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LKR. BAD KISSINGEN
Kissinger Stern geht nach Erfurt
Machte das Rennen: Die Erfurter Bahn bekam den Zuschlag für die Nahverkehrsleistungen im Regionalzugnetz Kissinger Stern.
Foto: Siegfried Farkas | Machte das Rennen: Die Erfurter Bahn bekam den Zuschlag für die Nahverkehrsleistungen im Regionalzugnetz Kissinger Stern.
Von unserem Redaktionsmitglied ISOLDE KRAPF
 |  aktualisiert: 29.12.2012 12:05 Uhr

Jetzt ist es raus: Die Erfurter Bahn GmbH (EB) erhielt vom Freistaat den Zuschlag für den Kissinger Stern. Unter diesem Oberbegriff sind alle Regionalzugverkehre zwischen Schweinfurt und Meiningen sowie zwischen Schweinfurt, Bad Kissingen und Gemünden vereint. Die EB bleibt weiter in der Region vertreten. Das Angebot auf der Schiene soll für die Kunden aber noch attraktiver werden.

Kurz vor Weihnachten, trudelte die Nachricht in Erfurt ein. „Ein schönes Weihnachtsgeschenk“, sagt EB-Geschäftsführer Michael Hecht auf Anfrage der Main-Post. Vor zehn Jahren startete die GmbH den Schienenbetrieb in Unterfranken – zum ersten Mal ein Zugverkehr in einem anderen Bundesland. Jetzt ist Hecht erleichtert, dass der Zuschlag sicher ist, denn schließlich geht es beim Betrieb des „Unterfranken-Shuttle“ auch um die Beschäftigung von 50 bis 60 Mitarbeitern.

Insgesamt sind bei der GmbH, die zwei weitere Nahverkehrsnetze in Thüringen betreibt, 450 Menschen beschäftigt. Dass der Regionalverkehr in Unterfranken gesichert ist, freut Hecht auch deshalb, „weil wir uns in der Region heimisch fühlen“. Die GmbH aus Erfurt verpflichtete sich ab Dezember 2014 auf einen Zeitraum von weiteren zwölf Jahren.

Der neue Fahrplan wird erhebliche Verbesserungen bringen, verspricht die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) in ihrer aktuellen Pressemitteilung. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass man die Schweinfurter Stadtmitte besser anbinden will und so ab 2014 wesentlich mehr Züge als bisher über den Schweinfurter Hauptbahnhof hinein in die City fahren werden.

Spätabends noch in die Rhön

Interessant dürfte für Bahnreisende auch das erweiterte Angebot am Abend sein. Denn ab 2014 können zum Beispiel auswärtige Nachtschwärmer beruhigt abends in Schweinfurt ausgehen und haben dennoch die Chance, um 23.45 Uhr mit dem Zug wieder Richtung Heimat (Bad Kissingen oder Bad Neustadt) zu kommen. Umgekehrt hat man auch nach 23 Uhr noch die Möglichkeit, aus der Rhön weg zu kommen und in Schweinfurt noch den Anschluss an die Mainfrankenbahn nach Würzburg zu schaffen.

Alle Züge sollen neuerdings sechs Prozent mehr Kilometer pro Jahr zurücklegen als bislang, heißt es in der Pressemitteilung – was natürlich auch den Einsatz zusätzlicher Schienenfahrzeuge erfordert. Das sei gerechtfertigt, denn schließlich fahren die Menschen wieder mehr Bahn. Entsprechend dieser gestiegenen Nachfrage müsse man den Bahnverkehr auch leistungsfähiger machen, heißt es. Die EB wird dann im Kissinger Stern rund 1,4 Millionen Zugkilometer zurücklegen.

Zwischen Schweinfurt Stadt und Bad Kissingen verkehren die Züge täglich im Stundentakt, wobei „Verstärkerzüge“ vorgesehen sind, stellt die BEG in ihrer Pressemitteilung in Aussicht. Wenn man bedenkt, dass auch die DB Regio einen Zugverkehr zwischen Würzburg und Bad Kissingen unterhält, können Kunden in der Hauptverkehrszeit alle halbe Stunde von Schweinfurt nach Bad Kissingen fahren.

Auch von Schweinfurt nach Bad Neustadt kommt man dann täglich im Stundentakt. Alle zwei Stunden wiederum können Kunden von Bad Neustadt, ohne umzusteigen, über Mellrichstadt nach Meiningen fahren. Auch hier gilt: Die DB Regio unterhält gleichzeitig auch Züge von Würzburg nach Erfurt, so dass man dann auch stündlich von Bad Neustadt nach Mellrichstadt kommt.

Schalter länger offen

Zudem will man den Kunden in Sachen Service, Tarif und Qualität weiter entgegenkommen. So fällt zum Beispiel der Fahrscheinverkauf mit Aufschlag im Zug ab 2014 wieder weg. Bei der EB setzt man dann in der Hälfte der Züge wieder auf Zugbegleiter und alle Züge haben dann neue Fahrausweisautomaten.

Wer seine Fahrkarten selbst lösen will, kann das in Schweinfurt, Bad Kissingen und Bad Neustadt an den Schaltern tun. Diese sind zwar nicht immer für Kunden geöffnet, das Angebot soll jedoch auch hier erweitert werden: auf 70 Stunden pro Woche, davon allein mindestens zwölf Stunden am Wochenende.

 
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