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Bad Brückenau
Kein gutes Jahr für den Rotmilan
37 Ehrenamtliche beteiligten sich an der Kartierung der Rotmilane in der hessischen Rhön. Die Brutsaison des Charaktervogels war nicht sehr erfolgreich.
Auch nach Ende der offiziellen Projektlaufzeit geht das Engagementfür den Charaktervogel der Rhön weiter. Foto: Martin Kremer       -  Auch nach Ende der offiziellen Projektlaufzeit geht das Engagementfür den Charaktervogel der Rhön weiter. Foto: Martin Kremer
| Auch nach Ende der offiziellen Projektlaufzeit geht das Engagementfür den Charaktervogel der Rhön weiter. Foto: Martin Kremer
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.08.2022 04:50 Uhr

Auch in diesem Frühjahr haben zahlreiche Freiwillige mit der Kartierung der Rotmilane und deren Brutergebnisse sowie mit der Erfassung und Untersuchung neuer Quellen im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön ganze Arbeit geleistet. Im Rahmen eines Helferfestes würdigte die Verwaltungsstelle die Leistungen der ehrenamtlichen Forscherinnen und Forscher.

An der idyllisch gelegenen Rhönklub-Hütte des Zweigvereins Batten trafen sich rund 50 Ehrenamtliche zum geselligen Austausch. Begrüßt wurden sie von Hartmut Mai, Vertreter des

Hessischen Umweltministeriums, und Martin Kremer von der Hessischen Verwaltung des Biosphärenreservats.

Mai und Kremer hoben die Bedeutung des Ehrenamts für den Naturschutz und das Biosphärenreservat hervor. Die Zusammenarbeit der Verwaltung mit Ehrenamtlichen

reicht bis in die 1990er Jahre zurück. Kremer dankte den Helferinnen und Helfern

für die hohe Qualität ihrer Arbeit, ihre Leidenschaft und ihr großes Engagement. Aktuell engagieren

sich jährlich rund 400 Ehrenamtliche in verschiedenen Projekten des Biosphärenreservats

und beim Verein Natur- und Lebensraum Rhön (VNLR) e. V.

Die Zahlen sprechen für sich: 37 Ehrenamtliche haben sich an der diesjährigen Kartierung in

der hessischen Rhön beteiligt und ihre Datensätze beim Biosphärenreservat eingereicht. Sie

konnten stolze 90 Prozent der Projektkulisse abdecken. Auch bei der Kartierung bisher nicht

erfasster Quellen und der Untersuchung ihrer Flora und Fauna waren wieder etwa 20 Ehrenamtliche

dabei. So konnten im ersten Halbjahr trotz Corona mehr als 100 weitere Quellen erfasst werden. Stefan Zaenker, Vorsitzender des Landesverbands für Höhlen- und Karstforschung Hessen e. V., der die Kartierarbeiten koordiniert und in der Praxis begleitet, berichtete von erneut spektakulären Ergebnissen. In einem über 20-jährigen Prozess konnten in der länderübergreifenden Rhön inzwischen rund 3800 Quellen erfasst werden, in denen bisher mehr als 2600 Tierarten nachgewiesen wurden. Bei einer Exkursion führte Zaenker vor, wie die Untersuchung einer Quelle abläuft.

Weniger erfolgreich verlief die Brutsaison des Rhöner Charaktervogels. Ranger Jan Knittel,

zuständig für die Koordinierung und Betreuung der ehrenamtlichen Rotmilankartiererinnen und

-kartierer in Hessen, zog für 2021 vorläufig eine gemischte Bilanz. Kälteeinbruch und längere

Regenperioden haben zum Abbruch einiger Bruten geführt. Viel zu früh hatten sich bereits im

Juni Trupps mit Altvögeln gebildet - ein Indiz für abgebrochene Bruten. "In einigen Teilgebieten

gab es aber auch sehr gute Bruterfolge. Durch das spät einsetzende Vegetationswachstum

der Ackerfrüchte war eine sehr gute Nahrungsverfügbarkeit gegeben", erklärte Knittel. Die

konkreten Ergebnisse werden nun von einem Büro ausgewertet.

Auf Einladung der Hessischen Verwaltung war auch Theresa Spatz von der Philipps-Universität Marburg in die Rhön gekommen, um über das Rotmilan-Projekt der Universität zu berichten.

Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden Milane besendert und die Flugbewegungen

und Reiserouten analysiert. Universität und Verwaltung möchten nun die Zusammenarbeit und

den Austausch forcieren und künftig stärker kooperieren.

 
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