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KNETZGAU
Kastration soll Katzenflut eindämmen
Finanzspritze: Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus übergab an Karin Kraus (links) und Britta Merkel von der Tierschutzinitiative Haßberge im Namen der Gemeinde 1500 Euro für die Kastration von Katzen. Diese Summe möchte die Gemeinde fortan jährlich geben.
Foto: TI | Finanzspritze: Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus übergab an Karin Kraus (links) und Britta Merkel von der Tierschutzinitiative Haßberge im Namen der Gemeinde 1500 Euro für die Kastration von Katzen.
mim
 |  aktualisiert: 26.04.2023 19:13 Uhr

Mit gutem Beispiel voran geht aus Sicht der Tierschutzinitiative (TI) Haßberge aus Oberschwappach die Gemeinde Knetzgau, indem sie der TI in den kommenden Jahren jährlich 1500 Euro überweist – für das Kastrieren von verwilderten Hauskatzen im Gemeindegebiet. Diese Maßnahmen sollen helfen, der Katzenflut Herr zu werden und kostet Tierschützern und Tierheimen jährlich hohe Summen. Deshalb sollten noch mehr Gemeinden dem Beispiel Knetzgaus folgen und die Arbeit in diesem Bereich finanziell unterstützten, findet die TI.

„Ich habe hier ein Katzenproblem. Bitte holen Sie die Tiere ab. Mir gehören sie nicht.“ So würden viele Gespräche beginnen, die die TI nach eigenen Angaben aus vielen Gemeinden im Haßbergkreis erreichten. In Hinterhöfen und auf landwirtschaftlichen Anwesen lebten unkastrierte Katzen, oft ohne direkten Bezug zum Menschen und entsprechend scheu und wild. Wegen fehlender medizinischer Versorgung steige die Infektions- und Seuchengefahr unter den Tieren. Sie erkrankten oder verletzten sich, stellt die TI fest. Etliche Katzen verendeten qualvoll.

Möglichkeiten, verwilderte Katzen aufzunehmen, seien bei Tierschutzorganisationen vielerorts sehr begrenzt, berichtet TI-Vorsitzende Britta Merkel, „so auch bei der TI.“ Auch sei es fast aussichtslos diese, nicht an den Menschen gewöhnten Tiere, in ein schönes Zuhause zu vermitteln. Die einzige tierschutzkonforme Möglichkeit, der ansteigenden Populationsdichte entgegenzuwirken, sieht die Tierschützerin nach eigenen Angaben in der Kastration der Tiere um Nachwuchs vorzubeugen.

Auch wenn für die Tierschützer aus Oberschwappach das Wohl der Tiere im Vordergrund stehe, so würden sie keineswegs die Augen vor den Problemen verschließen, die vermehrt für den Menschen und die Umwelt auftreten. Verunreinigte Kinderspielplätze oder Friedhöfe würden Ärger verursachen. Die Gefahren von Zoonosen – Krankheiten vom Tier auf den Menschen (und umgekehrt) übertragbar sind – nehmen zu. Eine Gefährdung des Straßenverkehrs und der störende Einfluss auf das natürliche Gleichgewicht und die Artenvielfalt seien Folgen einer zu hohen Katzenpopulation, schreibt die TI.

Dieser Thematik und den daraus entstehenden Problemen sei Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus in Gesprächen mit ihren Vertretern aufgeschlossen gegenüber gestanden, so die TI. Der Gemeinderat in Knetzgau beschloss deshalb, der TI jährlich 1500 Euro, zweckgebunden für die Kastration von Katzen, zur Verfügung zu stellen. Den Zuschuss für das Jahr überreichte Paulus an die TI. „Knetzgau ist somit die erste Gemeinde des Landkreises die einen freiwilligen Zuschuss für Kastrationen von verwilderten Hauskatzen gibt“, freut sich Karin Kraus von der TI. „Die Hilfe begrüßen wir sehr und hoffen, dass andere Städte und Gemeinden diesem Engagement folgen werden. Alleine ist diese Aufgabe längst nicht mehr zu schaffen.“

Auch der Deutsche Tierschutzbund unterstützt laut TI deren Anliegen. Mit dessen Hilfe konnte bereits ein Kastrationsfonds eingerichtet werden und das Angebot des Dachverbands, den Zuschuss einer Stadt oder Gemeinde zu verdoppeln, würden die Tierschützer aus Oberschwappach gerne annehmen.

Informationen: im Internet unter www.tierschutzinitiative-hassberge.de, per E-Mail info@tierschutzinitiative-hassberge.de oder unter Tel. (0 95 27) 8 13 99. Die TI sucht auch freiwillige Helfer. Wer an seinem Wohnort eine hohe Katzenpopulation feststellt, kann die TI informieren und die Möglichkeit einer Kostenbeteiligung besprechen. Die TI bittet darum, unbedingt auch die jeweilige Gemeindeverwaltung vom Katzenproblem zu unterrichten. Spenden (steuerlich absetzbar) können zweckgebundenen mit dem Kennwort „Katzenkastration“ auf folgendes Konto der TI Haßberge überwiesen werden: Kontonummer 9 104 464 bei der Sparkasse Ostunterfranken, Bankleitzahl 793 517 30.

 
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