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Bad Kissingen
Kissingen setzt Zeichen für Integration
Gemeinsame Erlebnisse verbinden: Dazu trägt auch die Eröffnung der Interkulturellen Woche bei.
Erlebtes wird zum Bild:  (von links) Ana Maria Benevides Werner, Golnessa Youseffi, Laura Schmidt und Marzih.Werner Vogel       -  Erlebtes wird zum Bild:  (von links) Ana Maria Benevides Werner, Golnessa Youseffi, Laura Schmidt und Marzih.Werner Vogel
| Erlebtes wird zum Bild: (von links) Ana Maria Benevides Werner, Golnessa Youseffi, Laura Schmidt und Marzih.Werner Vogel
Werner Vogel
 |  aktualisiert: 19.08.2022 06:25 Uhr
Die Interkulturelle Woche beginnt mit eindringlichen Worten und starken Bildern.
lm Sitzungssaal des Rathauses reichen die Plätze nicht aus, es sind viele junge Gesichter, darunter. Junge- und ganz junge Künstlerinnen mit Geige, Klavier, Querflöte, Akkordeon spielen zu Beginn. Die Europahymne darf nicht fehlen. Ana Maria Benevides Werner, freut sich über den überraschend guten Besuch: "Gemeinsame Erlebnisse verbinden, deshalb wollen wir mit vielen Veranstaltungen zeigen, dass die Vielfalt der Kulturen Menschen verbinden kann", beschreibt die Vorsitzende des Integrationsbeirats die Veranstaltungen der kommenden zwei Wochen. Ihre Stellvertreterin Anna Magutova dankt den vielen Kooperationspartnern, beschreibt wie vielfältig die unterschiedlichen Kulturen zu erleben sind, hofft auf viele Besucher und fordert besonders die Kissinger zum Besuch der Veranstaltungen auf.
Es ist die 8. Interkulturelle Woche, die der Integrationsbeirat der Stadt veranstaltet. Die Reihe ist schon seit der Flüchtlingskrise deutlicher als vorher ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Seit der Bundestagswahl am 24.September scheint die Notwendigkeit, Zeichen der Vielfalt zu setzen, notwendiger denn je, meint Oberbürgermeister Kay Blankenburg in seiner Begrüßung: "Das Ergebnis der Wahl ist ein Signal, dass vieles noch nicht erreicht ist".


Buntes Signal der Vielfalt

Es scheint so, dass viele Menschen noch nicht verstanden haben, warum in unserer globalen Welt Migration und Integration so wichtig sind, meint das Stadtoberhaupt. Blankenburg freut sich über alle Menschen, die ein Herz für Fremde haben, dankt dem Integrationsbeirat, der Stadtratsbeauftragten Karin Reinshagen und besonders den Helferkreisen in der Stadt: "Bei uns klappt das gut", meint er zur Integration der Flüchtlingen und fordert die Kissinger auf, die Interkulturelle Woche zu nutzen: "Da ist so viel Interessantes dabei. Also hingehen", ruft Blankenburg dem Publikum zu.
Seit vielen Jahren beeindruckt der Chor der Russlanddeutschen in ihren bunten Trachten mit ihren Liedern aus ihrer Heimat Ukraine, Kirgisien oder Kasachstan. Die Sängerinnen und Sänger erlauben einen Blick in die russische Seele und sind mit der Fröhlichkeit, die sie ausstrahlen, eine Bereicherung für das Kulturleben und gutes Beispiel für gelungene Integration.


Mit dem Regenschirm übers Meer

Nicht so heiter wie der russische Beitrag ist die Geschichte der afghanischen Flüchtlinge Marzih und Golnessa Youseffi. Laura Schmidt vom Berufsbildungszentrum Münnerstadt hatte in der Integrationsklasse zwei Künstlerinnen entdeckt, und eine Ausstellung mit deren Bildern organisiert. Ihre Präsentation in Form eines Interviews mit Golnessa Youseffi wird zur beklemmenden Lebensgeschichte eines jungen Mädchens, das den Horror der Flucht übers Meer im völlig überfüllten Schlauchboot mit Eltern und vier Geschwistern in ihren Bildern verarbeitet. Beeindruckend weiter Horizont über unendlicher See, und irgendwo weit oben schwebt verschwommen ein Mensch. Hält ihn jemand? Eine Hand, ein Regenschirm? Verarbeitetes Leben, ausdrucksstarke Kunst.
Drangvolle Enge im Foyer des Rathauses gibt es dann beim Betrachten der Ausstellung "Bilder meiner Geschichte - Leben in einer anderen Kultur". Golnessa Youseffi beschäftigt sich mit den hohen Mauern, hinter denen die Mädchen in Afghanistan vor den Blicken der dominanten Männerwelt versteckt werden: "In Deutschland kann ich in die Häuser und die Gärten schauen", bewundert sie unsere Offenheit. Einen Schleier trägt sie nicht. Marzih hingegen verhüllt ihr Haar, möchte nicht von vorn fotografiert werden. Die Ausstellungsbesucher akzeptieren beides. Ein guter Anfang für die Interkulturelle Woche.
Weitere Info: Die Ausstellung ist noch bis 20. Oktober während der Öffnungszeiten im Rathaus im Foyer des Sitzungssaales zu sehen.
Programmänderungen der Interkulturellen Woche:
Rundgang mit dem Nachtwächter; Neuer Termin 18.Oktober
Interkulturelles Frühstück: Neuer Termin Mittwoch 18. Oktober.
 
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