
Die Änderung der Vorbehaltsflächen des Regionalplans Main-Rhön zur „Windenergie“ stieß in der Sitzung des Gemeinderates nicht nur auf Zustimmung. Der neue Flächenvorschlag des Regionalen Planungsverbands sieht vor, den bisherigen weitere, teils größere, Flächen hinzuzufügen, auf denen Windräder entstehen könnten.
Die hinzugekommenen Areale – ausgesuchte Hochlagen – sind zwar Fuchsstädter Gemeindegebiet, trotzdem wurde Kritik laut. Beide stellvertretenden Bürgermeister, Dirk Volz und Mario Hugo, fanden es „nicht so gut, das fast alle besagten Flächen im Wald liegen“. Andererseits befürchtete Willibald Kippes für die Besitzer landwirtschaftlicher Flächen Schaden, so die hinzugekommenen Gebiete außerhalb des Waldes lägen. Das könnte bedeuten, dass es irgendeinen immer trifft – ob Jäger und Förster oder Bauern. Den mehrheitlichen Beschluss quittierte der Rat mit fünf Gegenstimmen.
Einer der dienstältesten Gemeinderäte, Jürgen Wittmer, verlässt den Gemeinderat. Sein Schreiben an die Gemeinde von Mitte März beinhaltete, dass er sein Ehrenamt mit Wirkung zum 4. Mai niederlegt. Eva-Maria Conrad bedauerte: „Wir verlieren einen erfahrenen Kollegen“. Sie dankte Wittmer für sein Engagement im Gremium. Erster Listennachfolger wäre Bernd Uebel, der binnen zwei Wochen nach schriftlicher Aufforderung erklären soll, ob er das Amt annimmt. Sollte Uebel das Ehrenamt ablehnen, sind die weiteren Listennachfolger zur Erklärung aufzufordern.
Vize-Bürgermeister Volz beantragte anschließend einen Vorbescheid für die Erstellung eines Batterie-Großspeichers in der Nähe des Gewerbegebietes „Neumühle“. Das Vorhaben im Außenbereich erstreckt sich über rund einen Hektar. Die Zuständigkeit liegt hier beim Landratsamt. Mario Hugo warnte: „Wenn wir hier im Außenbereich mit solchen Dingen anfangen, machen wir ein Fass ohne Boden auf, denn dann kommt jeder.“ Der Antrag wurde von allen Gemeinderäten abgelehnt.
Der bestehende Stromliefervertrag Fuchsstadts endet automatisch zum Ende des Jahres. Die Gemeinde sollte sich, wie in den Vorjahren, wieder an der Bündelausschreibung für die Jahre 2026 bis 2028 beteiligen, riet Bürgermeister René Gerner. Das Unternehmen enPORTAL erhielt nach EU-weiten Wettbewerb den Zuschlag des Bayerischen Gemeindetags. Das Ratsgremium beschloss einstimmig dem Dienstleistungsvertrag für enPORTAL zuzustimmen mit der Vorgabe, dass, wie in den Vorjahren, 100 Prozent Ökostrom beschafft wird.
Im folgenden informierte der Bürgermeister über verschiedene, erfolgte oder laufende Projekte. Beim Wegebau hat die Firma Stockmann mehrere Feld- und Waldwege mit dem Grader bearbeitet und hergestellt. Neben dem „wunderbaren laufen“, das Rätin Stefanie Schneider pries, bleibt aber auch der Wasserablauf wichtig. Jürgen Wittmer meint: „Nicht jedes Weglein muss geschottert werden, wenn der Abraum nebenan das Wasser aufhält“.
Ausgebaut ist der Kurvenverlauf an der Kreuzung Schweinfurter-/Kissinger Straße, die so genannte „Pfeuffer-Kreuzung“. Dazu wurde ein Stück Rasen in der Kurve abgenommen, um Fahrzeugen, die aus Schweinfurter Straße kommen, einen besseren Einblick in die Vorfahrtsberechtigte Kissinger Straße zu geben. Gerner freute sich besonders über den „neuen Briefkasten auf dem schönen Podest“ vor seinem Amtssitz.
Der Fuchsstädter Solarpark erhält eine neue Umzäunung, einen Maschendrahtzaun, der in etwa fünf Wochen stehen soll. Der Waldkindergarten bekommt eine Nachtbeleuchtung und ein Außenpflaster.
