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Wildflecken
Kleine Stufe, großes Hindernis in Wildflecken
Bürgermeister und Fachleute haben den Markt Wildflecken auf seine Barrierefreiheit überprüft. Es gibt erstaunlich viel zu bedenken, wie sich herausstellte.
Ortsbegehung in Wildflecken an der Bushaltestelle (von links) : Antje Rink, Gabriele Rüttiger, Nicole Müller, Allianzmanagerin Michaela Schleiffer, Willi Mathes, Helmut Beck, Bürgermeister Gerd Kleinhenz, Alfons Holzheimer und Ehrentraud May.  Foto: Marion Eckert       -  Ortsbegehung in Wildflecken an der Bushaltestelle (von links) : Antje Rink, Gabriele Rüttiger, Nicole Müller, Allianzmanagerin Michaela Schleiffer, Willi Mathes, Helmut Beck, Bürgermeister Gerd Kleinhenz, Alfons Holzheimer und Ehrentraud May.  Foto: Marion Eckert
| Ortsbegehung in Wildflecken an der Bushaltestelle (von links) : Antje Rink, Gabriele Rüttiger, Nicole Müller, Allianzmanagerin Michaela Schleiffer, Willi Mathes, Helmut Beck, Bürgermeister Gerd Kleinhenz, Alfons ...
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 19.08.2022 13:15 Uhr
Den eigenen Ort einmal mit anderen Augen wahrnehmen, bewusst auf die Barrierefreiheit achten, das war das Anliegen der Ortsbegehung mit Bürgermeister Gerd Kleinhenz, den die beiden Seniorenbeauftragen des Marktes Wildflecken, Gabriele Rüttiger und Nicole Müller, sowie Vertreter der Kreuzbergallianz, Antje Rink vom Projektmanagement "Demographie" am Landratsamt Bad Kissingen und Helmut Beck (Seniorenbeirat der Stadt Bad Kissingen und Berater für Barrierefreiheit) organisiert hatten.


Manchmal ganz einfach

Bürgermeister Gerd Kleinhenz sieht Wildflecken als moderne, familien- und generationen freundliche Gemeinde. "Dazu gehört, dass wir Barrieren erkennen und wo möglich beseitigen", sagte er. Dabei seien manche Dinge, die beinahe banal erscheinen, mit einfachen Mitteln zu beheben, wie beispielsweise ein Hinweisschild zur behindertengerechten Toilette auf Augenhöhe von Rollstuhlfahrern. Andere Dinge, wie Straßenübergänge seien erst im Zuge zum Baunahmen zu realisieren.

Daher nahm auch der Leiter des Bauamtes des Marktes Wildflecken, Willi Mathes, an dem Rundgang teil. " Wir wollen unsere Schwächen erkennen und bei Neubaumaßnahmen Barrierefreiheit umsetzen."
Dass Barrierefreiheit nicht nur Rollstuhlfahrer und ältere Menschen brauchen, darauf machte Antje Rink aufmerksam. Sicherlich sei es auch für Nutzer von Rollatoren wichtig, so wenig Barrieren wie möglich im öffentlichen Raum zu haben, aber auch Mütter und Väter mit Kinderwagen, Menschen, die auf Gehilfen angewiesen seien, sowie auch in ihrer Seh- und Hörfähigkeit eingeschränkte Personen seien betroffen.

Checklisten, vom VdK erarbeitet, dienten als Grundlage. Schwerpunktmäßig ging es in Wildflecken um das Rathaus, den Rathausvorplatz und die Bushaltestelle mit Fußgängerquerung. Es wurden aber auch die Eingangssituationen der beiden Banken, von Post, Apotheke und Kindergarten sowie der Spielplatz in Augenschein genommen.


Viele Kleinigkeiten

Schon im Rathaus wurde deutlich, wie viele Kleinigkeiten zu beachten sind. Der Fahrstuhl: Ist er überhaupt kenntlich und erreichbar? Auf welcher Höhe befinden sich die Bedienelemente? Sind sie auch in Blindenschrift ausgezeichnet? Ist die Türe breit genug für eine Rollstuhl? Oder die behindertengerechte Toilette: Auf welcher Höhe befindet sich der Türgriff? Ist der Notrufzug auch erreichbar, wenn jemand zu Boden gefallen ist? Wird durch den Notrufzug überhaupt ein Notruf abgesetzt? Lässt sich der Spiegel kippen, haben wir ein unterfahrbares Waschbecken?. "Auch an Demenzkranke Besucher denken", regten die beiden Seniorenbeauftragen an. Sinnvoll sei ein Bewegungsmelder für die Beleuchtung in der Toilette, ergänzte Beck.


Bordstein zu hoch

Weitere Themen waren die trittsichere Treppe, optisch hervorgehoben Stufen, Teppiche und Fußabtreter als Stolperfallen, automatischer Türöffner - quasi an jeder Ecke gab es Dinge zu begutachten. "Vieles wurde im Rathaus schon richtig gut umgesetzt", lobte Rink.

Ein Problem in Wildflecken sei die Fußgängerquerung an der Bushaltestelle. Hier sei der Bordstein nur auf einer Seite abgesenkt. Ein Versetzen der Insel in der Fahrbahnmitte sei nicht möglich, sonst würde man den angrenzenden Gewerbebetriebe die Zufahrt verstellen. "Die Absenkung des Bordsteins kann nur durch eine bauliche Maßnahme realisiert werden", erklärte Mathes.

Für Ehrentraud May (Oberelsbach), die Vertretern der Kreuzbergallianz im Begleitgremium zur Erstellung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes im Landkreis Rhön-Grabfeld und Alfons Holzheimer, Vorsitzender des VdK Sandberg, war die Begehung in Wildflecken ein wichtiger Impuls für die Arbeit in der eigenen Gemeinde.
Alfons Holzheimer möchte die in Wildflecken gewonnenen Erkenntnisse mit in die Walddörfer nehmen und bei anstehenden Planungen vor allem im Bereich der Dorferneuerung einbringen. "Die Probleme sind überall die gleichen. So eine Begehung ist wichtig, um zu erkennen so Handlungsbedarf ist."
 
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