
Wie stehen die Kandidierenden zu verschiedenen Themen, die die Menschen im Wahlkreis beschäftigen? Die Redaktion hat den Bewerberinnen und Bewerbern von CSU , SPD , FDP , Linke, Grüne und Freie Wähler Fragen gestellt. Die Vorgabe: Die Antwort darf maximal 800 Zeichen inklusive Leerzeichen lang sein, die Reihenfolge der Antworten variiert in jedem Check.
Im dritten Check geht es um das Thema Wolf
Die Frage: Wie sollte aus Ihrer Sicht mit dem Wolf, der immer wieder gesichtet wird und auch Weidetiere reißt, umgegangen werden?

Karl Graf Stauffenberg (FDP)
Der günstige Erhaltungszustand muss dringend durch das Bundesumweltministeriuim in Deutschland festgestellt werden. Auch muss der Wolf dringend in das Jagdrecht überführt werden, damit die Wolfspopulation reguliert werden kann. Dort wo, Wölfe Probleme bereiten, muss er durch die Jägerschaft rechtssicher bejagt werden.

Sabine Dittmar (SPD)
Europaweit haben steigenden Wolfsbestände zu zunehmenden Nutztierrissen geführt. Der Europarat hat im Dezember 2024 zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention herabzustufen. Mit dem veränderten Status „geschützt“ gelten weiter strenge Regeln, der Abschuss bestimmter auffällig gewordener Wölfe wird in Zukunft aber einfacher werden. Sobald die rechtlichen Prozesse auf EU-Ebene abgeschlossen sind, können die Regelungen in Bundesrecht überführt und auch bei uns vor Ort umgesetzt werden.

Dorothee Bär (CSU)
Fakt ist: Der Wolf ist nicht vom Aussterben bedroht, sondern unsere Weidetiere. Wölfe müssen bejagt werden können, damit unsere Weidetiere und vor allem unser Rhönschaf nicht weiter sinnlos gerissen werden. Die Akzeptanz des Wolfes schwindet und die Ängste in der Bevölkerung nehmen zu.

Florian Beck (Linke)
Hier muss ich zugeben, dass mir in Zeiten von Corona, Ukrainekrieg, Klimawandel, Artensterben , Energiewende, Migration, weltweiter Rechtsruck, Krieg in Israel, die Wahl von Donald Trump , größer werdende Spaltung zwischen Reich und Arm, Künstlicher Intelligenz, Zunahme von Spannungen zwischen West und Ost, das Thema Wolf aus meinem Fokus gerutscht ist. Da mir mein Chihuahua bisher noch nicht bei meinen ausgiebigen Waldspaziergängen gerissen wurde, fehlt mir der Blickwinkel der Betroffenen und daher kann ich schlecht eine fundierte persönliche Meinung wiedergeben. Ich persönlich habe nichts gegen den Wolf und empfinde auch keine Furcht vor ihm. Was betroffene Bauern und Hirten betrifft, bin ich der Meinung, sollte ihnen eine gerechte Entschädigung zukommen.

Frank Helmerich (Freie Wähler)
Der Wolf gehört zur Natur, stellt aber immer häufiger eine Herausforderung für Weidetierhalter dar. Herdenschutz ist der zentrale Ansatz, aber nicht alle Tiere lassen sich so schützen. Wölfe , die gelernt haben, Zäune zu überwinden oder sich Siedlungen nähern, müssen gezielt entnommen werden. Ich unterstütze eine Regulierung, die den Schutz von Weidetieren sichert und den Bestand des Wolfs in Einklang mit menschlichen Belangen bringt. Außerdem setze ich mich für mehr Unterstützung der Landwirte bei Herdenschutzmaßnahmen ein. Nur durch pragmatische Lösungen können wir Weidetierhaltung und Kulturlandschaft in der Rhön bewahren.

Christian Ruser (Grüne)
In solchen Fällen steht in meinen Augen das Interesse der Nutztierhalter ganz klar über dem Artenschutz. Aus vielen Gesprächen mit Landwirten weiß ich, dass die von Bundesumweltministerin Steffi Lemke durchgesetzte Lockerung der Regelungen für einen Abschuss von Wölfen gut angekommen ist. Dies sind dann immer Einzelfallentscheidungen. Vielleicht findet man hier noch bessere Lösungen, indem man etwa den Wolf explizit auch in das bayrische Landesjagdgesetz mitaufnimmt. Da steht er bis jetzt noch nicht drin.
Da ist es nur ein rumdoktern an Symptomen, wenn man immer höhere Zäune und immer mehr bissige Schutzhunde kauft, sowie nur die "Problemwölfe" (Mehrfachtäter mit DNA Nachweis) erlegt.
Immer mehr Wölfe, immer weniger Nahrung (Wolf dezimiert überall wo er auftritt den Schalenwildbestand) und weiterhin kaum Abschüsse führen zwangsläufig zu immer mehr "Nachschub" an Problemtieren.
Das wäre noch irgendwie hinzunehmen, wenn der Wolf (konkreter der europäische Grauwolf) vom Aussterben bedroht wäre und es auf jedes Exemplar ankäme.
Das Gegenteil ist der Fall. In zig Ländern ist der Wolf in verschiedensten Umwelten verbreitet und in seiner Zahl stabil bis steigend, hat keine natürlichen Feinde und dringt laufend in neue Gebiete vor.
Länder, die mit dem Wolf mehr Erfahrung haben, handeln ganz anders als wir.
Beispiel Schweden. Da wird per Quotenjagd die Population auf wenige hundert Tiere abgesenkt und so funktionieren Koexistenz UND Artenschutz.