Chronobiologie, die Wissenschaft von den Einflüssen der inneren Uhr auf das Leben, war in seinen gut vier Kissinger Jahren das Kernthema von Michael Wieden. Und sie soll es auch nach seinem Abschied von der Stadt bleiben. Der scheidende Wirtschaftsförderer will sich weiter „zum Wohle der Stadt“ mit dem Thema beschäftigen. Bad Kissingen soll Chronocity bleiben.
Als Wieden das dem Wirtschaftsausschuss des Stadtrats am Mittwoch in der Bilanz seiner Kissinger Zeit versprach, zog er gleichzeitig Bilanz seiner Arbeit für die Stadt. Ziel des Themas Chronocity, seines größten Projekts in Bad Kissingen, sei der Aufbau eines Alleinstellungsmerkmals für Bad Kissingen gewesen. Die Stadt solle damit stärker als „innovativer Gesundheitstandort“ wahrgenommen werden.
Viel mediale Aufmerksamkeit
Gebracht habe der Einsatz für Chronobiologie und Chronocity Bad Kissingen in den vergangenen Jahren mediale Aufmerksamkeit, die viel Geld wert sei. Wieden gibt die Größenordnung mit insgesamt vier Millionen Euro an. Wichtig sei auch der Aufbau einer Kooperation mit der Ludwigs-Maximilian-Universität München, der Uni Lübeck und der FH Coburg.
Wieden kündigte an, das Projekt selbst weiterzuführen, „jedoch nicht stadtfinanziert“. Auf Nachfrage aus dem Ausschuss sagte er, es sei eine „fremdfinanzierte Beratertätigkeit“ in Planung.
In den Auszügen aus offenen Projekten, die Wieden dem Ausschuss zum Abschied vorstellte, ging es auch um Pläne, den Salinenparkplatz zum innerstädtischen Einkaufszentrum mit Anbindung an die Stadtmitte zu entwickeln. Da habe es zuletzt erneut Verzögerungen gegeben, weil die Stadt nicht über alle nötigen Grundstücke einfach so verfügen könne. Ein Teil gehöre dem Freistaat. Horst Geyer vom Baureferat werde das Thema weiterführen.
Aktuell beschäftigen Wieden auch noch Pläne, wichtige Bereiche in de Stadt mit kostenlosen WLAN-Angeboten abzudecken. Bei der Nutzung des Förderprogramms BayernWLAN, das es dazu gibt, bedarf es aber noch einiger Koordinierungsarbeit.
Wie Wieden berichtete, dürfen nicht nur Kommunen, sondern alle staatlichen Einrichtungen das Förderprogramm in Anspruch nehmen. Zum Teil seien in Kissingen bereits Areale beantragt worden. Jetzt gelte es, sich etwa mit Landratsamt und Staatsbad GmbH abzustimmen, damit es keine Doppelbelegungen gibt, die dann vielleicht auch noch von der selben Stelle doppelt gefördert wären.
Andere führen Projekte weiter
Einige seiner offenen Projekte übergibt Wieden, bis die Wirtschaftsförderung wieder besetzt ist, zur Weiterführung an die städtische Öffentlichkeitsarbeit. Um die Gespräche mit der Werbegemeinschaft Pro Bad Kissingen über deren Neuausrichtung will sich der Oberbürgermeister kümmern.
In der Bilanz seiner vierjährigen Arbeit sprach Wieden als Beispiele das Well&Shop-Parkticket, ein Branchenverzeichnis des Kissinger Gewerbes, den Öffnungszeitenfinder und Arbeiten an der strategischen Neuausrichtung der Stadt an.