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Hammelburg
Tipps für klimaneutrales Leben in Hammelburg
Experten stellen neue Konzepte für Heizen, Bauen und Gärtnern vor. Im Herbst folgt ein Klimaschutztag.
Unter anderem Berater Norbert Jenkner (links), Architektin Petra Wiesner-Molitor (3. von links), Claudia Beyrle von der Volkshochschule (3. von rechts) und  BN-Kreisvorsitzender  Franz Zang   (2. von rechts) diskutieren über ökologisches Bauen.       -  Unter anderem Berater Norbert Jenkner (links), Architektin Petra Wiesner-Molitor (3. von links), Claudia Beyrle von der Volkshochschule (3. von rechts) und  BN-Kreisvorsitzender  Franz Zang   (2. von rechts) diskutieren über ökologisches Bauen.
Foto: Hilmar Ruppert | Unter anderem Berater Norbert Jenkner (links), Architektin Petra Wiesner-Molitor (3. von links), Claudia Beyrle von der Volkshochschule (3. von rechts) und BN-Kreisvorsitzender Franz Zang (2.
Hilmar Ruppert
 |  aktualisiert: 14.06.2024 11:00 Uhr

Die Themen Bauen, Heizen und Ernährung stehen im Mittelpunkt des Kurskonzeptes „Klimafit“. Um möglichst viele Leute für das wichtige Thema zu erreichen, haben die Leiter Franz Zang und Norbert Jenkner, mit Claudia Beyrle, Geschäftsführerin der Städtischen Volkshochschule, und dem Hammelburger Klimaschutzmanager Philipp Spitzner beschlossen, den Kreis der Interessierten zu erweitern. Die öffentliche Veranstaltung fand in der Form eines World-Cafés statt. Nach Vorstellung der Referenten saßen diese an drei Tischen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten je nach Interesse von Tisch zu Tisch gehen und mit den Fachleuten diskutieren.

Nicht zu Unrecht befürchtete Alana Steinbauer vom Biosphärenreservat Rhön mit ihrem Online-Vortrag die Botschafterin von schlechten Nachrichten zu sein. Ihr Thema: Wie verändert sich das Klima in der Rhön? Sie berichtete von einer Temperaturerhöhung um 1,2 Grad, von Heißsommern und Warmwintern.

Mehr Starkregen und heiße Sommer

Die Menschheit verhalte sich klimatechnisch inkorrekter, als im schlechtesten Modell darstellbar. Sie prognostizierte heiße Aussichten für die Rhön, darunter Winter auf Sparflamme, mehr Starkregen, Dürre im Wald und Moore, die trocken fallen.

Im Anschluss an den Online-Vortrag stellte sich die Referenten des Abends vor: Architektin und Baubiologin Petra Wiesner-Molitor aus Bad Brückenau, ihre Intention ist Planen und Bauen nach der min/max- Methode: Minimaler Ressourcenverbrauch und maximaler Output beziehungsweise maximaler Wohlfühlfaktor.

Themen von Architekt und Energieberater Andreas Miller aus Münnerstadt waren Wärmedämmung und Wärmepumpen. Dritter Referent war Christoph Hack aus Aura mit dem Thema Selbstversorgung – Gärtnern nach Grundzügen der Permakultur. Was kann jeder einzelne dazu beitragen, mit einem Garten die eigene Klimabilanz zu verbessern?

Am Tisch von Wiesner-Molitor erfuhren die Teilnehmer, dass man schon mit einer Massivholzstärke von 18 Zentimetern, auch ohne Folie, eine gute Fassade herstellen könne. Wichtig sei, das Gebäude in die Natur einzubetten, natürlich spielten dabei die Kosten eine immer wichtigere Rolle. Ihr erstes Objekt in leim- und metallfreier Massivholzbauweise sei das eigene Bürogebäude gewesen. Fast alle Wünsche seien dabei individuell erfüllbar und das Raumklima sei auch noch sehr gut.

Schwerpunkt bei allen Überlegungen sei das Gebäude an sich – es definiere die Heizungsanlage, sagte Energieberater Miller. Die Tragweite der Entscheidung für eine Heizung könne länger sein als die Dauer einer Ehe, sagte er schmunzelnd.

Wärmepumpe funktioniert auch ohne Fußbodenheizung

Beim Einbau einer Wärmepumpe sei nicht zwingend eine Fußbodenheizung nötig, eventuell müssten aber ein paar Heizkörper ausgetauscht werden. Sinnvoll sei natürlich die Verbindung mit einer eigenen PV-Anlage. Das Gespräch kam auch noch auf denkmalgeschützte Häuser, hier gebe es Hochleistungs-Dämmputze.

Hack erzählte von seinen Erfahrungen mit „Mulchkartoffeln“. Die habe er ohne Beetvorbereitung ausgelegt und mit Mulch abgedeckt, es sei gleichzeitig die Grundlage für das Gemüsebeet im folgenden Jahr gewesen.

Der bekennende Permakultur-Gärtner ist gleichzeitig ein Fan von Hügelbeeten. Aber ohne Wasser gehe natürlich nicht viel im Garten, er sammle übers Jahr nahezu jeden Tropfen Regenwasser. „Ich bin viel im Garten, aber nicht nur zum Arbeiten, es ist auch viel Beobachtungszeit dabei“, verriet er den Teilnehmern.

Es sei am Abend deutlich geworden, dass man weg müsse von fossilen Brennstoffen, doch nicht jedes Haus lasse sich mit einer Wärmepumpe heizen, resümierte BN-Kreisvorsitzender Franz Zang. Und man müsse aufpassen, dass man bei den vielen Wärmepumpen nicht am Strombedarf scheitere.

Diskutiert werden müsse auch über Baustoffe, viele Fertighäuser enthielten Sondermüll. Es gebe junge Leute, die Abnutzungsspuren oder Wasserflecken in ihrer Wohnung akzeptierten. „Es wäre schön, wenn ihr heute Abend einen Vorgeschmack bekommen habt für einen Klimaschutztag im Herbst “, sagte Zang.

Philipp Spitzner, Klimaschutzmanager der Stadt Hammelburg , wies auf den Bürger-Workshop am 30. Juni hin. Dabei könne noch am Maßnahmenkatalog mitgearbeitet werden.

Beyrle machte noch auf das Kursangebot der VHS am 22. Juni aufmerksam. Dann referiert Norbert Jenkner zum Thema „Macht die Dächer voll – Sonne für alle“. Mit dem Kurs „klimafit – wissen, wollen, wandeln“ war Hammelburg einer von zwei Standorten in Unterfranken. Am Kurskonzept beteiligten sich bundesweit etwa 100 Volkshochschulen.

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