Bad Kissingen
Kissinger Postkutsche startklar für neue Saison
Ab Samstag ist die Postkutsche wieder zwischen Bad Kissingen und Bad Bocklet unterwegs. Nach dem Unfall im Herbst ist sie wie gewohnt einsatzbereit.
Wenn die Postkutsche am Samstag zur ersten Fahrt der Saison losfährt, werden die Gäste nichts mehr von dem Unfall vom vergangenen September merken. Wochenlang stand die Kutsche zur Reparatur in der Werkstatt eines Kutschenbauers in Schwebheim. "Der Schaden hat sich noch in Grenzen gehalten. Der Kutschenkörper selbst war nicht betroffen", berichtet Kutschhalter Hans Körner. Die Schäden an dem Auto, das bei Großenbrach aufgefahren ist, seien deutlich größer gewesen.
Wagnermeister Michael Ress und seine Mitarbeiter haben die Kutsche wieder instandgesetzt. Die Federaufhängung war kaputt, die Blattfedern waren verschoben und verbogen, außerdem hatte die Achse etwas abgekriegt. "Wir haben die Kutsche erst einmal zerlegt, um den Schaden zu begutachten", erläutert der Handwerker. Dabei hat sich dann auch herausgestellt, "dass die hintere Querschwinge gerissen war. Das hätte man sonst gar nicht gesehen".
Die Reparatur historischer Kutschen sei grundsätzlich sehr aufwendig. Im Gegensatz zu Autos gibt es keine in Serie vorproduzierten Ersatzteile, die ein Zulieferer besorgt. Alle benötigten Werkstücke werden einzeln neu hergestellt. "Wir bauen die defekten Teile aus, lassen sie nach altem Maß neu anfertigen und setzen sie dann wieder ein ", sagt Ress. Aktuell erneuert er beispielsweise eine Kutsche aus Nürnberg, bei der die Achse wegen Materialermüdung gebrochen war. "Drei Stunden habe ich da gesessen und habe die Achse nachgezeichnet." Der größte Teil der Arbeit liege darin, sich alle Teile zu organisieren, die er als ein Kutschenbauer braucht. Im Fall der Kissinger Postkutsche hieß das: Vier bis sechs Wochen Vorlauf, um alles zu organisieren. Die eigentliche Reparatur hat Ress dann in zwei Arbeitswochen erledigt. "Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, läuft die Postkutsche jetzt die nächsten 25 Jahre", sagt er zufrieden.
Der Werkstattaufenthalt hat die Vorbereitung auf die Saison 2018 ansonsten aber nicht beeinflusst. Inzwischen steht die 1,4 Tonnen schwere Kutsche wie gewohnt in ihrem Quartier im Turniergebäude in der Au. Vor der Eröffnung wird sie "gewaschen, abgeschmiert und es wird geprüft, ob Drehkranz und Radlager in gutem Zustand sind", sagt Postkutscher Hans Körner.
Etwas mehr Zeit für die Vorbereitung plant er bei den acht Reitpferden ein, die abwechselnd die Kutsche ziehen. Nach dem Winter auf der Koppel müssen die Tiere erst wieder Kondition und Kraft aufbauen. "Vor der ersten Fahrt werden sie trainiert und frisch beschlagen", erklärt er. Auch an das Gefühl eine Kutsche zu ziehen, müssen sich die Warmblüter erst wieder gewöhnen. Vier bis sechs Wochen Vorbereitung reichen bei erfahrenen Tieren aus, damit nicht nur die Kutsche, sondern auch sie bereit für die neue Saison sind.
Eröffnung Die Postkutschensaison 2018 wird am Samstag, 28. April, eröffnet. Das Rahmenprogramm beginnt um 13 Uhr mit einem Standkonzert der Postkapelle Bad Kissingen vor dem Haupteingang des Regentenbaus. Um 14 Uhr fährt die Postkutsche vom Regentenbau ab in Richtung Bad Bocklet. Gegen 15 Uhr wird die Kutsche am Ortseingang Bad Bocklet von der Musikkapelle in Empfang genommen. Im Anschluss gibt es um 15.30 Uhr ein kleines Standkonzert und Ansprachen vor dem Restaurant Laudensack.
Fahrplan Bis Mitte Oktober fährt die Postkutsche Freitag und Sonntag nach Bad Bocklet sowie Donnerstag und Samstag nach Schloss Aschach. Abfahrt ist jeweils um 14 Uhr in der Bismarckstraße am Hotel Wyndham Garden. Rückkehr ist gegen 17.30 Uhr. Dienstag und Mittwoch fährt die Kutsche nach Vereinbarung. Kontakt zu Postkutscher Hans Körner unter Tel.: 0171/ 333 6769.
Wagnermeister Michael Ress und seine Mitarbeiter haben die Kutsche wieder instandgesetzt. Die Federaufhängung war kaputt, die Blattfedern waren verschoben und verbogen, außerdem hatte die Achse etwas abgekriegt. "Wir haben die Kutsche erst einmal zerlegt, um den Schaden zu begutachten", erläutert der Handwerker. Dabei hat sich dann auch herausgestellt, "dass die hintere Querschwinge gerissen war. Das hätte man sonst gar nicht gesehen".
Die Reparatur historischer Kutschen sei grundsätzlich sehr aufwendig. Im Gegensatz zu Autos gibt es keine in Serie vorproduzierten Ersatzteile, die ein Zulieferer besorgt. Alle benötigten Werkstücke werden einzeln neu hergestellt. "Wir bauen die defekten Teile aus, lassen sie nach altem Maß neu anfertigen und setzen sie dann wieder ein ", sagt Ress. Aktuell erneuert er beispielsweise eine Kutsche aus Nürnberg, bei der die Achse wegen Materialermüdung gebrochen war. "Drei Stunden habe ich da gesessen und habe die Achse nachgezeichnet." Der größte Teil der Arbeit liege darin, sich alle Teile zu organisieren, die er als ein Kutschenbauer braucht. Im Fall der Kissinger Postkutsche hieß das: Vier bis sechs Wochen Vorlauf, um alles zu organisieren. Die eigentliche Reparatur hat Ress dann in zwei Arbeitswochen erledigt. "Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, läuft die Postkutsche jetzt die nächsten 25 Jahre", sagt er zufrieden.
Der Werkstattaufenthalt hat die Vorbereitung auf die Saison 2018 ansonsten aber nicht beeinflusst. Inzwischen steht die 1,4 Tonnen schwere Kutsche wie gewohnt in ihrem Quartier im Turniergebäude in der Au. Vor der Eröffnung wird sie "gewaschen, abgeschmiert und es wird geprüft, ob Drehkranz und Radlager in gutem Zustand sind", sagt Postkutscher Hans Körner.
Etwas mehr Zeit für die Vorbereitung plant er bei den acht Reitpferden ein, die abwechselnd die Kutsche ziehen. Nach dem Winter auf der Koppel müssen die Tiere erst wieder Kondition und Kraft aufbauen. "Vor der ersten Fahrt werden sie trainiert und frisch beschlagen", erklärt er. Auch an das Gefühl eine Kutsche zu ziehen, müssen sich die Warmblüter erst wieder gewöhnen. Vier bis sechs Wochen Vorbereitung reichen bei erfahrenen Tieren aus, damit nicht nur die Kutsche, sondern auch sie bereit für die neue Saison sind.
Postkutschensaison 2018
Eröffnung Die Postkutschensaison 2018 wird am Samstag, 28. April, eröffnet. Das Rahmenprogramm beginnt um 13 Uhr mit einem Standkonzert der Postkapelle Bad Kissingen vor dem Haupteingang des Regentenbaus. Um 14 Uhr fährt die Postkutsche vom Regentenbau ab in Richtung Bad Bocklet. Gegen 15 Uhr wird die Kutsche am Ortseingang Bad Bocklet von der Musikkapelle in Empfang genommen. Im Anschluss gibt es um 15.30 Uhr ein kleines Standkonzert und Ansprachen vor dem Restaurant Laudensack.
Fahrplan Bis Mitte Oktober fährt die Postkutsche Freitag und Sonntag nach Bad Bocklet sowie Donnerstag und Samstag nach Schloss Aschach. Abfahrt ist jeweils um 14 Uhr in der Bismarckstraße am Hotel Wyndham Garden. Rückkehr ist gegen 17.30 Uhr. Dienstag und Mittwoch fährt die Kutsche nach Vereinbarung. Kontakt zu Postkutscher Hans Körner unter Tel.: 0171/ 333 6769.
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