Die Kisssalis-Therme ist 15 Jahre nach ihrer Eröffnung ein Gästegarant für Deutschlands bekanntesten Kurort. Zwar wurde die 400 000-Besucher-Marke im vergangenen Jahr knapp verfehlt, dennoch verzeichnete das Bad mit 393 545 Gästen das zweitbeste Geschäftsjahr. "Die Kisssalis-Therme schreibt konstant gute Zahlen", betont Manfred Zimmer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Kissingen .
Im Rekordjahr 2017 waren es rund 9500 Badegäste mehr. Der Rückgang von 2,5 Prozent ist angesichts der kontinuierlich hohen Auslastung für die Kisssalis-Betriebsgesellschaft und für die Stadtwerke als Eigentümer aber zu verschmerzen. Die Preisänderungen vom November - der reine Thermeneintritt wurde billiger, der für Saunen wurde aufgrund einer Mehrwertsteuererhöhung deutlich teurer - zeigte bislang "keine Auswirkungen auf die Besucherzahlen".
Einen wesentlichen Grund für den Rückgang sieht Zimmer in dem extrem langen und heißen Sommer, in dem die Menschen zwischen vielen Badealternativen wählen konnten. Darüber hinaus hatte die Therme wegen umfangreicher Revisionsarbeiten im Juni fünf Schließtage mehr als sonst üblich. Durchschnittlich hielten sich knapp 1100 Thermen- und Saunagäste in der Kisssalis auf - ein Wert der nur unwesentlich hinter dem des Rekordjahrs zurückliegt. "Früher galt das Erreichen von 1000 Gästen am Tag als Kennzeichen eines erfolgreichen Betriebes. Die tatsächliche Entwicklung zeigt, dass diese Erwartung längst übertroffen wurde", freut sich Zimmer.
Erst Therme, dann Party
Es gelinge, verschiedene Gästegruppen anzusprechen und so die Therme gleichmäßig auszulasten. Vormittags an Wochentagen nutzen beispielsweise vor allem ältere Gäste die Einrichtung. "Da geht man in die Therme, um etwas für seine Gesundheit zu machen", erklärt Betriebsleiter Richard Pucher. Am Abend kommen dann die Berufstätigen, um vom stressigen Alltag abzuschalten.
"After-work-wellness" nennt das die Branche. Das Wochenende ist die typische Zeit für Familien und die klassischen Wellnessgäste, Freitag- und Samstagabend hält sich ein überwiegend junges Publik im Alter von 20 bis 35 Jahren in den Schwimmbecken und den Saunen auf. "Vor der Party geht es in die Therme, um noch einmal etwas zu entspannen", sagt Pucher. Am meisten Betrieb herrscht während der Weihnachtsferien. Hier war der Andrang zuletzt oft so groß, dass sich längere Warteschlangen an den Kassen bildeten.
Mangelware: Parkplätze
An Spitzentagen haben Gäste Schwierigkeiten, an der Therme zu parken. "Die Parkplatzsituation ist an manchen Tagen tatsächlich ein Problem", räumt Zimmer ein. Um die Situation zu verbessern, lassen die Stadtwerke den Parkplatz rechts der Zufahrt umgestalten. 30 zusätzliche Pkw-Stellplätze sollen entstehen. Das reicht allerdings nicht aus, sondern ist "nur ein erster Schritt". Die Kisssalis wird in den kommenden Jahren deutlich vergrößert: Sauna- und Wellnessbereich sollen wachsen, das städtische Hallenbad wird an der Therme neu gebaut, außerdem hat die Sonnenhotels Deutschland GmbH das Nachbargrundstück von den Stadtwerken erworben und will dort ein Vier-Sterne-Hotel errichten. Zimmer versichert deshalb, dass die Parkplatzsituation mit weiteren Maßnahmen verbessert werden müsse, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Baustart Ende März
Mit der Saunaerweiterung steht außerdem das erste Bauvorhaben in den Startlöchern: Auf dem Betriebsgelände haben Arbeiter bereits Bäume, Hecken und Sträucher beseitigt. "Ende März, Anfang April starten die Baumaßnahmen", sagt Zimmer. Die Fitnessarena wird etwas vergrößert, vor allem aber wird der Ruhebereich der Sauna aufgestockt und um 760 Quadratmeter vergrößert. Die 1,6 Millionen Euro teure Maßnahme soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen sein.