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BAD KISSINGEN
Kissinger Sonne für Senioren
Eröffnung der Kissinger Sonne: (von links) stellvertretende Landrätin Magdalena Dünisch (Freie Wähler), die Landtagsabgeordneten Robert Kiesel (CSU) und Sabine Dittmar (SPD), Inhaberin Erika Eichhorn sowie SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Kastner.
Foto: Sigismund von Dobschütz | Eröffnung der Kissinger Sonne: (von links) stellvertretende Landrätin Magdalena Dünisch (Freie Wähler), die Landtagsabgeordneten Robert Kiesel (CSU) und Sabine Dittmar (SPD), Inhaberin Erika Eichhorn sowie ...
Von unserem Mitarbeiter SIGISMUND VON DOBSCHÜTZ
 |  aktualisiert: 28.03.2010 18:17 Uhr

In Bad Kissingen ist es eine Premiere, dass Senioren nun auch in einer Wohngemeinschaft das Zusammenleben erproben können. Am Samstag wurde die Wohnanlage von Erika Eichhorn eröffnet. Auch prominente Politiker ließen es sich nicht nehmen, die neue Kissinger Wohnform für Ältere in Augenschein zu nehmen.

Vor zehn Jahren hatte sich Eichhorn, selbst gelernte Krankenschwester, mit einem ambulanten Pflegedienst in der Kurstadt selbstständig gemacht. Im Laufe ihrer Arbeit war die Idee entstanden, für alte Menschen einmal eine andere Wohnform zu schaffen, in der sie noch selbstbestimmt leben können.

Nach 18 Wochen Bauzeit bietet die Kissinger Sonne seit Januar im Erdgeschoss auf 584 Quadratmetern Grundfläche zwölf Appartements. In einem geräumigen Gemeinschaftsbereich mit integrierter Küche treffen sich die Bewohner dann wie die Mitglieder einer Großfamilie. So können sie in der Garitzer Neulandstraße jetzt die Vorteile des häuslichen Wohnens mit denen einer stationären Einrichtung verbinden, denn natürlich wird eine ambulante Betreuung angeboten.

Wer dort lebt, gestaltet seinen Alltag nach eigenen Vorstellungen und erhält tagsüber oder nachts dennoch jede gewünschte Hilfe. Im Obergeschoss ist eine Tagespflege eingerichtet, die auch von den Hausbewohnern genutzt werden kann.

Schirmherrin und Bundestagsabgeordnete Susanne Kastner war „von Anfang an von diesem Konzept begeistert“, sagte sie bei der Eröffnung. Mit dieser Senioren-WG seien Angebot und Wahlmöglichkeit für seniorengerechtes Wohnen in der Kurstadt „ein ganzes Stück größer geworden“. Am Beispiel dieser neuartigen Einrichtung werde deutlich, dass seniorengerechte Politik künftig nicht nur für, sondern vor allem auch mit den Senioren gemacht werden müsse. Diese Wohngemeinschaft lasse den Senioren ihre Selbstbestimmung und bewahre ihnen dadurch ihre Würde, so Kastner weiter.

Das Beste gegen Einsamkeit

Begeistert zeigte sich auch Oberbürgermeister Kay Blankenburg, der sich durch die WG an seine Studienzeit erinnert fühlte. Gemeinsam zu kochen, zu essen oder die Freizeit zu verbringen, ist seiner Ansicht nach das beste Mittel gegen Einsamkeit. Für zwei von drei Menschen sei deshalb diese Wohnform die beste im Alter, habe kürzlich eine Forsa-Umfrage ergeben. Blankenburg: „Nichts hält die grauen Zellen gesünder, als die Auseinandersetzung mit dem Gegenüber.“

Sich mit der Gemeinschaft zu beschäftigen und sich auch selbst dort einzubringen, sah auch der Landtagsabgeordnete Robert Kiesel als besonders wichtig fürs Alter an. Deshalb sei auch die räumliche Lage der Kissinger Sonne – mitten in der Stadt und damit „mitten im Leben“ – hervorragend. Sein Landtagskollege Günther Felbinger begrüßte die Möglichkeit der Bewohner, einerseits den eigenen Alltag selbstbestimmt organisieren zu können, andererseits aber bei Bedarf im Haus professionelle Hilfe zu bekommen.

Landtagsabgeordnete Sabine Dittmar wusste aus ihrer langjährigen Praxis als Hausärztin, dass Selbstbestimmung im Alter zur psychischen Gesundheit beiträgt. Mit der Wahl der Kissinger Sonne als alternatives Wohnmodell hätten sich deren Bewohner bewusst gegen Bevormundung, Abhängigkeit und Einsamkeit entschieden. Hier werde deutlich, so Dittmar, dass Senioren nicht Leistungsempfänger, sondern selbstbewusste Auftraggeber sind.

 
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