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Oberelsbach
Junge Erwachsene entwickeln Ideen im Unesco-Biosphärenreservat Rhön
Eine Online-Plattform, die Biosphärenreservate vernetzt, ein Nachhaltigkeits-Mobil und eine Jobbörse gehören zu den Projektideen der jungen Leute, die sich in der Umweltbildungsstätte drei Tage lang Gedanken gemacht haben.
Die Projektideen der Teilnehmer des  MAB Jugendforum wurden vorgestellt  und diskutiert. Marion Eckert       -  Die Projektideen der Teilnehmer des  MAB Jugendforum wurden vorgestellt  und diskutiert. Marion Eckert
| Die Projektideen der Teilnehmer des  MAB Jugendforum wurden vorgestellt und diskutiert. Marion Eckert
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 18.08.2022 00:30 Uhr

Drei Tage lang haben sich junge Erwachsene im MAB Jugendforum in der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach mit der zukünftigen Entwicklung von Biosphärenreservaten in  ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht beschäftigt. MAB steht für das Programm "Der Mensch und die Biosphäre" (Man and the Biosphere Programm) und sorgt für die Weiterentwicklung, evaluiert und vernetzt Biosphärenreservate weltweit und erforscht im globalen Maßstab die wichtigsten Ökosysteme .

Rund 30 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren, die in deutschen, österreichischen und Schweizer Unesco-Biosphärenreservaten leben, arbeiten oder sich für diese engagieren, kamen im Unesco-Biosphärenreservat Rhön zusammen, um sich in ganz unterschiedlichen Workshops und Exkursionen durch die Rhön Gedanken über eine nachhaltige Entwicklung "ihres" Biosphärenreservats und des Weltnetzes der Biosphärenreservate zu machen. Im Fokus standen dabei unter anderem die Themen regionale Wertschöpfung, Ökolandbau, Biodiversität in der Kulturlandschaft oder Biosphärenreservate als Modellregionen zur Anpassung an den Klimawandel.

Gemäß dem Motto "nachhaltig leben und wirtschaften" wurden Projektideen entwickelt, die öffentlich präsentiert und von einer Jury prämiert wurden. Die Ehrengäste, die die Projekte bewertet und Patenschaften übernommen haben, waren: Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb , Peter Südbeck (Europarc Deutschland e.V., Vorstand), Barbara Engels (BfN, Geschäftsführerin MAB-Nationalkomitee, Marc Auer ( Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ), Michael Heugel (Vorsitzender MAB-Nationalkomitee) und  Hubert Job (Universität Würzburg). Für die Organisation waren Anne Schierenberg, Christina Hahn und Stephanie Schubert von Europarc verantwortlich. Die Moderatoren des Abends waren Eike Schmidt und Laura Martin.

Gewonnen hat das Projekt "Vernetzt fetzt" der Gruppe "Vernetzung". Ihnen stand als Patin Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb zur Seite. Für die Projektumsetzung haben sie 1500 Euro  gewonnen. Den Beteiligten geht es um die Implementierung einer Online-Plattform, die sowohl Arbeitsprozesse wie auch Kommunikation vernetzt. Die jungen Teilnehmer möchten sich auch nach dem Treffen über Projekte, Ideen und den Fortgang von Maßnahmen effektiv austauschen und auf diese Weise miteinander in Kontakt bleiben, damit das gemeinsam erarbeitete fortgeführt werden kann.

Die Vernetzung beziehe sich aber ausdrücklich auf alle Arten von Gruppen in Biosphärenreservaten. Sie möchten eine Plattform erstellen, die es allen ermöglicht, Kontakte zu pflegen, Informationen und Ideen auszutauschen und trotz räumlicher Entfernung fortzuführen. Gleichzeitig betonten sie aber, dass sie unbedingt auch persönliche Treffen, wie die drei Tage in Oberelsbach , für wichtig und notwendig erachten. Der reale Kontakt sei unverzichtbar. Für die Entwicklung der Internetplattform werde eine hauptamtlichen Fachkraft benötigt, waren sie sich einig.

Jeweils einen zweiten Platz belegte die Gruppe "Jugend Unesco " (Pate: Peter Südbeck) und die Gruppe "Nachhaltigkeits-Mobil" (Pate: Marc Auer), sie bekamen jeweils 750 Euro für die Projektumsetzung. Bei Nachhaltigkeitsmobil geht es um die Idee, ein Fahrzeug anzuschaffen, das die Idee der Nachhaltigkeit in Kindergärten und Schulen bringt, die sich nicht unbedingt im direkten Umkreis eines Biosphärenreservates befinden. Dabei sollen Themen des  Umweltschutzes, eines nachhaltigen Lebens, Wohnens und Arbeitens aufgegriffen werden. Auch könnten Erwachsene beziehungsweise Eltern über ihre Kinder und Jugendlichen für dieses Thema begeistert werden. Vielfältiges Wissen über Nachhaltigkeit , aber auch Artenvielfalt und -schutz könne so weiter gegeben, und zwar generationenübergreifend aber auch regionsübergreifend, vom Land in die Stadt.  Michael Geier , der Leiter der Bayerischen Biosphärenreservatsverwaltung, schlug vor, an einem großen Automobil- beziehungsweise Lkw-Hersteller heranzutreten, um ein wirklich innovatives Projekt zu entwickeln.

Weitere Projekte befassten sich mit Jobbörsen innerhalb von Biosphärenreservaten, um gerade jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, in ihrer Heimat Ausbildungs- und Arbeitsstellen zu finden. Hierzu brauche es einen "Kümmerer", der dieses Projekt idealerweise mit den Projektpartnern organisiert. "Ich habe es auf die Agenda genommen", kommentierte Geier.

Unter den 27 Teilnehmern waren auch drei aus der Region: Lorenz Pfeuffer (22) aus Münnerstadt, studiert Forstwirtschaft; Adrian Griebel (21) aus Wechterswinkel, Azubi zum Elektroniker sowie Miriam Völkel (25) aus Oberkotzau, Praktikantin in der Bayerischen Verwaltungsstelle des Unesco-Biosphärenreservats Rhön. "Es war eine schöne Erfahrung sich  mit anderen jungen Leuten aus anderen Biosphärenreservaten auszutauschen und Ideen zu entwickeln, wie wir den Herausforderungen des Klimawandels, der demografischen Entwicklung und so weiter begegnen können", so Pfeuffer.

 
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