Bad Kissingen
Klassik traf Swing
Stehende Ovationen gab es für das Kurorchester beim Herbstkonzert.
Wer beim Herbstkonzert des Bad Kissinger Kurorchesters im Großen Saal des Regentenbaues eines der üblichen Kurkonzerte vermutete, kam schnell nicht mehr aus dem Staunen heraus. Was die mit Gastmusikern verstärken 17 Musiker zeigten, war erste Sahne. Elena Iossifova, die Leiterin des Orchesters, hatte mit Juri Lebedev ein Programm zusammengestellt, welches im ersten Teil mit klassischen und im zweiten Teil mit Swing-Ohrwürmern glänzte. Juri Lebedev arbeitete schon öfter mit Elena Iossifova und als Gastdirigent mit dem MDR Sinfonieorchester, den Hamburger Symphonikern oder der Staatskapelle Weimar zusammen. "Die Stücke die wir gespielt haben, sind normalerweise für große Orchester geschrieben. Juri Lebedev hat diese für uns neu arrangiert und einstudiert. Sonst hätten wir sie nicht spielen können. Die Ouvertüre aus der Oper "Der Barbier von Sevilla" von Gioachino Rossini (Bad Kissingens berühmter Kurgast) oder das berühmte "Intermezzo" aus Pietro Mascagnis Oper "Cavalleria rusticana" waren Ohrwürmer, die bei dem Zuhörern ein Gänsehaut-Feeling hervorriefen. Aber auch neckische Stücke wie Vincent Youmans "Tea for Two", das der berühmte russische Komponist Dimitri Schostakowitsch als "Tahiti Trott" umarbeitete, bezauberten die Zuhörer. Der "Tahiti Trott" ist das launige Produkt einer Wette des 22-jährigen Dimitri Schostakowitsch mit dem Dirigenten Nikolai Malko. Es ging darum, innerhalb einer Stunde das seinerzeit sehr populäre Stück "Tea for Two" aus dem Musical "No, No, Nanette" für Orchester zu arrangieren. Als Resultat entstand der "Tahiti Trott" in angeblich nur 40 Minuten. Für den gesanglichen Kick sorgte die charmante Sopranistin Barbara Felicitas Marín. Ihr Konzertrepertoire umfasst die Sopran- Solopartien der bekannten Oratorien sowie eine große Anzahl von Werken der Romantik bis zur Moderne. "Kiss Me, Kate" ist das bekannteste und erfolgreichste Musical von Cole Porter. Mit den Songs "I Hate Men!" oder "So In Love" aus diesem Musical begeisterte sie mit einer einzigartigen Stimme auf Anhieb. Besonders kam ihr wunderbarer Sopran bei der schwungvollen Walzer-Arie der Juliette "Je veux vivre" aus Charles Gounods Oper "Romeo und Julia" zur Geltung. Abschließender Höhepunkt war die "Rhapsody in Blue" von George Gershwin und dem Pianisten Denis Ivanov. Denis Ivanov wurde in St. Petersburg geboren. 2001 absolvierte er ein Studium am St. Petersburger Konservatorium und studierte ab 2004 in der Meisterklasse bei Prof. Detlef Kaiser an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.
Brillant und perfekt interpretiert war das Werk der Abschluss eines krönenden Abends. Mit stehenden Ovationen feierten die rund 700 Zuhörer das Orchester und seine Mitwirkenden. Die Spielfreudigkeit und das Engagement der Musiker setzten schon beim ersten Stück Akzente, so dass mit "Der Barbier von Sevilla" der Funke sofort übersprang. Trotz des überschwänglichen Erfolges war es für Elena Iossifova und den Musikern ein Abend voller Wehmut. Für die engagierte Orchesterleiterin, war es das letzte Sonderkonzert, das sie gestaltete. Zum Jahresende verlässt sie das Kurorchester. Der Moderator des Abends, Reinhold Roth, sprach den Musikern aus den Herzen als er melancholisch reimte: "Gehst du in den nächsten Wochen, lass uns im Regen stehen, damit niemand kann unsere Tränen sehen."
Brillant und perfekt interpretiert war das Werk der Abschluss eines krönenden Abends. Mit stehenden Ovationen feierten die rund 700 Zuhörer das Orchester und seine Mitwirkenden. Die Spielfreudigkeit und das Engagement der Musiker setzten schon beim ersten Stück Akzente, so dass mit "Der Barbier von Sevilla" der Funke sofort übersprang. Trotz des überschwänglichen Erfolges war es für Elena Iossifova und den Musikern ein Abend voller Wehmut. Für die engagierte Orchesterleiterin, war es das letzte Sonderkonzert, das sie gestaltete. Zum Jahresende verlässt sie das Kurorchester. Der Moderator des Abends, Reinhold Roth, sprach den Musikern aus den Herzen als er melancholisch reimte: "Gehst du in den nächsten Wochen, lass uns im Regen stehen, damit niemand kann unsere Tränen sehen."
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