Große Empörung brach sich in der jüngsten Sitzung des Stadtrates am Dienstag Bahn. „Wir haben Schutzzonen ohne Ende“, sagte Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) zu den Plänen, eine Mega-Stromtrasse entlang der Autobahn A 7 zu errichten. „Man wird nichts unversucht lassen, um sich gegen die Trasse zu wehren“, zeigte sich das Stadtoberhaupt kämpferisch.
Hintergrund für den Konflikt ist die Absicht, im Zuge der Energiewende eine Stromtrasse von Nord- nach Süddeutschland zu bauen. Das Projekt unter dem Namen „SuedLink“ wurde Anfang Februar öffentlich. Die geplante Trassenführung parallel zu Autobahn A 7 schlug im Landkreis Bad Kissingen ein wie eine Bombe. Sowohl die Bürgermeister des Landkreises als auch der Kreisausschuss sprachen sich mit einer Resolution gegen die Trasse aus.
„Das entzieht uns als Kurstadt unsere Existenzgrundlage!“, protestierte Wirtschaftsreferent Hartmut Bös (CSU). „Unser Geschäftsmodell basiert auf Erholung, und zwar nicht unter einer Stromtrasse!“ Dieter Seban (CSU), Ortsvorsteher von Römershag, stellte – ebenso wie Emmanuel Fritschka (PWG) – den Bedarf der Trasse in Frage. „Die Netzbetreiber wollen ihre maroden Netze auf diese Weise sanieren“, vermutete Seban.
Rechtliche Möglichkeiten prüfen
„Das ist ein Liebesbrief nach München und Berlin!“, machte Birgit Poeck-Kleinhenz (PWG) ihrem Unmut über die Resolution Luft. Vielmehr sollten sich die betroffenen Kommunen zusammenschließen und ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen. „Wir liegen doch im Biosphärenreservat Rhön“, wunderte sich Franz Walter (Freie Bürger), „das verbietet doch eigentlich den Bau solcher Maßnahmen.“ Das Moratorium der Bayerischen Staatsregierung – Horst Seehofer hatte angekündigt, den Bedarf der Trasse erst prüfen lassen zu wollen – sei zeitlich begrenzt, sagte Walter weiter. „Es könnte ja sein, dass Seehofer in absehbarer Zeit das Moratorium zurücknimmt“, sprach er sich für ein massives Auftreten der Betroffenen aus.
Das wünschte sich auch Jürgen Pfister (PWG): „Ich erwarte von unseren Landtags- und Bundestagsabgeordneten, dass sie mit uns gemeinsam diesen Weg gehen.“ Pfister spielte dabei auf eine Äußerung von Sandro Kirchner (CSU) an. „Das Ganze hat noch wenig Substanz“, hatte der Abgeordnete des Landkreises Bad Kissingen zu den bisherigen Plänen des Trassenverlaufs gegenüber der Saale-Zeitung geäußert. „Wir müssen jetzt schon handeln!“, appellierte Pfister. Einstimmig unterstützten die Stadträte die Resolution, die im Wesentlichen wortgleich mit dem Schreiben der Bürgermeister und des Kreisausschusses ist. In einigen Details weist die Stadtverwaltung auf die besondere Situation der Kurstadt hin. Das Stadtgebiet werde regelrecht zerteilt, darüber hinaus würden die Bemühungen der Rhönallianz, die Abwanderung aus der Region zu stoppen, durch die Mega-Stromtrasse unterwandert.
Zudem bat Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks um die Bevollmächtigung, das Thema weiterhin an den übergeordneten Stellen zur Sprache bringen zu können.
aus dem Norden können prinzipiell nur Flackerstrom liefern. Als Hochindustrieland benötigt Bayern Grundlaststrom mit den Parametern: Frequenz, Spannung, Strom, Blindleistung.
Wenn dann sollte nach Ost und West ausgebaut werden, denn dort arbeiten 150 KKW. Wenn man schon gezwungen wird (Enteignung) die besseren eigenen KKWs abzuschalten.
Der aktuelle gesamte deutsche Windpark mit 33 GW installiertet Leistung kann gerade mal eine mit 99% gesicherte Leistung von
Volatiler Windstrom als Ersatz für wegfallenden AKW-Strom ist Unfug.
(Windstrom käme in Bayern so an, wie der Wind im Norden bläst .Mal viel,
mal wenig, mal gar nicht.)
Dann lieber ( solange keine großtechnische Stromspeicherung möglich ist)
dezentral erzeugen. Regionale, richtig dimensionierte Gaskraftwerke
wären für Bayern die bessere Lösung. ( Und Erdgas haben auch Andere. Nicht nur
der böse Putin. Mal nachlesen. )