ewald Simon gab einen umfassenden Rückblick auf die vergangenen Monate. "Der Winter war ein Totalausfall für uns Skisportler in der Rhön." Für Simon ein "düstere Vorbote" der sich vollziehenden Klimaveränderung. Keine Wettkämpfe, kein Liftbetrieb, kein Skikurs und Langlauf unter schwierigen Bedingungen auf der Hochrhön. Er sprach von drei Zentimeter Schnee auf dem Flugfeld auf der Wasserkuppe. Wettkämpfe waren unter solchen Bedingungen auch im Loipenzentrum am Roten Moor nicht möglich. "Neue Ideen und Konzepte sind gefragt, anlässlich der sich veränderten Umweltbedingungen . Den Mut aufzubringen, das Alte und Bekannte zu verlassen, um sich dem Neuen zu öffnen. Klar wollen wir diesen Veränderungsprozess langsam und mit Bedacht durchführen, schließlich wollen wir jeden abholen und mitnehmen." Die Dinge sollen nicht übers Knie gebrochen werden, der WSV hat sich schon im Sommer die Zielmarke 2040 gesteckt. Verjüngung des Vorstands fällt ebenfalls in diesen Bereich.
Damit sie sportlichen Aktivitäten mit der nötigen Ausstattung stattfinden können, wurde einstimmig die Anschaffung eines neuen Sportbusses befürwortet, um den zehn Jahre alten zu ersetzen.
Die Einzelheiten zu den diversen Trainingsgruppen und Terminen für die kommende Saison finden sich im Vereinsheft. Es steht auf der Seite www.wsv-oberweissenbrunn.de zum download zur Verfügung.
Die Neuwahl des Vorstands brachte keine Veränderungen: Vorsitzender: Ewald Simon; Stellvertreter Michael Geck , Kassier: Gottfried Roth; Schriftführer: Ewald Reulbach; Sportwart Alpin: Stefan Back; Sportwart Nordisch: Michael Schrenk. Beisitzer: Georg Hüfner, Bettina Back, Alexandra Eisenmann, Oliver Eisenmann, Gustav Schrenk . Die Kasse prüfen: Franz Eisenmann und Andrea Hohmann. Hans Schrenk schied nach langjähriger Tätigkeit als Kassenprüfer aus, ihm dankte Simon für sein Engagement.