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Maßbach
"Klimawandel in Maßbach angekommen"
Rat verbrachte den Samstag im Wald. Försterin schilderte die Probleme durch die extreme Witterung: Holzpreis ist zusammengebrochen
Der Marktgemeinderat  im Maßbacher Gemeindewald.  Försterin Ute Kerschbaum (ganz links) erläuterte beim Rundgang, dass der Klimawandel und die extreme Witterung Probleme bereiten.  4. von links: Bürgermeister Matthias Klement. Foto: Dieter Britz       -  Der Marktgemeinderat  im Maßbacher Gemeindewald.  Försterin Ute Kerschbaum (ganz links) erläuterte beim Rundgang, dass der Klimawandel und die extreme Witterung Probleme bereiten.  4. von links: Bürgermeister Matthias Klement. Foto: Dieter Britz
| Der Marktgemeinderat im Maßbacher Gemeindewald. Försterin Ute Kerschbaum (ganz links) erläuterte beim Rundgang, dass der Klimawandel und die extreme Witterung Probleme bereiten. 4.
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 18.08.2022 17:25 Uhr

"Der Klimawandel ist auch in Maßbach angekommen" betonte Ute

Kerschbaum, Försterin der Forstbetriebsgemeinschaft Fränkische Rhön und

Saale, zu Beginn eines Rundgangs mit dem Marktgemeinderat durch einige

Abschnitte des Gemeindewaldes. Die extreme Witterung bereitete Probleme.

Der Winter war frostfrei und deshalb der Boden matschig. Im Sommer war es

zu trocken, deshalb gab es Probleme mit Borkenkäfern. Durch die Trockenheit

war der Boden zu hart, um Pflöcke für einen Zaun einzuschlagen.

Insgesamt

besitzt die Marktgemeinde 412 Hektar Wald. Im Rahmen der

Gemeinderatssitzung in Maßbacher Feuerwehrhaus, die nach dem Waldbegang

stattfand, wurde der Jahresbetriebsplan für 2019 verabschiedet.

In ihrem Rückblick für das Jahr 2018 erwähnte Ute Kerschbaum, dass Mitte

April ein "nachwachsendes Denkmal" in der Waldabteilung Possenberg für die

im Jahr zuvor abgeschlossene 20-jährige Forsteinrichtung gepflanzt wurde.

"Doch die zehn Tannen sind Opfer des trockenen Sommers geworden" musste die

Försterin berichten. Am Weiser-Zaun und einer Vergleichsfläche konnten sich

die Marktgemeinderäte vom Einfluss des Wildverbisses überzeugen. Im

eingezäunten Bereich sind die Pflanzen aus der natürlichen Verjüngung

(Buche, Kirsche, Linde, Ulme) 40 bis 80 Zentimeter hoch, der Bergahorn

sogar bis 140 Zentimeter. Außerhalb blieben die Pflanzen bei gleichen

Lichtverhältnissen auf etwa 35 Zentimeter.

Auswirkungen der extremen Witterung des vergangenen Jahres waren auch an

einer geplanten Eichensaatfläche zu erkennen. Der dazu nötige Zaun konnte

wegen des zu trockenen Bodens noch nicht gebaut werden. Die alten Eichen

haben zwar genügend Eicheln. Diese fallen aber wegen der Trockenheit zu

früh und sind zu klein. Ob sie überhaupt keimfähig sind, wird sich erst

herausstellen, so Ute Kerschbaum. Auch dafür sei dringend Regen für die

ausgedörrten Böden nötig.

Die Trockenheit macht auch Probleme in den

Fichtenbeständen. Die sowieso geschädigten Bäume würden von den

Borkenkäfern "häppchenweise gefressen." Es sei aber schwierig, die

befallenen Bäume zu erkennen, weil die Kronen noch grün und die

Einbohrlöcher im oberen Stammbereich seien. Bisher seien 500 Festmeter Schadholz

angefallen.

Die Holzpreise seien zusammengebrochen, Eichenholz sei

allerdings nach wie vor gefragt. Die Försterin hofft, dass sich der Markt

eventuell im Spätsommer 2019 erholt. "Die teuren Fichten nicht für billiges

Geld runterhacken" meinte sie. Alles Brennholz konnte verkauft werden. Die

Nachfrage aus Maßbach selbst ist allerdings nicht mehr so groß wie früher.

Deshalb wurden Reste an Auswärtige verkauft.

Der Jahresbetriebsplan 2019 sieht eine Endnutzung von 125 Festmetern, eine

Altdurchforstung von 1584 Festmetern und eine Jungdurchforstung von 85

Festmetern Holz vor. Auf einer Fläche von 6,9 Hektar soll Jugendpflege

betrieben werden. Der Marktgemeinderat billigte den Plan einstimmig.

Die Forstbetriebsgemeinschaft bekommt in Zukunft fünf Prozent mehr Geld.

Ute Kerschbaum begründete das unter anderem damit, dass die Holzbodenfläche

um vier Hektar größer wurde, dass der freiwillige Waldtausch Arbeit mache

und dass die Lohn- und sonstigen Kosten seit 2013 gestiegen seien. Bisher

zahlt die Gemeinde pro Jahr 9550 Euro an die Forstbetriebsgemeinschaft, in

Zukunft sind es 10.135. "Dies ist eine moderate Steigerung" kommentierte

Bürgermeister Matthias Klement ( CSU ). Dieser Ansicht waren auch alle

Marktgemeinderäte und stimmten der Erhöhung zu.

 
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