
Die letzte Montag im November ist bei den Mitgliedern des Fördervereins dick rot angestrichen. Mit der Mitgliederversammlung des Fördervereins Kissinger Sommer beginnt für sie auch das Festival.
Denn damit geht immer die erste – nichtöffentliche – Vorstellung des Programms des nächsten Jahres einher. Und daher ist es kein Wunder, dass immer sehr viele Mitglieder in den Rossini-Saal kommen.
Ticket-Vorkaufsrecht für Förderverein
So können sie für vier Wochen ihr exklusives Karten-Vorkaufsrecht nutzen und sich auch die Plätze aussuchen, auf denen sie sitzen wollen. Der allgemeine Vorverkauf beginnt Anfang Januar, wenn die Verkaufsprogramme allgemein verschickt und auch online gestellt werden.
Viel Lob für Intendant Steinbeis
Vorsitzender Anton Schick zog in seinem Rechenschaftsbericht eine positive Bilanz: „Das Jahr 2023 war im Rückblick gesehen ein äußerst erfolgreiches Jahr.“
Intendant Alexander Steinbeis habe „ein engagiertes, anspruchsvolles und in vielen Bereichen neues Programm vorbereitet, das bezüglich der Publikums- und Presseresonanz in dieser ,Nach-Coronazeit’ sehr positiv aufgenommen wurde.“
Trotz der Unsicherheit für die Konzertbesucher und der politisch bedingten abwartenden Sparhaltung der Klassikfreunde habe die Saalauslastung besonders bei den großen Konzerten „erfreulicherweise erheblich höher als bei vergleichbaren Festivals“ gelegen.
Kissinger-Sommer-Chef erfolgreich beim Klinken putzen
Ein Grund dafür habe in der „bisher nicht gekannten Intensität“ gelegen, in der Steinbeis Funk, Fernsehen und überregionale Presse für die Werbung aktivieren konnte. Schick dankte allen, die an diesem Erfolg Anteil hatten sowie Oberbürgermeister Dirk Vogel, „der klar erkannt hat, dass es auf dem schwierigen Rückweg in eine erfolgreiche Zukunft besonderer Unterstützung bedarf.“
Zwei Ehrenmitglieder
Der Verein, so Schick, hat 802 Mitglieder. Das heißt: 557 Einzelmitglieder, 188 Familienmitglieder, 31 Firmenmitglieder und 24 Fördermitglieder; dazu zwei Ehrenmitglieder: Gründungsintendantin Kari Kahl-Wolfsjäger und die langjährige Schriftführerin Hilla Schütze .
Die personellen Einbußen durch die Coronazeit konnten durch Neueintritte mehr als ausgeglichen werden. Für den Kissinger Sommer 2023 bekam die Stadt vom Förderverein einen Scheck über 65.000 Euro.
Insgesamt sind der Stadt seit der Gründung des Fördervereins 1992, also inklusive der Förderung des Klavierolymps durch Mitglieder des Vereins und der Liederwerkstatt durch die Anton-und-Katharina-Schick-Stiftung, über 2,5 Millionen Euro zugegangen.
Die Zielsicherheit des Luitpoldpreises demonstrierte Schick an zwei Namen: Sarah Aristidou (Sopran) und Maria Dueñas (Violine). Und natürlich bat er zum Schluss die Besucher nicht nur, dem Verein mit seinen Absichten die Treue zu halten, sondern auch möglichst viele neue Mitglieder zu gewinnen.
2022 nur minimales Defizit
Schatzmeisterin Martha Müller konnte es kurz machen. Der Verein steht finanziell recht gut da, hat aus 2022 nur ein minimales Defizit mitgenommen.
Platzauslastung bei 80 Prozent
Der Sachaufwand bleibt im dreistelligen Bereich. Elisabeth Müller , die die Kasse geprüft hatte, fand keinen Ansatzpunkt für Kritik. Und Bürgermeister Thomas Leiner würdigte, dass der Förderverein als einziger der Stadt Geld gibt: „Der Normalfall ist umgekehrt.“ Und er betonte die Platzauslastung von 80 Prozent: „Die hatten wir noch nie. Und hoffentlich können wir sie noch weiter toppen.“
Und dann also die Vorstellung des Programms des Kissinger Sommers 2024, der zwischen dem 21. Juni und dem 21. Juli stattfinden wird. Alexander Steinbeis zeigte zwei kurze Filme über Bad Kissingen und das Festival, die unter anderem bei den PR-Touren des Festivalteams nach Fulda, Frankfurt, Brüssel, Berlin und München zum Einsatz kamen.
Berlin ist das Thema 2024
Das Programm steht unter dem Thema „Ich hab’ noch einen Koffer in…“. Natürlich denkt man vorrangig an Berlin. Das ist Absicht, lässt aber auch viel Raum zum Ausschweifen.
Obwohl natürlich Solisten und Orchester aus Berlin ein besonderes Augenmerk bekommen. Aber auch die Komponisten, allen voran der Vorzeige-Berliner Felix Mendelssohn-Bartholdy .
Es kommen wieder viele gute Bekannte, aber auch erstaunlich viele jüngere Musiker, die ganz aktuell in den Schlagzeilen auftauchen. Da ist der Kissinger Sommer erfreulich aktuell.
Dienstagabend nicht mehr spielfrei
Die meisten Formate aus dem Vorjahr werden übernommen, auch die des Rahmenprogramms wie die Préludes, die Konzerteinführungen oder „Auf einen Kaffee mit…“. Natürlich wird es nach dem Riesenerfolg der beiden Vorjahre wieder einen Symphonic Mob geben.
Was es nicht mehr gibt, sind Doppel- oder Wandelkonzerte am Mittwochabend. Da findet nur noch ein Konzert statt. Dafür ist der Dienstagabend nicht mehr spielfrei. „Wir zünden heute Abend die erste Stufe der Kissinger-Sommer-Rakete 2024“. Das Bild ist durchaus passend. Denn schon am nächsten Morgen lag der erste Stapel von Kartenbestellungen im Kissinger-Sommer-Büro.
Haben Sie Lust, sich nächstes Jahr am Symphonic Mob zu beteiligen? Dann haben wir das hier für Sie: