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Wildflecken
Keine "Autobahn" in Oberbach
Die Sanierung der Eckartsrother Straße wird weiterhin heiß diskutiert aufgrund der Kostensituation. Jetzt soll erst der Baugrund untersucht werden.
Die marode Eckartsrother Straße soll saniert werden. Ein Vollausbau würde zu einem millionenschweren Projekt.       -  Die marode Eckartsrother Straße soll saniert werden. Ein Vollausbau würde zu einem millionenschweren Projekt.
Foto: Sebastian Schmitt | Die marode Eckartsrother Straße soll saniert werden. Ein Vollausbau würde zu einem millionenschweren Projekt.
Sebastian Schmitt
 |  aktualisiert: 16.08.2022 22:05 Uhr

Die Sanierung der maroden Eckartsrother Straße in Oberbach beschäftigt den Marktgemeinderat Wildflecken schon seit einer ganzen Weile. Und noch gibt es jede Menge Diskussionsbedarf im Gremium .

In der jüngsten Sitzung ging es zunächst einmal um die Auftragsvergabe für die Baugrunduntersuchung. "Die Untersuchung des Baugrundes ist die Grundlage für alle weiteren Maßnahmen", sagte Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW). Die Kosten für die Untersuchung betragen rund 7300 Euro. Der Gemeinderat erteilte den Auftrag einstimmig an die Geotechnik Badel GmbH.

Fördermittel nur mit Verbreiterung

Bautechniker Robert Rapp vom tiefbautechnischen Büro Köhl informierte das Gremium hernach über mögliche Fördermittel für die Straße. Allerdings müsse die Eckartsrother Straße deutlich verbreitert werden, um zum Beispiel Fördermittel der Regierung von Unterfranken überhaupt in Anspruch nehmen zu können: von aktuell streckenweise rund 5,20 Metern auf 5,50 Meter. An einigen Stellen sei die derzeitige Straße jedoch so schmal, dass man zwangsläufig Privatgrundstücke erwerben müsse, um auf eine förderfähige Breite zu kommen.

Auch die Entwässerung der Straße müsse bei einem förderfähigen Ausbau der Straße neu geregelt und verbessert werden, so Rapp. Und so würde der Vollausbau der Eckartsrother Straße unvermeidlich zu einem millionenschweren Projekt, machte Rapp klar.

Kein Verhandlungsmarathon

Erneut regte sich im Gremium gehörig Widerstand gegen ein vermeintliches Millionenprojekt. Einige Räte forderten eine deutlich günstigere Alternative zum Vollausbau der Straße. "Ich bin für eine Sanierung der Eckartsrother Straße, aber ich will dort ganz sicher keine Autobahn bauen. Wenn wir auf Grunderwerb von Privatleuten angewiesen sind, dann bauen wir die Straße in vier Jahren noch nicht", sagt Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW). Man werde es ganz sicher mit Grundstückseigentümern zu tun bekommen, die ihre Flächen nicht verkaufen wollen. Und einen jahrelangen Verhandlungsmarathon könne und wolle sich die Gemeinde in dieser Angelegenheit nicht erlauben.

Gemeinderat Klaus Rest (PWW) sprach sich energisch gegen einen Vollausbau der Eckartsrother Straße aus, der die Gemeinde deutlich mehr als eine Million Euro, im ungünstigsten Fall sogar bis zu zwei Millionen Euro kosten könnte. "Wir können doch nicht auf einer so kurzen Strecke von 1,5 Kilometern Millionen-Beträge versenken", sagt Rest, der darauf aufmerksam machte, dass die Eckartsrother Straße im Allgemeinen nur sehr wenig befahren werde.

Holger Trump (CSU/PWG/OWII) beurteilte eine "millionenschwere Deluxe-Sanierung" als "nicht angemessen", denn der spärliche Autoverkehr in diesem Bereich rechtfertige die hohen Ausgaben nicht. Christoph Schmitt (PWW) warnte davor, dass sich die Marktgemeinde unglaubwürdig mache, wenn sie deutlich mehr als eine Million Euro für eine kurze Zufahrt für lediglich 50 Anwohner ausgibt.

"Es muss angemessen und vernünftig sein. Wir machen uns angreifbar, wenn wir eine Autobahn für knapp 50 Anwohner bauen", sagt Bürgermeister Kleinhenz. Aufgrund der Kostensituation musste das Thema vertagt werden: "Wir machen nun zunächst die Baugrund-Untersuchung, dann sehen wir weiter. Vielleicht gibt es ja eine günstige Möglichkeit, die Straße so zu reparieren, dass die Anwohner sie in den nächsten 20 Jahren gut befahren können."

Bauanträge

Keine Einwände hatte der Wildfleckener Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung gegen den Rückbau von zwei Dachgauben mit anschließender Errichtung einer neuen Dachgaube auf einem bestehenden Wohnhaus am Altenberg in Oberbach. Einstimmig erteilte das Gremium sein Einvernehmen zu diesem Bauvorhaben.

Im Erlenweg in Oberwildflecken sollen zwei Doppelhaus-Hälften mit Garagen errichtet werden. Der Marktgemeinderat hatte keine Bedenken und stimmte zu. In der Rhönstraße in Oberbach soll eine bestehende Scheune in Wohnraum umgebaut werden. "Das Bauvorhaben fügt sich das Ensemble ein", sagte Kleinhenz. Das Gremium gab sein Einverständnis.

Ebenfalls in der Rhönstraße in Oberbach wird ein bestehender Dachstuhl abgerissen und im Anschluss neu errichtet. "Das wird eine Aufwertung des gesamten Gebäudes", so der Rathauschef. Der Marktgemeinderat hatte keine Einwände. Im Eierhauckweg in Wildflecken soll ein Wohnhaus mit Kellergaragen errichtet werden. Das Gremium stimmte ohne Diskussionen zu.

 
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