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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Das Gradierwerk ist abgerissen, der Neubau startet im April
Der Abriss ist vollzogen, der Neubau rückt näher. Ab April beginnt der Wiederaufbau des Nordflügels der Gradieranlage mit neuen Ideen für Besucher. So sehen die Details der künftigen Anlage aus.
Die Fundamente des Nordflügels müssen mit einem Oberflächenschutz versehen werden.       -  Die Fundamente des Nordflügels müssen mit einem Oberflächenschutz versehen werden.
Foto: Marion Eckert | Die Fundamente des Nordflügels müssen mit einem Oberflächenschutz versehen werden.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 23.04.2025 02:42 Uhr

Wer derzeit in der unteren Saline spazieren geht oder mit dem Fahrrad vorbeifährt, dem fällt unübersehbar ins Auge, dass der prächtige Gradierbau nun bis auf den Wasserturm abgerissen ist.

Als im Sommer 2024 Holger Richterstetter vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt die Neuerungen für den geplanten Neubau im Stadtrat vorstellte, erklärte er auch, dass erst nach Abriss des Nordflügels konkret festgestellt werden könne, welche zusätzlichen Sicherungen und gegebenenfalls Sanierungen erforderlich seien, um das Bauwerk auf den alten Fundamenten neu zu errichten.

Erhalt der Fundamente

Die Untersuchungen der Fundamente sind inzwischen abgeschlossen. „Ein Ersatz ist nicht erforderlich“, teilte Richterstetter auf Nachfrage dieser Redaktion mit.  Auf Basis der Ergebnisse werde gerade ein Schutzsystem für die Oberfläche der Fundamentblöcke geplant, das im Juni umgesetzt werden soll.

Die Fundamente des Nordflügels müssen mit einem Oberflächenschutz versehen werden.       -  Die Fundamente des Nordflügels müssen mit einem Oberflächenschutz versehen werden.
Foto: Marion Eckert | Die Fundamente des Nordflügels müssen mit einem Oberflächenschutz versehen werden.

Allerdings weist Richterstetter darauf hin, dass die Verkleidungen aus Bruchstein an den alten Fundamenten entfernt werden müssen, solange das Schutzsystem aufgetragen wird.

Wiederaufbau ab April

Parallel dazu soll ab April der Wiederaufbau starten. „Beginnend mit der Verlegung einer neuen Soleabwasserleitung“, erläutert er die weitere Vorgehensweise.

Die neue Holzkonstruktion soll ab September aufgerichtet werden. „Die Arbeiten liegen aktuell im Zeitplan“, betonte er. Der Neubau  des Nordflügels soll bis August 2026 fertiggestellt und wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Hintergründe zum Abriss

Im September 2024 schloss das Gradierwerk, und über die Wintermonate wurde der Nordflügel vollständig abgerissen. Dazu wurde der Fahrradweg gesperrt und eine Umleitung über die Salinenpromenade ausgeschildert. 

Der Abriss des Nordflügels war notwendig, da bei Sicherheitsbegehungen erhebliche Schäden an den verzinkten und beschichteten Stahlverbindungen festgestellt wurden. Nach 30 Jahren hat der hohe Chloridgehalt der Sole das Material stark angegriffen, sodass die Standsicherheit nur noch durch Notmaßnahmen gewährleistet werden konnte.

Der hölzerne Wasserturm bleibt erhalten und ist weiterhin der südliche Abschluss der Anlage. Weder der Turm noch der Nordflügel stehen unter Denkmalschutz, da beide nicht aus der ursprünglichen Bauzeit stammen. Der Nordflügel entstand 1993 neu, der Wasserturm wurde einige Jahre später ersetzt. Vom einstigen Südflügel sind lediglich die Fundamente erhalten geblieben – der Teil fiel einem Orkan zum Opfer.

So sah die Anlage vor dem Abriss aus.       -  So sah die Anlage vor dem Abriss aus.
Foto: Marion Eckert | So sah die Anlage vor dem Abriss aus.

Holz für längere Haltbarkeit

Eine Machbarkeitsstudie kam zu dem Ergebnis, dass ein Neubau sinnvoller sei als die Sanierung der beschädigten Stahlverbindungen, erklärte Holger Richterstetter vom Staatlichen Bauamt im Juli 2024 den Stadträten in Bad Kissingen . Um ähnliche Schäden künftig zu vermeiden, wird beim Neubau auf Stahl und Edelstahl verzichtet – vor allem dort, wo Kontakt mit der Sole besteht.

Stattdessen soll die Konstruktion aus Holz gefertigt werden, da sich dieses Material in der bisherigen Nutzung als widerstandsfähig erwiesen habe. Dies könnte die Lebensdauer des Bauwerks deutlich verlängern.

Ein Modell des Gradierwerks, wie es das Staatliche Bauamt wieder aufbauen möchte.       -  Ein Modell des Gradierwerks, wie es das Staatliche Bauamt wieder aufbauen möchte. Gut erkennbar sind die seitlich Streben.
Foto: Marion Eckert | Ein Modell des Gradierwerks, wie es das Staatliche Bauamt wieder aufbauen möchte. Gut erkennbar sind die seitlich Streben.

Auch optisch wird sich der Neubau verändern. Wie bei den vorherigen Bauten sind Außenstreben geplant, zudem wird das Gebäude um ein Geschoss niedriger ausfallen. Ein barrierefreier Zugang ist über eine Rampe vorgesehen.

Entlang des Rundgangs soll es künftig mehr Sitz- und Liegeflächen geben. Zwischen den neuen Außenstützen entstehen begrünte, teils überdachte Aufenthaltsbereiche. Die Kosten für das Bauprojekt sind mit knapp drei Millionen Euro veranschlagt.

 

Die Fundamente für den Nordflügel müssen nicht erneuert werden. Sie werden aber mit einem Oberflächenschutz versehen. Dazu muss die Sandsteinverkleidung entfernt werden.       -  Die Fundamente für den Nordflügel müssen nicht erneuert werden. Sie werden aber mit einem Oberflächenschutz versehen. Dazu muss die Sandsteinverkleidung entfernt werden.
Foto: Marion Eckert | Die Fundamente für den Nordflügel müssen nicht erneuert werden. Sie werden aber mit einem Oberflächenschutz versehen. Dazu muss die Sandsteinverkleidung entfernt werden.
 
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  • franz-peter potratzki
    Für lächerliche 15 Meter Höhe und 30 Meter Länge brauchen die dafür verantwortlichen Firmen für das neue Gradierwerk Zeit bis August 2026? Arbeiten dort nur 5-6 Leute oder woran liegt das. Man dürfte demnach auch davon ausgehen, dass der Bau vielleicht auch noch erheblich teurer wird. Da bin ich mal ganz schön gespannt❗❗🤔.

    Aber auch wenn alles früher klappt, bleibt es für eine Weltkulturerbe-Stadt, bei der Größe eine Lachnummer,, die sicherlich in Deutschland ihres gleichen sucht.
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