
„Mir fällt ein Stein vom Herzen!“ – dieser Stoßseufzer von Herta Kaiser , bisherige Vorsitzende der Kolpingsfamilie Garitz , macht deutlich, wie groß ihre Anspannung vor der Generalversammlung war. Aber die Neuwahl verlief reibungslos, und so übernehmen jetzt Jüngere die Verantwortung.
Nach der Ankündigung, dass die Vorstandsmitglieder nicht mehr zur Wahl stünden, hatte sich um Kathrin Schlei ein Team zur Wahl gestellt, dass nun eine Zeitenwende in der Kolpingsfamilie einleitet.
„Andere Vereine werden neidisch auf uns blicken“, so fasste Ehrenvorsitzender Heinrich Fuchs das Wahlergebnis zusammen. Während man in anderen Vereinen teils händeringend nach Mitgliedern sucht, die Verantwortung übernehmen wollen, kann die Kolpingsfamilie Garitz einen neuen Vorstand samt Beisitzer und Kassenprüfer präsentieren, in dem die meisten zwischen 30 und 40 Jahre alt sind.
Aber der Weg dahin war nicht einfach, erklärte Herta Kaiser in ihrem Jahresbericht. Bereits bei der letzten Generalversammlung hatte sie angekündigt, dass der Vorstand bei der nächsten Wahl nicht mehr antrete und damit das Risiko bestehe, dass die Kolpingsfamilie aufgelöst werden müsse.
Im Frühjahr 2024 gab es einen Informationsabend, verbunden mit dem Angebot an interessierte Personen, bei Vorstandssitzungen „reinzuschnuppern“. Daraus ergab sich ein junges Team, dass sich die Übernahme der Verantwortung für die Kolpingsfamilie vorstellen konnten.
Diese Bereitschaft wurde von den stimmberechtigen Mitgliedern im vollgesetzten Kolpingheim mit einstimmigen Wahlergebnissen honoriert. Neben Vorsitzender Kathrin Schlei wurden Stefan Keß als 2. Vorsitzender, Sebastian Schönlein als Schriftführer, Stefanie Marci als Schatzmeisterin und Pfarrer Karl Feser als pastoraler Dienst gewählt.
Beisitzerinnen sind Nadine Knauff, Julia Weimar, Christina Truschel, Julia Glöchler und Nadja Fischlein-Köth. Als Kassenprüferinnen wurden Nadine Bahn und Daniela Glöckler gewählt.
Bevor es jedoch zu den Neuwahlen kam, wurden die üblichen Regularien einer Generalversammlung abgearbeitet. Im Mittelpunkt stand der Rückblick von Herta Kaiser auf die Aktivitäten der Kolpingsfamilie mit ihren knapp 400 Mitgliedern. Die hohe Anzahl an Gratulationen zu runden Geburtstagen zeige den hohen Altersdurchschnitt der Mitglieder, so Herta Kaiser , die die üblichen Veranstaltungen aufzählte.
Sehr gut war die Frequenz bei den aufgestellten Kleidercontainern, woraus sich seit der letzten Generalversammlung im März 2023 ein Erlös in Höhe von ca. 4700 Euro ergaben. Diese Erlöse waren auch die Grundlage für Spenden in Höhe von 5000 Euro an verschiedene Organisationen.
Ihren letzten Jahresrückblick im Amt als Vorsitzende nutzte Herta Kaiser , um Danke zu sagen. Hervorgehoben wurde nicht nur Karl Koch als „Hausmeister“ der Kolpingskapelle, sondern auch die scheidenden Vorstandsmitglieder mit ihrer teils jahrzehntelange Treue zur Kolpingsfamilie: Heinrich Fuchs war 61 Jahre Mitglied im Vorstand, davon 18 Jahre als Vorsitzender, Karl Koch war 55 Jahre dabei, der im Sommer verstorbene Bernhard Schmitt war 40 Jahre, und Ursula Simon war 21 Jahre dabei.
Kassier Johannes Müller berichtete von einem Überschuss in Höhe von 3232 Euro – ein Betrag, der vom Rauchclub Garitz im Rahmen seiner Auflösung an die Kolpingsfamilie überwiesen worden war. Zudem berichte Müller von einer gesicherten Finanzlage des Vereins.
Würdigungen des Deutschen Kolpingwerks gab es für Sophie von Byla (25 Jahre) und Elisabeth Stoll sowie Dr. Martin Stoll (jeweils 40 Jahre).
Umfangreich waren die Ehrungen für langjährige Vereinstreue. Für 70 Jahre wurden Herbert Helmut, für 65 Jahre Herbert Murk und für 60 Jahre Peter Bauer , Erwin Hippler, Hans-Peter Issing, Norbert Issing, Heinz Koch , Karl Koch , Wolfgang Koch, Bruno Reuß, Heinz Schmitt , Norbert Bauer sowie Walter Dück ausgezeichnet.
Außerdem für 50 Jahre Jörg Peschl und Georg Albert sowie für 40 Jahre Christine Achter, Melanie Emmerth, Martina Greubel, Holger Issing, Christine Kaiser , Frank Kaiser , Bettina Rest, Peter Reichert, Gertrud Kessler, Siegbert Kessler und Elfriede Koch.
Für 25 Jahre erhielten Herald Klemm, Elmar Krug, Petra Krug sowie Gotehard Wallinger eine Auszeichnung.
Markus Schneider, der die Wahl geleitet hatte und stellvertretender Diözesanvorstand in Würzburg ist, bot seine Unterstützung an. Denn eine Schonzeit gibt es nicht für die Neuen, die nächsten Veranstaltungen sind schon terminiert, und eine Überarbeitung der Satzung, die auf der nächsten Generalversammlung vorgestellt werden soll, wird angestrebt. Die soll turnusgemäß im Frühjahr 2026 stattfinden.

