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Nüdlingen
Kakao auch in Corona-Zeiten verarbeitet
Der gemeinnützige Verein "Frederic-Hilfe für Peru" erstattete seinen Jahresbericht. 2020 erfolgte die Inbetriebnahme der kleinen Kakao-Weiterverarbeitungsanlage, die auch in der Corona-Pandemie weiterläuft.
Die Familie Wielgoss überzeugt sich durch regelmäßige Besuche in Peru vom Fortschritt der vielen Projekte. Das Foto entstand bereits 2019, als Corona noch kein Thema war.  Foto: Arno Wielgoss       -  Die Familie Wielgoss überzeugt sich durch regelmäßige Besuche in Peru vom Fortschritt der vielen Projekte. Das Foto entstand bereits 2019, als Corona noch kein Thema war.  Foto: Arno Wielgoss
| Die Familie Wielgoss überzeugt sich durch regelmäßige Besuche in Peru vom Fortschritt der vielen Projekte. Das Foto entstand bereits 2019, als Corona noch kein Thema war. Foto: Arno Wielgoss
Arthur Stollberger
 |  aktualisiert: 17.08.2022 12:45 Uhr

Die globale Corona-Pandemie ging auch am Hilfsverein "Frederic-Hilfe für Peru" nicht spurlos vorüber. Wie Arno Wielgoss, der "Motor" des Vereins, im aktuellen Jahresbericht ausführte, konnten viele der Vorhaben leider nicht umgesetzt werden. Dabei hatte das Jahr ganz normal begonnen. Im Februar reiste Arno Wielgoss zusammen mit Frauke Fischer, einer Gründerkollegin von "Peru Puro", nach Peru, wo es eine Menge Vereinsarbeit zu erledigen galt.

Eine der Hauptaufgaben für dieses Jahr war die Inbetriebnahme der kleinen Kakao-Weiterverarbeitungsanlage, die der Verein mit Hilfe der Schmitz-Stiftung angeschafft hatte. Neben dem Kooperativen-Haus war dafür ein kleiner Anbau nötig. Mehrere Mitglieder der Frauengruppen, die die Anlage betreiben sollten, wurden in Arbeits- und Lebensmittelsicherheitskursen geschult. Mit Ende des Aufenthalts war es geschafft. Die Frauen waren nun in der Lage, fachmännisch und professionell den Bio-Kakao der Kooperative zu rösten und fein zu vermahlen, um reine Kakaomasse herzustellen. Arno Wielgoss betonte: "Diese ist im Urubambatal ein wichtiges und begehrtes Grundnahrungsmittel . Jedes Kind trinkt einen kräftigen Kakao aus Kakaomasse, bevor es zur Schule geht. Auch die Erwachsenen stärken sich damit bei ihrer harten Feldarbeit. Bisher musste Kakaomasse von jeder Familie mit einfachsten Methoden mühevoll von Hand hergestellt werden."

Kakao-Überschüsse verkauft

Wenige Tage nach Arno Wielgoss' Rückkehr nach Deutschland traf das Corona-Virus das Land Peru mit voller Härte und es folgte ein monatelanger Lockdown. Peru ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit. In den Städten brach teilweise die Lebensmittelversorgung ein. Reisen und Warentransport in und aus den Provinzen waren verboten. Die Kakao-Weiterverarbeitungsanlage blieb weiter in Betrieb, und unter strengsten Hygieneauflagen wurde sehr viel Kakaomasse hergestellt. Damit konnte nicht nur der Eigenbedarf gedeckt werden, sondern auch die Überschüsse verkauft werden. Damit konnte die finanzielle Notlage der Familien abgemildert werden.

Zudem zeigte sich jetzt, wie wichtig die Ausbildung der Kleinbauern in ökologischen Anbauverfahren ist. Bei der vom Verein "Frederic-Hilfe" seit 20 Jahren geförderten ökologischen Landwirtschaft geht es um mehr als den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger. "Unsere Bauern," so Arno Wielgoss, "haben gelernt, neben dem Kaffee- und Kakaoanbau mit vielfältigen Agroforstsystemen, Kleinviehzucht und Gemüsegärten die Selbstversorgung zu sichern und dann auch an den lokalen und regionalen Markt zu denken.

Schwester sitzt fest

Schwester Ester, die die Frauengruppen betreute, befand sich zu Beginn der Pandemie auf Heimaturlaub auf den Philippinen und sitzt seitdem dort fest. Zum Glück konnte für sie eine junge Bürokraft gewonnen werden, die viel Hilfestellung leisten konnte. Dank ihrer beruflichen Erfahrung konnten alle Hürden der Bio-Zertifizierung bewältigt werden.

Satellitenantennen für Schulen

Nachdem in Peru die Schulen geschlossen wurden, werden nun wöchentlich durch das Bildungsministerium Arbeitsblätter und Hausaufgaben veröffentlicht. Problem war der fehlende Zugang zum Internet. Der Verein half den Eltern an zwei Schulen beim Kauf von Satellitenantennen für das Internet. Nun können Lernmaterialien heruntergeladen werden.

Ein großer Schritt für die künftige Vereinsarbeit vor Ort war die Anschaffung von zwei Grundstücken. Sie wurde durch eine Privatspende ermöglicht. Damit wird der Bauernvereinigung geholfen, auch in Zukunft weiter zu wachsen.

Unterstützung gab es weiterhin durch das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit mit einem Corona- Hilfsfonds. Die Zusammenarbeit mit deutschen staatlichen Organisationen wäre noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen. Doch nun klappt es dank der Hilfe der Ökologischen Landwirtschaftsvereinigung.

Am Ende seines Berichts listete Arno Wielgoss eine Reihe von Zukunftsprojekten auf. Das "Vorzeigeprojekt Ökolandbau " soll weitergeführt werden, ebenso die Hilfe für die Frauengruppen und Schulen . Der Verein achtet darauf, dass jeder Cent sinnvoll und nachhaltig eingesetzt wird. Es wurde schon viel erreicht, doch noch sind die Menschen auf die Unterstützung des Vereins "Frederic-Hilfe" angewiesen.

Wielgoss erläuterte, dass auf Grund der Corona-Pandemie in diesem Jahr keine Mitgliederversammlung mit Bildervortrag möglich sei.

Spendenmöglichkeit

Wer den gemeinnützigen Verein "Frederic-Hilfe für Peru" durch eine Spende fördern möchte, kann folgendes Spendenkonto benutzen: IBAN: DE61 7906 9181 0000 0777 71

BIC: GENODEF11NDL Raiffeisenbank Nüdlingen .

 
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