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Maßbach
Jüdisches Erbe wird bewahrt
Der Marktgemeinderat Maßbach hat der Investitionsplanung für das Jahr 2022 zugestimmt.Darunter findet sich das Konzept für die Errichtung eines Museums in der ehemaligen Synagoge.
Die einstige  Synagoge von Maßbach soll zum Museum werden. Im kommenden Jahr soll die Planung voranschreiten. Unser Bild zeigt den Heimatforscher Klaus Bub, der sich seit langem für die Dokumentation einstigen jüdischen Lebens in der Marktgemeinde einsetzt. Foto: Archiv Dieter Britz       -  Die einstige  Synagoge von Maßbach soll zum Museum werden. Im kommenden Jahr soll die Planung voranschreiten. Unser Bild zeigt den Heimatforscher Klaus Bub, der sich seit langem für die Dokumentation einstigen jüdischen Lebens in der Marktgemeinde einsetzt. Foto: Archiv Dieter Britz
| Die einstige Synagoge von Maßbach soll zum Museum werden. Im kommenden Jahr soll die Planung voranschreiten. Unser Bild zeigt den Heimatforscher Klaus Bub, der sich seit langem für die Dokumentation einstigen ...
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 17.08.2022 01:50 Uhr

Die Finanzen der Marktgemeinde sind in Ordnung. Der Marktgemeinderat genehmigte in seiner jüngsten Sitzung die Jahresrechnung für 2020, die mit durchweg positiven Zahlen aufwartete. Das Zahlenwerk umfasste 9,4 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und vier im Vermögenshaushalt . Der eingeplante Kredit von 1,5 Millionen Euro wurde gar nicht benötigt.

Vorgesehen war auch eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage in Höhe von 512 000 Euro. Stattdessen konnten ihr am Ende des Haushaltsjahres 696 000 Euro zugeführt werden. Damit betrug sie am 31. Dezember 2020 1,3 Millionen Euro. Damit erhöhte sich der Verwaltungshaushalt auf 10,5 Millionen Euro. Dem Vermögenshaushalt konnten zwei Millionen Euro zugeführt werden, geplant waren nur 526 000 Euro. Die Pflichtzuführung, um die Schulden zu tilgen, beträgt 193 000 Euro. Ende letzten Jahres hatte die Marktgemeinde 1,5 Millionen Euro Schulden. Damit betrug Ende 2020 die Pro-Kopf-Verschuldung 344 Euro, der Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden betrug zwei Jahre zuvor 582 Euro. Der Marktgemeinderat nahm einstimmig die Jahresrechnung zur Kenntnis. Die Entlastung erfolgt, nachdem der Rechnungsprüfungsausschuss den Jahresabschluss festgestellt hat.

Der Marktgemeinderat beschloss, für die Umsetzung des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes eine Reihe von Maßnahmen bei der Regierung von Unterfranken anzumelden. Für das kommende Jahr sind Projekte, die insgesamt 408 000 Euro kosten sollen, in der Liste aufgeführt. Die zuwendungsfähigen Kosten werden im Verhältnis 60 zu 40 oder 80 zu 20 im Rahmen des Förderprogramms "Kleinere Städte und Gemeinden" zwischen dem Freistaat und der Marktgemeinde aufgeteilt. Im kommenden Jahr sind unter anderem ein Nutzungskonzept und die Planung für die ehemalige Synagoge (50 000 Euro), für die Planung der Kulturscheune in Poppenlauer (25 000 Euro), für die Aufwertung des Maßbacher Schlossparks (8000 Euro) und für Maßnahmen zur Barrierefreiheit in Maßbach und Poppenlauer (130 000 Euro) vorgesehen.

2023 bis 2025 sollen insgesamt 1,24 Millionen Euro ausgegeben und dafür Zuschüsse beantragt werden. Weitaus größter Brocken ist in diesem Zeitraum die Kulturscheune mit einer halben Million Euro. Ein Rahmenplan für den alten Bahnhof soll 10 000 Euro kosten, ein Nutzungskonzept für die Schlossgasse 7000 Euro, ein Energiekonzept 20 000 Euro, die Umsetzung der Pläne in der alten Synagoge 450 000 Euro, die Barrierefreiheit in Maßbach und Poppenlauer nochmals 130 000 Euro.

Bei einer Begehung wurde in der Mittelschule Verbesserungsbedarf beim Brandschutz festgestellt. Um zu ermitteln, welche Maßnahmen notwendig sind, hat die Verwaltung Angebote für die Erstellung eines Brandschutznachweises eingeholt. Der Marktgemeinderat vergab die Arbeiten für 8500 Euro an ein örtliches Büro.

Vorarbeiten in der ehemaligen Synagoge

Ein chemisches Labor war damit beauftragt worden, Schadstoffe im Gebäudekomplex der alten Synagoge zu ermitteln. In dem Gutachten wurde festgestellt, dass vor geplanten Entkernungsarbeiten die Ummantelung der Heizleitungen durch eine Fachfirma entfernt und fachgerecht entsorgt werden muss. Die Verwaltung hatte ein Angebot bei einer Fachfirma in Oberwerrn eingeholt. Der Marktgemeinderat vergab die Arbeiten für den Rückbau der Heizungsanlage für 4522 Euro. Außerdem muss der Kellertank gereinigt und demontiert werden. Den Auftrag dafür bekam eine Firma aus Bad Brückenau zum Preis von 1166 Euro.

Insgesamt sechs jüdische Friedhöfe gibt es im Landkreis Bad Kissingen. Der Friedhof in Maßbach hat 41 Grabsteine aus den Jahren 1903 bis 1942. Um diese kulturellen und religiösen Gedenkstätten zu erhalten und aufzuwerten, hat die Stadt Hammelburg die Initiative ergriffen, damit ein Leader-Förderprojekt finanzielle Unterstützung für die Kommunen bringt. Mit den zu erwartenden Zuschüssen sollen die Friedhöfe unter anderem vermessen und Foto-Dokumentationen erstellt werden. Geplant ist die Restaurierung der Gräber ; die Ergebnisse sollen in einer öffentlich zugänglichen Datenbank gespeichert werden. Eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit ist ebenso angedacht wie pädagogische Angebote. Der Marktgemeinderat stimmte bei einer Gegenstimme zu, an dem Programm teilzunehmen. Wegen des hohen Aufwandes und der mehrjährigen Dauer wird jedoch die Mitarbeit von Ehrenamtlichen vorausgesetzt.

Auch Bauangelegenheiten standen auf der Tagesordnung des Marktgemeinderates. In ein ehemaliges Lagerhaus an der Poppenlauerer Straße in Maßbach sollen vier Wohnungen eingebaut werden. Der Gemeinderat erteilte sein Einvernehmen. Auf einem Grundstück im Maßbacher Weg in Maßbach soll ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage entstehen. Das Baugesuch ist genehmigungsfrei, der Marktgemeinderat nahm davon Kenntnis. Aus dem Förderprogramm der Allianz Schweinfurter Oberland für Investitionen zur Innenentwicklung vergab der Marktgemeinderat einen Zuschuss in Höhe von 9187 Euro zur Sanierung eines Gebäudes . Es steht in der Schweinfurter Straße.

Bürgermeister Matthias Klement teilte noch mit, dass alle Ärzte im Landkreis angeschrieben werden und einen Fragebogen bekommen. Sie sollen mitteilen, wie sie die Zukunft ihrer Praxis planen.

 
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