Bei besten äußeren Bedingungen trafen sich die Leichtathleten in Hösbach zu ihren diesjährigen Bezirksmeisterschaften. Auch die Aktiven und Jugendlichen aus dem Kissinger Bäderkreis mischten bei der Titelvergabe kräftig mit. Der stets vorhandene Gegenwind verhinderte im Sprint und Hürdenlauf allerdings noch bessere Leistungen.
Martina Greithanner zeigte sich eine Woche vor den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Erding gut gerüstet. In Hösbach schleuderte die Sportlerin vom TSV Münnerstadt den ein Kilogramm schweren Diskus der Aktiven auf sehr gute 40,44 Meter. „Nur wenn es bei Martina über 40 Meter geht, ist sie nach dem Wettkampf gut gelaunt“, scherzte Jugendtrainerin Iris Heid, die ebenfalls bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften am Start sein wird und sich in Hösbach auf die Trainertätigkeit beschränkte.
Sport-Lehrerin war erfolgreich
Auch im Kugelstoßen war die Sport-Lehrerin bei den Bezirksmeisterschaften mit 11,41 Meter siegreich. „Da hätte es durchaus deutlich mehr sein dürfen“, gab sich Martina Greithanner selbstkritisch. „Aber mit der Weite im Diskuswurf bin ich sehr zufrieden.“
Die beiden Ex-Hammelburgerinnen Johanna Büchs und Viviane Heilmann, die jetzt für die LG Main-Spessart starten, glänzten ebenfalls. Viviane Heilmann gewann die 100 Meter der Frauen in flotten 11,96 Sekunden. Hürdensprinterin Johanna Büchs hatte sogar ihre Trainingsgefährtin Katharina Winkler von der LG Erlangen mit nach Hösbach gebracht. Die beiden, die in diesem Jahr zu den besten Hürdensprinterinnen der Aktiven in Deutschland zählen, erwischten bei besten äußeren Bedingungen einen Traumlauf. Johanna Büchs war beim Zieleinlauf nicht weit weg von Katharina Winkler.
Zeitmessanlage fällt aus
Dann der Schock, die Zeitmessanlage war ausgefallen. „Das gibt es ja nicht, das war mir schon zu Saisonbeginn in Aschaffenburg passiert“, zeigte sich die Diebacherin Büchs enttäuscht. Beim Wiederholungslauf eine Stunde später waren einige Körner zu viel verbraucht. Dazu wehte den Frauen ein strammer Gegenwind von 2,4 Meter pro Sekunde entgegen. Die auf der Anzeigentafel angezeigten 14,05 Sekunden wären für Johanna Büchs im letzten Jahr noch absolute Bestleistung gewesen. Jetzt sind die Ansprüche der neuen Bezirksrekordhalterin (13,69 Sekunden) deutlich gestiegen.
Lilian Heid vom TV/DJK Hammelburg , die einige Landesmeistertitel auf der Habenseite hat, sprang bei ihrem Sieg im Weitsprung in der Aktivenklasse 5,24 Meter und schaffte damit die Qualifikationsnorm zur Bayerischen Meisterschaft, die Mitte Juli in Erding ausgetragen werden. Im Diskuswurf wurde sie mit 27,86 Meter Zweite. Auch Teamgefährtin Anna Lukaschewitsch, die in diesem Jahr wieder ins Wettkampfgeschehen eingestiegen ist, darf für die Landesmeisterschaften planen. Die Fuchsstädterin rannte die 200 Meter der Frauen in 26,89 Sekunden und wurde Zweite.
Nach einem Jahr Verletzungspause und zwei Operationen am Meniskus ist Moritz Fischer vom TSV Bad Kissingen zurück auf der Wettkampfbühne. Bei einem Hürdenlauf hatte er sich damals eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen und war darauf hin in die Hürde gekracht. Mit der Folge, dass sich der zweimalige Bayerische Meister erhebliche Verletzungen im Knie zugezogen hatte. In Hösbach gewann der 19-Jährige völlig überraschend die 100 Meter der Jugend U20. Sein aktuell höher eingeschätzter Trainingskollege Niklas Amthor hatte das Nachsehen.
Gegenwind verhindert bessere Zeit
Der Gegenwind verhinderte eine noch bessere Zeit als die 11,38 Sekunden, die für Moritz Fischer gestoppt wurden. „Das war sicherlich kein schlechter Einstieg, auch wenn ich gehofft hatte, dass es noch schneller wird“, sagte der Nüdlinger, der im Training bereits wieder über niedrige Hürden läuft. Moritz Fischer wird jetzt erst mal eine längere Trainingsphase einlegen und hofft, dass er noch das Ticket für die Deutschen Jugendmeisterschaften lösen kann.
Richtig schnell laufen kann Niklas Amthor offensichtlich nur, wenn ihm Hürden in den Weg gestellt werden. In Hösbach rannte er die 110 Meter Hürden der U20 in starken 14,63 Sekunden und gehört damit auch in dieser Disziplin zur erweiterten Spitze in Deutschland. Allerdings wollte Amthor in diesem Rennen offensichtlich mehr und überquerte die zehn 99,1 Zentimeter hohen Hindernisse riskant knapp.
„Bis zur sechsten Hürde passte alles perfekt, dann trat ich in die folgende Hürde und der schnelle Rhythmus war weg“, ärgerte er sich. Auf der Jagd nach der U20-WM-Norm über 400 Meter Hürden startete Niklas Amthor auch bei den hessischen Meisterschaften der Aktiven. In Gelnhausen war der Bad Bockleter in 53,40 Sekunden der Schnellste. Seine eigene deutsche Jahresbestleistung sowie die angestrebte WM-Norm von 52,70 Sekunden verpasste er nach einigen taktischen Fehlern wiederum knapp.
Klare Brauner begeistert im Hochsprung
Klara Brauner vom TSV Münnerstadt begeisterte im Hochsprung der Jugend U20. Sie steigerte bei ihrem Sieg die persönliche Bestleistung auf 1,54 Meter, schaffte die B-Norm für die Bayerischen Meisterschaften und darf sich berechtigte Hoffnungen für einen Start bei den Landesmeisterschaften machen. In Erding sollte auch Emilia Zeitz mit dabei sein. Sie überquerte im Hochsprung der U18 ebenfalls 1,54 Meter und sorgte damit für einen weiteren Titelgewinn des TSV Münnerstadt .
Für Erding planen kann zudem die Mürschter 4 x 100 Meter Staffel. In der Besetzung Anne Federlein, Lina Rössler, Lina Johannes und Emilia Zeitz holten die TSVlerinnen in 53,54 Sekunden den unterfränkischen Titel der Jugend U18. Einen weiteren ersten Rang für die Landkreis-Leichtathleten steuerte Thomas Wollein im Weitsprung der U20 bei.
Podiumsplätze eroberten bei der Jugend U18 Lina Johannes vom TSV Münnerstadt als Dritte mit 8,43 Meter im Kugelstoßen sowie ihre Klubkollegin Anne Federlein, die in 17,32 Sekunden Zweite über die 100 Meter Hürden wurde.