Bad Kissingen
Kleiderbasare im Kreis Bad Kissingen: Familien auf Klamottenjagd
Rund 50 Kinderkleiderbasare finden im Frühjahr in der Region statt. Dahinter stehen viel ehrenamtliches Engagement und Spenden für den guten Zweck.
Wenn der Kinderkleiderbasar in Oerlenbach von einer "Mütter-Mafia" organisiert wird, ist Martina Straub so etwas wie deren Pate. "Seit mein Großer klein war", engagiert sie sich im Organisations-Team. Das ist inzwischen 17 Jahre her. Seit fünf Jahren ist sie die Hauptorganisatorin. Mütter-Mafia, so nennen sich die rund 60 Frauen in Oerlenbach scherzhaft selbst. Einem eigenen Verein gehören sie nicht an, die meisten haben aber Kinder und helfen deshalb dabei mit, einen der großen Kleiderbasare im Landkreis auf die Beine zu stellen. "Das funktioniert hervorragend", findet Straub. Die Ehemänner sind natürlich auch mit eingebunden: Zum einen zum Auf- und Abbau, und vor allem: "Am Basarwochenende müssen die Männer Zuhause auf die Kinder aufpassen."
Im Frühjahr finden Kinderkleiderbasare wieder überall in der Region statt. Im Sortiment: "Alles was man rund um das Kind braucht", sagt Straub. Vom Säuglings- bis zum Grundschulalter, von Kleidung über Spielzeug und Bücher bis zu Babybetten und Kinderstühlen. Die einen Familien finden hier für nicht mehr benötigte, aber noch gut erhaltene Gegenstände einen Abnehmer, die anderen decken sich preiswert ein. Rund 15 000 Artikel liegen in der Wilhelm-Hegler-Halle auf den Tischen, 400 Besucher sorgen dann innerhalb von zwei Stunden für einen Umsatz von etwa 10 000 Euro. "Kleiderbasare werden gut angenommen, weil es dort günstig ist und man gute Ware bekommt", erklärt die Organisatorin. Verkäufer und Kunden seien nahezu ausschließlich junge Familien.
Bei den Kleiderbasaren gibt es zwei verschiedene Systeme. Beim Tischverkauf erhalten die Verkäufer wie auf einem Flohmarkt gegen Gebühr einen Stand, beantworten Fragen, verhandeln den Preis und kassieren selbst ab. Bei einem Listenbasar wie in Oerlenbach zeichnen die Verkäufer ihre Artikel im Vorfeld aus und geben sie ab. Das Basarteam sortiert die Ware, legt sie aus, kümmert sich um Verkauf und Abrechnung. Straub ist deshalb froh, dass sie auf viele Helferinnen zählen kann. "Unsere Form des Basars kostet viel Zeit." Von den Einnahmen behalten die Basarteams dann einen Teil ein, den sie dann häufig für einen guten Zweck verwenden. In Oerlenbach kommen in der Regel 2500 bis 3000 Euro zusammen, berichtet Straub. "Wir versuchen, das Geld in der Gemeinde zu lassen." Zuletzt wurden beispielsweise Spielgeräte für Spielplätze im Wert von 5000 Euro angeschafft.
Conny Dittrich ist ebenfalls seit Jahren ein eingefleischter Basargänger. Früher hat die 54-Jährige für ihre eigenen Kinder eingekauft, "jetzt mache ich es für meine Enkel." Die Bad Kissingerin organisiert vier Basare mit Tischverkauf pro Jahr im katholischen Gemeindehaus in der Hartmannstraße, davon zwei Kleider- und zwei Spielzeugbasare. Im Auftrag der Diözese Würzburg erstellt sie außerdem seit zehn Jahren einen Übersichtsflyer, in den sich alle Basarveranstalter der Region eintragen können. Sie schätzt, dass es in der näheren Umgebung rund 50 Basare gibt, mal kommen Neue dazu, mal finden alte nicht mehr statt. "Den in Hausen gibt es dieses Mal nicht mehr, dafür gibt es jetzt nach einigen Jahren wieder einen in Winkels", berichtet Dittrich.
Auch sie hat die Erfahrung gemacht, dass Basare von Verkäufern und Käufern gut angenommen werden. Neue bräuchten zwar einige Zeit, um sich zu einen Namen zu machen, aber es könne auch bei Etablierten vorkommen, dass sie einmal schlechter besucht werden - etwa wenn sich mehrere Veranstaltungen zeitlich überschneiden. "Die Basarteams versuchen aber, das nach Möglichkeit zu vermeiden", sagt Dittrich.
Das Publikum habe sich im Lauf der Zeit gewandelt. "Ich habe anfangs immer gedacht, die Leute machen das, weil sie nicht viel Geld haben", erzählt sie. Auf einem Basar sieht sie aber Menschen aus allen sozialen Schichten,vom Gering- bis zum Topverdiener. Dittrich erklärt sich das damit, dass heute großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. "Ich finde das eine tolle Sache, dass sich die jungen Familien da Gedanken machen."
Gedanken macht sich auch Maik Schneider und zwar vor allem darüber, wie er den Kindergarten seiner Tochter finanziell unterstützen kann. Schneider ist der Vorsitzende des Elternbeirats von den "Kleinen Strolchen" in Winkels. "Der Kindergarten hat eine relativ große Wunschliste", erzählt er. Die sprengen aber das Budget. Musikinstrumente für die Vorschulkinder zum Beispiel oder spezielles Spielzeug für die kleineren. Größter Wunsch sei es, die Holzschnitzel im - eigentlich erst vor kurzem sanierten - Außenbereich an den Spielgeräten durch Fallschutzmatten zu ersetzen. Um das zu ermöglichen, organisiert der Elternbeirat Anfang März einen Listenbasar in der Turnhalle des TV Jahn Winkels. "20 Prozent des Erlöses gehen an den Kindergarten", sagt Schneider.
Hilfe bekommt er vom Sportverein, der die Halle kostenfrei zur Verfügung stellt. Der Verein will zum einen den Stadtteil voranbringen, zum anderen hofft er über eine engere Zusammenarbeit mit dem Kindergarten auf neue Mitglieder im Kinder- und Jugendbereich, so der Vorsitzende Holger Buczynski.
Februar
17. Februar, Rhönfesthalle Stangenroth, 13 bis 15 Uhr
18. Februar, Schwedenberghalle Elfershausen, 11 bis 14 Uhr
18. Februar, Schulturnhalle Nüdlingen, 14 bis 16 Uhr
24. Februar, Pfarrsaal Oberthulba, 13.30 bis 15.30 Uhr
24. Februar, kath. Gemeindehaus Bad Kissingen, 10 bis 12.30 Uhr
25. Februar, Grundschule Oberleichtersbach, 13 bis 15.30 Uhr
25. Februar, Turnhalle Garitz, 11 bis 14 Uhr
25. Februar, Wilhelm-Hegler- Halle Oerlenbach, 13 bis 15 Uhr
März
3. März, Sportheim Reith, 13 bis 15.30 Uhr
3. März, TV Jahn Winkels Halle, 10 bis 14 Uhr
4. März, Wilhelm-Hegler-Halle, 13 bis 17 Uhr
4. März, Festhalle Aura an der Saale, 13 bis 15.30 Uhr
11. März, Haus des Gastes Oberbach, 13 bis 16 Uhr
11. März, Sportheim Gauaschach, 13 bis 15 Uhr
11. März, Sinnberg Kindergarten Bad Kissingen, 14 bis 17 Uhr
18. März, Georgikurhalle Bad Brückenau, 13 bis 16 Uhr
18. März, Erthalhalle Untererthal, 13 bis 15.30 Uhr
April
15. April, Sportheim Reichenbach, 14 bis 16 Uhr
Im Frühjahr finden Kinderkleiderbasare wieder überall in der Region statt. Im Sortiment: "Alles was man rund um das Kind braucht", sagt Straub. Vom Säuglings- bis zum Grundschulalter, von Kleidung über Spielzeug und Bücher bis zu Babybetten und Kinderstühlen. Die einen Familien finden hier für nicht mehr benötigte, aber noch gut erhaltene Gegenstände einen Abnehmer, die anderen decken sich preiswert ein. Rund 15 000 Artikel liegen in der Wilhelm-Hegler-Halle auf den Tischen, 400 Besucher sorgen dann innerhalb von zwei Stunden für einen Umsatz von etwa 10 000 Euro. "Kleiderbasare werden gut angenommen, weil es dort günstig ist und man gute Ware bekommt", erklärt die Organisatorin. Verkäufer und Kunden seien nahezu ausschließlich junge Familien.
Bei den Kleiderbasaren gibt es zwei verschiedene Systeme. Beim Tischverkauf erhalten die Verkäufer wie auf einem Flohmarkt gegen Gebühr einen Stand, beantworten Fragen, verhandeln den Preis und kassieren selbst ab. Bei einem Listenbasar wie in Oerlenbach zeichnen die Verkäufer ihre Artikel im Vorfeld aus und geben sie ab. Das Basarteam sortiert die Ware, legt sie aus, kümmert sich um Verkauf und Abrechnung. Straub ist deshalb froh, dass sie auf viele Helferinnen zählen kann. "Unsere Form des Basars kostet viel Zeit." Von den Einnahmen behalten die Basarteams dann einen Teil ein, den sie dann häufig für einen guten Zweck verwenden. In Oerlenbach kommen in der Regel 2500 bis 3000 Euro zusammen, berichtet Straub. "Wir versuchen, das Geld in der Gemeinde zu lassen." Zuletzt wurden beispielsweise Spielgeräte für Spielplätze im Wert von 5000 Euro angeschafft.
Conny Dittrich ist ebenfalls seit Jahren ein eingefleischter Basargänger. Früher hat die 54-Jährige für ihre eigenen Kinder eingekauft, "jetzt mache ich es für meine Enkel." Die Bad Kissingerin organisiert vier Basare mit Tischverkauf pro Jahr im katholischen Gemeindehaus in der Hartmannstraße, davon zwei Kleider- und zwei Spielzeugbasare. Im Auftrag der Diözese Würzburg erstellt sie außerdem seit zehn Jahren einen Übersichtsflyer, in den sich alle Basarveranstalter der Region eintragen können. Sie schätzt, dass es in der näheren Umgebung rund 50 Basare gibt, mal kommen Neue dazu, mal finden alte nicht mehr statt. "Den in Hausen gibt es dieses Mal nicht mehr, dafür gibt es jetzt nach einigen Jahren wieder einen in Winkels", berichtet Dittrich.
Auch sie hat die Erfahrung gemacht, dass Basare von Verkäufern und Käufern gut angenommen werden. Neue bräuchten zwar einige Zeit, um sich zu einen Namen zu machen, aber es könne auch bei Etablierten vorkommen, dass sie einmal schlechter besucht werden - etwa wenn sich mehrere Veranstaltungen zeitlich überschneiden. "Die Basarteams versuchen aber, das nach Möglichkeit zu vermeiden", sagt Dittrich.
Das Publikum habe sich im Lauf der Zeit gewandelt. "Ich habe anfangs immer gedacht, die Leute machen das, weil sie nicht viel Geld haben", erzählt sie. Auf einem Basar sieht sie aber Menschen aus allen sozialen Schichten,vom Gering- bis zum Topverdiener. Dittrich erklärt sich das damit, dass heute großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. "Ich finde das eine tolle Sache, dass sich die jungen Familien da Gedanken machen."
Gedanken macht sich auch Maik Schneider und zwar vor allem darüber, wie er den Kindergarten seiner Tochter finanziell unterstützen kann. Schneider ist der Vorsitzende des Elternbeirats von den "Kleinen Strolchen" in Winkels. "Der Kindergarten hat eine relativ große Wunschliste", erzählt er. Die sprengen aber das Budget. Musikinstrumente für die Vorschulkinder zum Beispiel oder spezielles Spielzeug für die kleineren. Größter Wunsch sei es, die Holzschnitzel im - eigentlich erst vor kurzem sanierten - Außenbereich an den Spielgeräten durch Fallschutzmatten zu ersetzen. Um das zu ermöglichen, organisiert der Elternbeirat Anfang März einen Listenbasar in der Turnhalle des TV Jahn Winkels. "20 Prozent des Erlöses gehen an den Kindergarten", sagt Schneider.
Hilfe bekommt er vom Sportverein, der die Halle kostenfrei zur Verfügung stellt. Der Verein will zum einen den Stadtteil voranbringen, zum anderen hofft er über eine engere Zusammenarbeit mit dem Kindergarten auf neue Mitglieder im Kinder- und Jugendbereich, so der Vorsitzende Holger Buczynski.
Kinderkleiderbasare im Landkreis Bad Kissingen im Frühjahr 2018
Februar17. Februar, Rhönfesthalle Stangenroth, 13 bis 15 Uhr
18. Februar, Schwedenberghalle Elfershausen, 11 bis 14 Uhr
18. Februar, Schulturnhalle Nüdlingen, 14 bis 16 Uhr
24. Februar, Pfarrsaal Oberthulba, 13.30 bis 15.30 Uhr
24. Februar, kath. Gemeindehaus Bad Kissingen, 10 bis 12.30 Uhr
25. Februar, Grundschule Oberleichtersbach, 13 bis 15.30 Uhr
25. Februar, Turnhalle Garitz, 11 bis 14 Uhr
25. Februar, Wilhelm-Hegler- Halle Oerlenbach, 13 bis 15 Uhr
März
3. März, Sportheim Reith, 13 bis 15.30 Uhr
3. März, TV Jahn Winkels Halle, 10 bis 14 Uhr
4. März, Wilhelm-Hegler-Halle, 13 bis 17 Uhr
4. März, Festhalle Aura an der Saale, 13 bis 15.30 Uhr
11. März, Haus des Gastes Oberbach, 13 bis 16 Uhr
11. März, Sportheim Gauaschach, 13 bis 15 Uhr
11. März, Sinnberg Kindergarten Bad Kissingen, 14 bis 17 Uhr
18. März, Georgikurhalle Bad Brückenau, 13 bis 16 Uhr
18. März, Erthalhalle Untererthal, 13 bis 15.30 Uhr
April
15. April, Sportheim Reichenbach, 14 bis 16 Uhr
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