Bad Kissingen
Kissinger Ochsenkathedrale zur Markthalle
Architektin Barbara Kiesel hat ihre Abschlussarbeit über den alten Schlachthof in Bad Kissingen geschrieben. Ziel: Das leere Gebäude wiederbeleben.

Die Kissinger Ochsenkathedrale hat es Barbara Kiesel angetan. "Das Gebäude ist zu 90 Prozent noch so, wie es 1925 hingestellt wurde. Das ist der absolute Glücksgriff für jeden Denkmalpfleger", sagt sie. Die 26-jährige Architektin aus Schweinfurt hat sich auf Bauen im Bestand spezialisiert, weil ihr aufgefallen ist, dass Kunden generell ein steigendes Interesse daran haben, alte Bausubstanz zu erhalten, statt sie einfach wegzureißen.
Für ihre Masterarbeit an der Hochschule für Architektur in Coburg hat sie sich intensiv mit dem alten Schlachthof in der Würzburger Straße beschäftigt. Ziel der Arbeit war es, eine neue Nutzung für das seit 14 Jahren leerstehende, denkmalgeschützte Gebäude zu entwickeln. Kiesel war dazu mehrere Monate immer wieder vor Ort, hat den Bestand analysiert und das ungewöhnliche Gebäude auf sich wirken lassen. "Wenn man in der Verbindungshalle steht, überwältigt es einen. Industrielle Gebäude aus der Zeit schauen ganz anders aus", sagt sie.
Architekt Josef Hennings entschied sich gegen die klaren Formen des in den 1920er Jahren vorherrschenden Bauhausstils und wählte den verspielten Jugendstil. Die international berühmte Badestadt sollte keinen Industrieschlachthof bekommen, sondern einen glanzvollen Prachtbau. Kiesel schlägt vor, Haupt- und Nebengebäude als Markthalle wiederzubeleben. Der Schlachthof soll durch die Verbindung von regionalen Essen und Einkaufen mit Ateliers und Kunsthandwerk zu einem Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische werden.
Warum ausgerechnet eine Markthalle? "Man spinnt natürlich alles mögliche durch", sagt sie. Was passt zum Gebäude, was zur Stadt? Was lässt der Bebauungsplan zu? Wie wäre es denn, wenn der Schlachthof zu einem Museum oder Musikhalle würde? "Eigentlich gute Ideen, die mir gefallen würden", meint sie. Aber: "Dafür gibt es in Bad Kissingen ohnehin schon genug Einrichtungen in schönem Rahmen.". Konzerte in der Ochsenkathedrale scheiden für sie aus.
Was ist mit einer gewerblichen Nutzung, etwa mit Büros? Nein, findet die Architektin, dann hätte die Öffentlichkeit keinen Zutritt zu dem Gebäude. Wohnungen? Dafür fehlt ihrer Einschätzung nach das Klientel. Außerdem müsste zu sehr in das Gebäude eingegriffen werden. Kiesel war es wichtig, ein Konzept vorzulegen, das sich ohne größere Umbaumaßnahmen, günstig realisieren ließe.
Der alte Schlachthof war Lieblingsthema des ehemaligen Wirtschaftsförderers der Stadt, Michael Wieden. "Mir gefällt der Ansatz sehr gut", sagt er. Erstens weil er "architektonisch das Gebäude respektiert", zweitens weil er zu dem Gesundheitsaspekt passt, für den die Stadt steht und drittens, weil er über das Thema Nahrung die ursprüngliche Nutzung aufgreift. "Die Arbeit bietet Chancen, Grundlage für eine weitere Ausarbeitung zu sein", findet Wieden. Nächster Schritt könnte eine wirtschaftliche Untersuchung sein, um zu evaluieren, ob eine Markthalle rentabel wäre. Denkbar wäre eine weitere Masterarbeit, die Kiesels Ansätze aufgreift und eine Machbarkeitsstudie anfertigt.
"Eine klassische Markthalle aus dem frühen 20. Jahrhundert ist genauso aufgebaut, wie der Schlachthof", verweist Kiesel auf das hohe Mittelschiff und die niedrigeren Seitengebäude. In der hohen, lichtdurchfluteten Verbindungshalle bringt Kiesel die Marktstände unter, rechts uns links daneben (ehemaliger Schlachtraum, Stallungen, Felllager) wäre Platz für Gastronomie (etwa eine Vinothek und ein Loungebereich mit Terrasse) sowie für technisch anspruchsvolle Lebensmittel wie frischen Fisch und Käse. "Essen erlebt gerade einen Aufschwung", sagt die Architektin. Die Themen Nachhaltigkeit, Gesundheit und regionale, frische Lebensmittel passen ihrer Ansicht nach gut zu der Kurstadt.
Prachtbau für die Badestadt
Für ihre Masterarbeit an der Hochschule für Architektur in Coburg hat sie sich intensiv mit dem alten Schlachthof in der Würzburger Straße beschäftigt. Ziel der Arbeit war es, eine neue Nutzung für das seit 14 Jahren leerstehende, denkmalgeschützte Gebäude zu entwickeln. Kiesel war dazu mehrere Monate immer wieder vor Ort, hat den Bestand analysiert und das ungewöhnliche Gebäude auf sich wirken lassen. "Wenn man in der Verbindungshalle steht, überwältigt es einen. Industrielle Gebäude aus der Zeit schauen ganz anders aus", sagt sie.
Architekt Josef Hennings entschied sich gegen die klaren Formen des in den 1920er Jahren vorherrschenden Bauhausstils und wählte den verspielten Jugendstil. Die international berühmte Badestadt sollte keinen Industrieschlachthof bekommen, sondern einen glanzvollen Prachtbau. Kiesel schlägt vor, Haupt- und Nebengebäude als Markthalle wiederzubeleben. Der Schlachthof soll durch die Verbindung von regionalen Essen und Einkaufen mit Ateliers und Kunsthandwerk zu einem Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische werden.
Per Ausschluß zur Markthalle
Warum ausgerechnet eine Markthalle? "Man spinnt natürlich alles mögliche durch", sagt sie. Was passt zum Gebäude, was zur Stadt? Was lässt der Bebauungsplan zu? Wie wäre es denn, wenn der Schlachthof zu einem Museum oder Musikhalle würde? "Eigentlich gute Ideen, die mir gefallen würden", meint sie. Aber: "Dafür gibt es in Bad Kissingen ohnehin schon genug Einrichtungen in schönem Rahmen.". Konzerte in der Ochsenkathedrale scheiden für sie aus.
Was ist mit einer gewerblichen Nutzung, etwa mit Büros? Nein, findet die Architektin, dann hätte die Öffentlichkeit keinen Zutritt zu dem Gebäude. Wohnungen? Dafür fehlt ihrer Einschätzung nach das Klientel. Außerdem müsste zu sehr in das Gebäude eingegriffen werden. Kiesel war es wichtig, ein Konzept vorzulegen, das sich ohne größere Umbaumaßnahmen, günstig realisieren ließe.
Der alte Schlachthof war Lieblingsthema des ehemaligen Wirtschaftsförderers der Stadt, Michael Wieden. "Mir gefällt der Ansatz sehr gut", sagt er. Erstens weil er "architektonisch das Gebäude respektiert", zweitens weil er zu dem Gesundheitsaspekt passt, für den die Stadt steht und drittens, weil er über das Thema Nahrung die ursprüngliche Nutzung aufgreift. "Die Arbeit bietet Chancen, Grundlage für eine weitere Ausarbeitung zu sein", findet Wieden. Nächster Schritt könnte eine wirtschaftliche Untersuchung sein, um zu evaluieren, ob eine Markthalle rentabel wäre. Denkbar wäre eine weitere Masterarbeit, die Kiesels Ansätze aufgreift und eine Machbarkeitsstudie anfertigt.
Marktleben und Gastronomie
"Eine klassische Markthalle aus dem frühen 20. Jahrhundert ist genauso aufgebaut, wie der Schlachthof", verweist Kiesel auf das hohe Mittelschiff und die niedrigeren Seitengebäude. In der hohen, lichtdurchfluteten Verbindungshalle bringt Kiesel die Marktstände unter, rechts uns links daneben (ehemaliger Schlachtraum, Stallungen, Felllager) wäre Platz für Gastronomie (etwa eine Vinothek und ein Loungebereich mit Terrasse) sowie für technisch anspruchsvolle Lebensmittel wie frischen Fisch und Käse. "Essen erlebt gerade einen Aufschwung", sagt die Architektin. Die Themen Nachhaltigkeit, Gesundheit und regionale, frische Lebensmittel passen ihrer Ansicht nach gut zu der Kurstadt.Themen & Autoren / Autorinnen
Was meinen Sie mit: "Da das Gelumps zu den alten jüdischen Denkmälern zählen soll ..." ?
wenn man ERNSTHAFT über so etwas nachdenken wollen sollte, gibt es ein innerstädtisches Schrottgebiet, welches sich wesentlich perfekter dafür eignen würde.
Als erstes würde ein Schandfleck in der Stadt verschwinden, als zweites könnte eine immense Brandlast korrekt entsorgt werden. Aber halt: das Gelump ist so feucht, da brennt nichts mehr. (Diese Aussage stammt nicht von mir, Namen nenne ich keine)
Da haben alte Kissinger Familien die Finger drauf, die werden weder zur Eigentumsicherung herangezogen noch kommt man preislich da irgendwo hin, wo es sich für die Stadt auszahlen könnte. Da das Gelumps zu den alten jüdischen Denkmälern zählen soll, wird sich bis zum St. Nimmerleinstag nichts ändern.
Traurig aber bitterste Realität. Ich kenne jemanden, der hat so ein Gebäude saniert.
Ich an seiner Stelle hätte die Mittelpfette nicht saniert und dann wäre es halt ....
Lassen wir das
Das Gebäude wäre im Winter wegen der Unbeheizbarkeit geschlossen. Das hatten wir doch schon mal bei den Ausstellungen. Denkmalschutz und Energieeffizienz. Gibt es ein schöneres Feld für die gedankenführenden, hochbezahlten, in berufsgenossenschaftlich bestens temperierten Büros ?
Ironie aus.
Genau so sieht es hier aus. Viel Theoretisches Bla Bla, das von einer Durchführbarkeit genausoweit weg ist wie Dieter Bohlen von anspruchsvoller Musik.
Das Gebäude steht schlichtweg falsch. Es ist zu weit von den Einrichtungen entfernt, die fussläufig noch vertretbar erreichbar sind.
Was man möchte und was realisierbar ist, erlebt Bad Kissingen seit dem Niedergang der Kur.
Man möge sich vor Augen halten, wer da als Gewerbetreibender einziehen möchte. Ich nicht. Selbst das Projekt des Herrn F. am Eisenstädter Platz ist gescheitert und zwar schon lange. Was soll das nun bitte mit dem brüchigen Schlachthof?
Von wegen mit wenigen Mitteln herzustellen. Eine belastbare Kostenschätzung fehlt hier, welche für ein seriöses Nachdenken zweifellos unabdingbar wäre.
Masterarbeit und viel Hirngespinste. Mehr kann man nicht dazu schreiben.
Es machen sich immer die Gedanken, die es nie bezahlen müssen.