Rannungen
Keine Entscheidung zu Glyphosat auf Rannungens Gemeindeäckern
Das Unkrautvertilgungsmittel Glyphosat beschäftigte die Rannunger Räte. Allerdjngs gab nach einem Vortrag kein Ergebnis, sondern nur eine Vertagung.
Soll das Unkrautvertilgungsmittel Glyphosat auch weiterhin auf Äckern, die Landwirte von der Gemeinde pachten, eingesetzt werden dürfen? Gemeinderat Harald Klopf (Bürgerliste) hatte den Antrag gestellt, dass bei Neuverpachtungen der Einsatz dieses seit Jahren umstrittenen Mittels, das krebserregend sein soll, ausgeschlossen wird. In der jüngsten Sitzung des Gemeindeparlamentes stand deshalb ein Vortrag des Diplom-Geoökologen Dr. Christoph Hartmann aus Bamberg, Geschäftsführer der Geoteam Gesellschaft für umweltgerechte Land- und Wasserwirtschaft mbH, auf der Tagesordnung. Sein Fazit in einem Satz: So gefährlich wie behauptet, sei dieses
Unkrautvernichtungsmittel gar nicht, und andere Mittel seien wohl viel gefährlicher.
"40 Prozent der Landwirte haben kein Problem damit, Glyphosat nicht mehr einzusetzen. 60 Prozent wollen es gegen Unkräuter in der Hinterhand haben", betonte Hartmann. Das Mittel sei mit einer Halbwertszeit von bis zu 200 Tagen relativ schnell abbaubar (Halbwertszeit ist die Zeit, in der die Hälfte abgebaut ist). Im Vergleich zu anderen Stoffen sei Glyphosat auch weniger giftig für Kleintiere. Ob es krebserregend sei, sei noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise seien alle anderen etwa 20 Unkrautvertilgungsmittel gefährlicher als ausgerechnet Glyphosat. "Das Mittel steht aus unserer Sicht im Grundwasser nicht an erster Stelle", ergänzte er.
In Nordbayern habe es in den letzten 30 Jahren einen einzigen Fall gegeben, dass Glyphosat beziehungsweise sein Abbauprodukt im Grundwasser nachgewiesen worden sei. Schuld seien aber nicht etwa Landwirte gewesen, sondern die Bundesbahn. Man habe außerdem erkannt, dass Ursache für die Belastung von Flüssen und Bächen die Reinigung der Feldspritzen gewesen sei. Dies sei abgestellt worden. Nun müsse das Reinigungswasser ebenfalls auf die Felder aufgebracht werden. Bei einem Verbot von Glyphosat seien die Landwirte die Leidtragenden, die ordnungsgemäß damit umgingen. In laufende Pachtverträge könne man nur schwierig eingreifen, eventuell sei ein Abschlag bei der Höhe der Pacht möglich.
Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) meinte dazu, "wenn man verantwortungsvoll damit umgeht, gibt es keine Belastung. Meiner Meinung nach gibt es auf jedem Gebiet schwarze Schafe." Harald Klopf erwähnte, es gebe kleine Mengen des Stoffes im Trinkwasser. Bürgermeister Zehner allerdings widersprach dem. "Wo ist die schädliche Menge?", wollte Klopf wissen. Er wies darauf hin, dass eine Forscherin nachgewiesen habe, dass Glyphosat Einfluss auf Embryonen habe - "wenn ich nicht nachweisen kann, dass ein Stoff unschädlich ist, dann muss er wegbleiben. Solange möchte ich das Zeug nicht auf dem Acker haben." Er zitierte auch die Wochenzeitung "Zeit", die einen Artikel über die Gefährlichkeit von Glyphosat überschrieben hatte mit "Wie schädlich Glyphosat ist? Kommt drauf an, wen man fragt."
Der Zweite Bürgermeister Werner Keller erinnerte an das Insekten- und Bienensterben, das in Zusammenhang mit Glyphosat gebracht wird. Er stellte die Frage: "Wer ist dafür mitverantwortlich?" Auch wer einen Hausgarten mit Steinen und Beton anlege, brauche sich nicht wundern. "Glyphosat in
Zusammenhang mit Bienensterben zu bringen, ist falsch", konterte Fridolin Zehner.
Schließlich wollte der Bürgermeister über den Antrag von Harald Klopf abstimmen lassen, dass bei Neuverpachtung von gemeindeeigenen Flächen der Einsatz von Glyphosat ausgeschlossen wird." Klopf allerdings widersprach: "Wir sollten das erst mal setzen lassen", und er beantragte, die Abstimmung auf die nächste Sitzung zu vertagen. Sieben Gemeinderäte stimmten für die Vertagung, vier dagegen.
Unkrautvernichtungsmittel gar nicht, und andere Mittel seien wohl viel gefährlicher.
"40 Prozent der Landwirte haben kein Problem damit, Glyphosat nicht mehr einzusetzen. 60 Prozent wollen es gegen Unkräuter in der Hinterhand haben", betonte Hartmann. Das Mittel sei mit einer Halbwertszeit von bis zu 200 Tagen relativ schnell abbaubar (Halbwertszeit ist die Zeit, in der die Hälfte abgebaut ist). Im Vergleich zu anderen Stoffen sei Glyphosat auch weniger giftig für Kleintiere. Ob es krebserregend sei, sei noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise seien alle anderen etwa 20 Unkrautvertilgungsmittel gefährlicher als ausgerechnet Glyphosat. "Das Mittel steht aus unserer Sicht im Grundwasser nicht an erster Stelle", ergänzte er.
In laufende Pachtverträge schwer eingreifen
In Nordbayern habe es in den letzten 30 Jahren einen einzigen Fall gegeben, dass Glyphosat beziehungsweise sein Abbauprodukt im Grundwasser nachgewiesen worden sei. Schuld seien aber nicht etwa Landwirte gewesen, sondern die Bundesbahn. Man habe außerdem erkannt, dass Ursache für die Belastung von Flüssen und Bächen die Reinigung der Feldspritzen gewesen sei. Dies sei abgestellt worden. Nun müsse das Reinigungswasser ebenfalls auf die Felder aufgebracht werden. Bei einem Verbot von Glyphosat seien die Landwirte die Leidtragenden, die ordnungsgemäß damit umgingen. In laufende Pachtverträge könne man nur schwierig eingreifen, eventuell sei ein Abschlag bei der Höhe der Pacht möglich.
Insekten- und Bienensterben
Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) meinte dazu, "wenn man verantwortungsvoll damit umgeht, gibt es keine Belastung. Meiner Meinung nach gibt es auf jedem Gebiet schwarze Schafe." Harald Klopf erwähnte, es gebe kleine Mengen des Stoffes im Trinkwasser. Bürgermeister Zehner allerdings widersprach dem. "Wo ist die schädliche Menge?", wollte Klopf wissen. Er wies darauf hin, dass eine Forscherin nachgewiesen habe, dass Glyphosat Einfluss auf Embryonen habe - "wenn ich nicht nachweisen kann, dass ein Stoff unschädlich ist, dann muss er wegbleiben. Solange möchte ich das Zeug nicht auf dem Acker haben." Er zitierte auch die Wochenzeitung "Zeit", die einen Artikel über die Gefährlichkeit von Glyphosat überschrieben hatte mit "Wie schädlich Glyphosat ist? Kommt drauf an, wen man fragt."
Der Zweite Bürgermeister Werner Keller erinnerte an das Insekten- und Bienensterben, das in Zusammenhang mit Glyphosat gebracht wird. Er stellte die Frage: "Wer ist dafür mitverantwortlich?" Auch wer einen Hausgarten mit Steinen und Beton anlege, brauche sich nicht wundern. "Glyphosat in
Zusammenhang mit Bienensterben zu bringen, ist falsch", konterte Fridolin Zehner.
Sieben zu vier Stimmen für Vertagung
Schließlich wollte der Bürgermeister über den Antrag von Harald Klopf abstimmen lassen, dass bei Neuverpachtung von gemeindeeigenen Flächen der Einsatz von Glyphosat ausgeschlossen wird." Klopf allerdings widersprach: "Wir sollten das erst mal setzen lassen", und er beantragte, die Abstimmung auf die nächste Sitzung zu vertagen. Sieben Gemeinderäte stimmten für die Vertagung, vier dagegen.Themen & Autoren / Autorinnen
Zu dieser Einschätzung kommen international alle renommierten Institute und Behörden. Steht es einem lokalen Rat überhaupt zu, sich darüber hinwegzusetzen? Ich meine, für eine Bewertung ist allein das BfR zuständig. Ein politisch motiviertes Glyphosatverbot für sinnvolle Anwendungen in der Landwirtschaft ist reiner Populismus zum Schaden der Bauern und der Umwelt.
Der Rat hat nun einen weiteren Monat Bedenkzeit. Herrn Klopf möchte ich noch auf den Weg geben:
KEINER Chemikalie kann eine absolute Unbedenklichkeit attestiert werden. Das ist methodisch so ausgeschlossen wie ein Gottesbeweis. Letztlich ist es eine Glaubensfrage, der man mit wissenschaftlicher Vernunft begegnen sollte