Als Mirjam Gößmann-Schmitt 2016 das Amt zur Ramsthaler Weinprinzessin übernahm, habe sie nicht im Traum daran gedacht, dass sie es über sechs Jahre inne haben würde. Die Abkrönung war bereits für 2020 geplant, doch Corona kam dazwischen. Für Nachfolgerin Linda Keller hätte es nun keinen schöneren Termin geben können, zur Weinprinzessin gekrönt zu werden, als den Vorabend der 900-Jahr-Feier.
Innerhalb kürzester Zeit habe es der Weinbauverein Ramsthal mit vielen Helfern geschafft, die Veranstaltung in der festlich geschmückten Sporthalle auf die Beine zu stellen, sagte Vorsitzender Lorenz Neder. Melanie Unsleber und Irina Neder moderierten charmant und elegant durch die Krönungsfeier mit Weinprobe . Die ausgeschenkten Weine wurden dabei kurz vorgestellt, den Anfang machte "Erste Versuchung Rosè" - ein Begleiter für einen lauen Sommerabend.
"Ich war 2234 Tage lang Ramsthaler Weinprinzessin und habe so viele schöne Termine erlebt, von denen ich keinen mehr missen möchte", sagte Gößmann-Schmitt. Highlights seien schwer auszumachen, weil jede Veranstaltung doch irgendwie anders sei. Sie erinnerte sich zurück an die Eröffnung des Weinfestes in Bad Füssing. Aber auch die kleinen Weinfeste in der Umgebung hob sie hervor und erwähnte zum Beispiel das Straßenweinfest der Nachbargemeinde Sulzthal. In Erinnerung seien natürlich auch die Rakoczy-Umzüge in Bad Kissingen geblieben oder die Eröffnung der eigenen Weinfeste in Ramsthal . Mit einer Foto-Show auf Großweinland ließ sie die über 120 Gäste an ihren Weinprinzessin-Auftritten teilhaben und bekam dafür Standing Ovations.
Gelernte Winzerin
Nach sechs Jahren sei es Zeit, Danke zu sagen, sagte sie gerührt. Ihr Dank galt dem Weinbauverein, der Gemeinde, ihren Vorgängerinnen im Amt und natürlich der Familie für die Unterstützung. Sie wünschte ihrer Nachfolgerin Linda Keller eine "megatolle Zeit", die sie nie vergessen werde, bevor sie ihr die Krone überreichte. Die neue Ramsthaler Weinprinzessin heißt Linda Keller, ist 23 Jahre alt, gelernte Winzerin und hat ihren Beruf zur Berufung gemacht. Ihr Vater ist Rainer Keller, Leiter des gleichnamigen Weinbaubetriebes, ihr Großvater Adolf Keller hat den Betrieb aufgebaut.
Ramsthal fühle sich für sie wie Geborgenheit an, der Wein präge den Ort und als Weinprinzessin könne sie mit den Menschen hier ihre Leidenschaft teilen. Heimat sei kein Ort, sondern ein Gefühl. "Schon morgen steht für mich mit unserer 900-Jahr-Feier das erste Fest an", freute sie sich.
Glückwünsche von Kolleginnen
Vorsitzender Lorenz Neder, Bürgermeister Rainer Morper und auch Landrat Thomas Bold bedankten sich bei der scheidenden und der neuen Weinprinzessin. Heimat spüre man beim Gang durch die Weinberge und wenn man ein Glas Wein in der Hand halte. Weinprinzessinnen seien Botschafter für die Heimat und für den Frankenwein, fasste es Bold zusammen.
Auch die elf anwesenden amtierenden Weinprinzessinnen aus anderen Orten wünschten Linda Keller eine schöne und spannende Zeit. Manch eine von ihnen wusste auch von kleinen Missgeschicken zu berichten, wie die Krone falsch herum aufgesetzt zu bekommen. Ein Tipp lautete, die Krone beim Bootfahren gut zu befestigen, denn eine liege jetzt auf dem Grund des Mains. Alle bei der Weinprobe ausgeschenkten Weine stammten aus dem vergangenen Jahr. Neben einem Rosè gab es einen Grauen Burgunder, einen Sauvignon Blanc, einen Domina und den Jubiläumswein Silvaner der Gemeinde Ramsthal .
Lorenz Neder erinnerte sich zurück, wie 2016 bei Mirjam Gößmann-Schmitt bei der Krönung das Feuer für das Amt entflammt sei und das gleiche könne er auch heute bei Linda Keller spüren. Er dankte allen Helfern. Gemeinde, Sportverein und die Familien der beiden hätten dazu beigetragen, dass es ein unvergesslicher Abend geworden sei.