Bad Kissingen
Kaufhaus Grom: Vom Textilhandel zum Modehaus
Das Kaufhaus Grom feiert 75-jähriges Bestehen. Das Einkaufsverhalten der Kunden hat sich in dieser Zeit grundlegend geändert.
"Früher kaufte man, was gebraucht wurde, heute geht man shoppen." Mit diesem Satz beschreibt Heiko Grom (39) den in 75-jähriger Firmengeschichte vollzogenen Wandel vom Textilhandel Grom in der Grabengasse über das Textilkaufhaus zum heutigen Modehaus Grom in der Unteren Marktstraße.
"Anzugstoffe in allen Preislagen" bot der 32-jährige Textilhändler Heinrich Grom (1907-1992) ab März 1939 in seinem ersten Laden in der Grabengasse 5. Damals schneiderte die Kundschaft noch selbst oder ließ schneidern. Zusätzlich verkaufte "Textil Grom" unterschiedlichste Kurzwaren, Weiß-, Woll- und Herrenartikel. Schon im folgenden Jahr bezog Grom einen größeren Laden im Geschäftshaus in der Unteren Marktstraße 13 und wieder ein Jahr später zog er im selben Haus ins günstiger gelegene Nachbargeschäft. Doch die Freude über den neuen Laden währte nicht lange: Noch im selben Jahr musste Grom in den Krieg.
Gleich nach Kriegsende übernahm Heinrich Grom 1945 wieder die Geschäftsleitung. Neun Jahre später kaufte er 1954 das ganze Haus in der Absicht, seinen kleinen Textilhandel zum Textilkaufhaus zu erweitern. Zunächst wurden die vier Läden im Erdgeschoss zu einer einzigen Verkaufsfläche zusammengelegt. Danach wurde 1958 das Obergeschoss ganzflächig zur Herrenabteilung ausgebaut. Fünf Jahre später kam dort die Damenabteilung hinein und die Herrenabteilung zog ins inzwischen ausgebaute zweite Obergeschoss. Schließlich ergänzte ab 1980 im Keller noch Kindermode das Kaufhaus-Angebot.
Nach dem Tod des Firmengründers (1992) führte Ehefrau Frieda das Unternehmen noch fünf Jahre weiter, bis Sohn Heiko nach seinem Abschluss als Textilbetriebswirt 1997 in die Geschäftsleitung einsteigen konnte. Heute ist er alleiniger Inhaber des Modehauses, das er gemeinsam mit Ehefrau Tanja (32) leitet.
Das inzwischen veränderte Einkaufsverhalten der Kundschaft veranlasste den Junior, das frühere Textilkaufhaus in ein zeitgemäßes Modehaus umzugestalten. Das Sortiment wurde gestrafft und der heutigen Nachfrage angepasst. Alle Geschosse des Hauses wurden modernisiert. Kürzlich wurde ein Online-Shop eingerichtet, der bereits von Kunden aus ganz Deutschland genutzt wird. "Dem Internet-Handel darf man sich heute nicht mehr verschließen." Heute verfügt das Modehaus Grom über 550 Quadratmeter Verkaufsfläche und beschäftigt 14 Mitarbeiter.
"Die Kundenfrequenz in den Städten hat abgenommen", zieht Heiko Grom Bilanz. Die Mode wechselt häufig, dass man als Händler immer schneller reagieren muss: "Die Dekoration im Eingangsbereich ändern wir alle zwei Wochen - je nach Programm oder Wetterlage." Geschäftserweiterungen, wie sie der Vater vor Jahrzehnten noch durchführen konnte, sind dem Sohn heute nicht mehr möglich. "Es ist schon schwierig genug, das Geschäft überhaupt zu halten." Und: "Man muss sich ständig neu erfinden." Die Gesellschaft und deren Bedürfnisse verändern sich ständig. Heiko Grom: "Wer nicht am Puls der Zeit bleibt, hat bald keinen Puls mehr."
"Anzugstoffe in allen Preislagen" bot der 32-jährige Textilhändler Heinrich Grom (1907-1992) ab März 1939 in seinem ersten Laden in der Grabengasse 5. Damals schneiderte die Kundschaft noch selbst oder ließ schneidern. Zusätzlich verkaufte "Textil Grom" unterschiedlichste Kurzwaren, Weiß-, Woll- und Herrenartikel. Schon im folgenden Jahr bezog Grom einen größeren Laden im Geschäftshaus in der Unteren Marktstraße 13 und wieder ein Jahr später zog er im selben Haus ins günstiger gelegene Nachbargeschäft. Doch die Freude über den neuen Laden währte nicht lange: Noch im selben Jahr musste Grom in den Krieg.
Gleich nach Kriegsende übernahm Heinrich Grom 1945 wieder die Geschäftsleitung. Neun Jahre später kaufte er 1954 das ganze Haus in der Absicht, seinen kleinen Textilhandel zum Textilkaufhaus zu erweitern. Zunächst wurden die vier Läden im Erdgeschoss zu einer einzigen Verkaufsfläche zusammengelegt. Danach wurde 1958 das Obergeschoss ganzflächig zur Herrenabteilung ausgebaut. Fünf Jahre später kam dort die Damenabteilung hinein und die Herrenabteilung zog ins inzwischen ausgebaute zweite Obergeschoss. Schließlich ergänzte ab 1980 im Keller noch Kindermode das Kaufhaus-Angebot.
Nach dem Tod des Firmengründers (1992) führte Ehefrau Frieda das Unternehmen noch fünf Jahre weiter, bis Sohn Heiko nach seinem Abschluss als Textilbetriebswirt 1997 in die Geschäftsleitung einsteigen konnte. Heute ist er alleiniger Inhaber des Modehauses, das er gemeinsam mit Ehefrau Tanja (32) leitet.
Das inzwischen veränderte Einkaufsverhalten der Kundschaft veranlasste den Junior, das frühere Textilkaufhaus in ein zeitgemäßes Modehaus umzugestalten. Das Sortiment wurde gestrafft und der heutigen Nachfrage angepasst. Alle Geschosse des Hauses wurden modernisiert. Kürzlich wurde ein Online-Shop eingerichtet, der bereits von Kunden aus ganz Deutschland genutzt wird. "Dem Internet-Handel darf man sich heute nicht mehr verschließen." Heute verfügt das Modehaus Grom über 550 Quadratmeter Verkaufsfläche und beschäftigt 14 Mitarbeiter.
"Die Kundenfrequenz in den Städten hat abgenommen", zieht Heiko Grom Bilanz. Die Mode wechselt häufig, dass man als Händler immer schneller reagieren muss: "Die Dekoration im Eingangsbereich ändern wir alle zwei Wochen - je nach Programm oder Wetterlage." Geschäftserweiterungen, wie sie der Vater vor Jahrzehnten noch durchführen konnte, sind dem Sohn heute nicht mehr möglich. "Es ist schon schwierig genug, das Geschäft überhaupt zu halten." Und: "Man muss sich ständig neu erfinden." Die Gesellschaft und deren Bedürfnisse verändern sich ständig. Heiko Grom: "Wer nicht am Puls der Zeit bleibt, hat bald keinen Puls mehr."
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