
Am Sonntag kamen die Kleinen in Bad Kissingen ganz groß raus. Bei Superwetter ging auf der Vergnügungsmeile des Kinderstadtmarkts in der Innenstadt wieder die Post ab. Da hatten die Mädchen und Buben sozusagen die Qual der Wahl: Erstmal auf die Hüpfburg, auf die Rollenrutsche oder zum Bälle-Bad, selbst ein Häuschen zusammenbasteln oder sich vielleicht ein Glitzer-Tattoo machen lassen?
Pro Bad Kissingen und Stadtjugendarbeit hatten jedenfalls auch dieses Jahr keine Kosten und Mühen gescheut, um Kinderherzen angesichts des Spiele- und Bastelangebots höher schlagen zu lassen. Einen Wermutstropfen gab es für die ganz Kleinen: Das Kinderkarussell in der Fußgängerzone fiel aus, denn der Betreiber hatte aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen.
Dafür war dieses Jahr, nach drei Jahren Pause, endlich wieder Kinder-Flohmarkt – neuerdings auf dem Platz vor dem Rathaus. Zweimal hatte er wegen der Corona-Pandemie nicht stattgefunden. 2022 musste er wegen fehlenden Personals abgesagt werden, was damals zahlreiche Kinder schwer enttäuscht hatte.
Kinder-Flohmarkt nun vor dem Rathaus
Dafür war die Begeisterung am Sonntag riesengroß. Mehr als 30 Mädchen und Buben hatten sich, nach Angaben von Pro Bad Kissingen, für den Verkauf ihrer privaten Plüschtiere, Puppen, Autos, Klamotten, Bücher und Spiele am 24. September angemeldet.

Da war ganz schön was los an den bunten und reich bestückten Ständen vor dem Rathaus. "Wir verkaufen lauter Spielsachen, die wir nicht mehr brauchen", sagte zum Beispiel Leni, die zusammen mit ihrer Schwester Rosi allerhand anbot, woran sie, ihre Schwester und Bruder Toni jahrelang gehangen hatten. "Toni liebte seine Dinosaurier und Rosi die Puppen." Aber jetzt werde es Zeit, sich davon zu trennen, meinte Leni.
Auch der Mini Car Club zog allerhand kleine und große Gäste an
Am Stand von Katharina Bauer und ihrer Tochter Rika gab es eine schillernde Auswahl an Spielzeug, Klamotten und vor allem an Büchern. Wovon Rika sich nicht ganz so leicht trennte an diesem Sonntag, war ihr lila Fledermaus-Kostüm, das sie öfter zu Halloween getragen hatte. "Aber es ist halt zu klein", sagte sie bedauernd.

Auch die neue Attraktion des Mini Car Clubs (MCC) im Innenhof des Landratsamts sorgte für Aufregung bei den Kids. Und dann war da noch die Showbühne am Feuertürmle, wo getanzt, gesportelt und fleißig performt wurde.
Den Kinderstadtmarkt gibt es seit 27 Jahren und er ist immer attraktiver geworden, sagte Pro-Bad -Kissingens Interims-Geschäftsführer Ralf Ludewig im Gespräch mit dieser Redaktion. In den Anfangsjahren hatten die Geschäfte an diesem verkaufsoffenen Sonntag auch kleine Vergnügungsangebote für die Kinder gestartet, so Ludewig weiter.
Wie die Idee zum Kinderstadtmarkt geboren wurde
Dann habe sich Klaus Bollwein, der kürzlich verstorbene langjährige Geschäftsführer der Werbegemeinschaft, dafür stark gemacht, dass an einem der vier verkaufsoffenen Sonntage im Jahr die Kinder noch stärker im Mittelpunkt stehen sollten. Die Stadtjugendarbeit zog seinerzeit gleich mit, verschiedenen Vereine klinkten sich ein. Die Idee war geboren.

Heute ist der Kinderstadtmarkt eine feste Größe im Veranstaltungskalender der Stadt, wenngleich er für die Mitglieder von Pro Bad Kissingen nicht gerade ein durchschlagender Verkaufstag ist, sagt Ludewig. An anderen verkaufsoffenen Sonntagen kämen die Menschen zum Einkaufen in die Stadt, am Tag des Kinderstadtmarkts seien sie hingegen extra wegen der Vergnügungen für die Kinder da.
Dennoch ziehen die Mitglieder von Pro Bad Kissingen jedes Jahr bereitwillig beim Kinderstadtmarkt mit, lobt Ludewig die Kolleginnen und Kollegen.