Für eine Werbekampagne des Landkreises hat Melissa Kalmund aus Oberleichtersbach testweise in verschiedenste Berufe geschnuppert und per Blog Bericht erstattet. Die 23-Jährige war nicht nur Gärtnerin, Müllfrau und Maurerin, sondern vor allem Botschafterin und Vermittlerin. Das Projekt war Teil der Standortkampagne des Landkreises Bad Kissingen . Ziel der Aktion war es, den Stolz der Region zu stärken, samt seiner Bewohner - jetziger und künftiger.
Über den Sommer hinweg hat die 23-Jährige die Sozialen Medien und eine Website des Landkreises mit Tagebucheinträgen gefüttert. Mit dem Spruch auf ihrem orangefarbenen Shirt "20 Jobs in 20 Wochen" war sie angetreten, Berufe bei Firmen im Landkreis vorzustellen. Am Ende hat sie 37 verschiedene Berufsbilder . "Ich könnte mich gar nicht entscheiden, was am meisten Spaß gemacht hat", sagt sie und lacht breit. Und weil das Leben nicht nur aus Arbeit besteht, war es auch der Job der Jobbloggerin zu testen, was die Region nach Feierabend zu bieten hat.
Heimat neu entdeckt
"Man kann hier mehr machen als wandern gehen. Die Aktion hat mein Bild vom Landkreis komplett geändert." Gleitschirm, Theater, Synagoge ... "Es gibt hier so viele Sachen, die ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte." In Blog-Beiträgen, mit Fotos und kleinen Videosequenzen hat Melissa Kalmund für die Marketing-Aktion des Landkreises von ihren Erlebnissen erzählt. Sie hat den richtigen Ton getroffen, meinen die Verantwortlichen.
"Sie spricht die gleiche Sprache wie junge Menschen, die in einer ähnlichen Lebenssituation sind. Die finden sich wieder", sagt Cordula Kuhlmann aus dem "Jobblogger"-Projektteam im Landratsamt. Was die bekommen sollen: nicht nur nüchterne Infos, sondern Erfahrungen "aus dem echten Leben", erklärt Cordula Kuhlmann.
Junge Leute: Berufe testen
"Das ermutigt hoffentlich, sich auszuprobieren bei der Frage ,was ist für mich der richtige Weg´." Mit ihrer "natürlichen, offenen Art" habe sie es geschafft, "mit Begeisterung" ein ehrliches Bild zu zeichnen und viele Facetten abzubilden, meint Landrat Thomas Bold . Was dabei herauskommen soll: das Bild eines modernen Landkreises, der attraktiv ist, in ihm zu arbeiten und zu leben. Bei den Firmen hat das schon mal geklappt, meint Jürgen Metz.
Dem Wirtschaftsförderer des Landkreises Bad Kissingen lag auch daran, das Innenmarketing der Firmen mit der Aktion zu stärken. Getreu dem Geist "stolz sein, in diesem Landkreis angesiedelt zu sein". Ob es wirkt wie es soll? "Firmen, die nicht dabei waren, haben sich beworben, beim nächsten Mal mitzumachen", sagt Kreisentwickler Jürgen Metz.
Das Team ist zufrieden mit dem Projekt. Auch die Reichweite in den Social-Media-Kanälen war erfolgreich, meint Jürgen Metz. Am Anfang noch waren es viele Firmen, die sie verfolgt haben, erzählt Melissa Kalmund. Später kamen immer mehr Privatleute dazu, die wissen wollten, wohin es sie als nächstes verschlägt. Ein Vorteil der Website mit den Tagebuch-Einträgen ( www.jobblogger-kg.de ): Es ist ein dauerhaftes Format und immerzu abrufbar, keiner muss zu einer Infoveranstaltung, erklärt Cordula Kuhlmann.
"Die Aktion ist durch das öffentliche Interesse durch die Decke gegangen", sagt Thomas Bold , der damit auch potenzielle Rückkehrer locken will. Bei Melissa Kalmund jedenfalls hat die Aktion erreicht, was sie erreichen sollte.
Bevor die 23-Jährige durch den Landkreis tingelte und Jobs sämtlicher Branchen unter Lupe nahm, hat sie in Würzburg BWL und Medienmanagement studiert. Jetzt wieder zurück ins Stadtgetümmel? Die junge Frau schüttelt den Kopf und lächelt. "Für mich gibt es nur noch den Landkreis Kissingen." Sie habe hier alles, was sie brauche. Vor allem einen Job. Der beginnt für die ehemalige "Jobbloggerin" schon bald. Bei einer der Fimen, in der sie für die Landkreis-Aktion hineingeschnuppert hatte, kümmert sie sich demnächst um Marketing-Themen und betreut die Social-Media-Kanäle.
Würde auch gern einen gleichartigen Bericht über 20 Jobs für 50 + lesen.
Allein schon um die Zeitgenossen aufzuwecken, die ständig von zu alt, zu unflexibel, etc. dozieren....
Die Zeitgenossen, die nicht begriffen haben, daß die noch aktiven geburten starken Jahrgänge noch etliche Jahre arbeiten möchten und müssen, aber dann nur Hochschüler auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind .
Die Arbeitgeber werden nu flexibler werden müssen!