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Bad Kissingen
Keine rosaroten Watte-Welt
Der Betreiber des umstrittenen Snack-Automaten gegenüber der Realschule ist dem Jugendschutz entgegengekommen. Alles weitere liegt in den Händen der Gesetzgeber und der Eltern.
Angemerkt von Angelika Despang       -  Angemerkt von Angelika Despang
Foto: Saale-Zeitung | Angemerkt von Angelika Despang
Angelika Despang
 |  aktualisiert: 22.07.2024 10:05 Uhr

Klar, ein Automat mit Süßkram und Energy-Drinks direkt gegenüber der Schule begeistert die wenigsten Eltern. Besonders wenn er am direkten Schulweg steht und das Kind mindestens zweimal am Tag daran vorbeiläuft.

Wenn dann noch E-Zigaretten und Koffein-Pouches zwischen den Schokoriegeln stecken, wird es nicht besser.

Klar ist auch, dass die Industrie eine perfide Marketingstrategie verfolgt: Sie übertönt Nikotin oder Koffein mit süßem, fruchtigem Duft und Geschmack, um immer jüngere Kunden zu gewinnen – ob bei E-Zigaretten oder Energy-Drinks.

Die gute alte Tabak-Kippe war dagegen ehrlich: Sie stank und schmeckte bitter, zumindest für Kinder.

Firma zeigt Verantwortung

Die Betreiberfirma des Automaten gegenüber der Realschule ist dem Jugendschutz in Bad Kissingen entgegengekommen. Sie hat die Koffein-Pouches aus dem Sortiment genommen und eine Altersbeschränkung für Energy-Drinks eingeführt.

Das hätte sie nicht tun müssen, denn für beide Produkte gibt es keine gesetzliche Altersbegrenzung. Sie sind im Supermarkt um die Ecke für jedes Kind erhältlich. Trotzdem ist der Automaten-Betreiber aktiv geworden, hat Verantwortung gezeigt und sich mehr auferlegt, als es das Gesetz fordert. Das verdient Anerkennung.

Andere Gesetze für mehr Schutz

Klar wäre es wünschenswert, wenn auch die E-Zigaretten aus dem Automaten verschwinden. Doch mit der Altersbeschränkung sind sie dort legal erhältlich. Wer mehr Schutz will, muss an den Gesetzen schrauben.

Und dann gibt es ja noch die Verantwortung der Eltern. Sie müssen aufpassen, sich kümmern und sich sorgen, aber auch Interesse am Kind zeigen. Diese Verantwortung kann und darf nicht auf andere abgewälzt werden. Es kann Eltern nur etwas leichter gemacht werden.

Klar ist, unsere Kinder wachsen nicht in einer rosaroten Watte-Welt auf. Sie müssen lernen, mit Gefahren und Verlockungen umzugehen.

 

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