zurück
Arnshausen
Jeannette verschenkt Lächeln zum Mitnehmen
Es sind die kleinen Gesten, die in diesen Tagen zählen. Statt Trübsal zu blasen gibt es vielerorts kreative Ideen, die das Leben auch in Zeiten von Corona und Ausgangsbeschränkung schöner machen. Eine davon hatte Jeannette Binsteiner.
Jeannette Binsteiner aus Arnshausen wollte sich und anderen helfen und verschenkt nun Lächeln zum Mitnehmen. Eine Idee, die nicht nur in dem Stadtteil ankommt. Jeannette Binsteiner       -  Jeannette Binsteiner aus Arnshausen wollte sich und anderen helfen und verschenkt nun Lächeln zum Mitnehmen. Eine Idee, die nicht nur in dem Stadtteil ankommt. Jeannette Binsteiner
| Jeannette Binsteiner aus Arnshausen wollte sich und anderen helfen und verschenkt nun Lächeln zum Mitnehmen. Eine Idee, die nicht nur in dem Stadtteil ankommt. Jeannette Binsteiner
Kerstin Väth
 |  aktualisiert: 17.08.2022 18:45 Uhr

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Ideen. Eines Nachts konnte Jeannette Binsteiner aus Arnshausen nicht schlafen. "Ich hatte ein schwieriges Tief an diesem Wochenende", erinnert sie sich in einem Telefonat mit dieser Redaktion. Verlustängste plagten sie. "Es kam einfach viel zusammen", sagt sie. So wie ihr geht es derzeit vielen Menschen. Und so habe sie darüber nachgedacht, wie sie sich und anderen helfen könnte. Sie wollte anderen eine Freude machen und wie ginge das leichter als mit einem Lächeln . Und so setzte sie sich hin und malte einen Zettel mit Streifen zum Abreißen. Jeder Streifen bekam ein Lächeln . Vier dieser Zettel verteilte sie in ihrem Stadtteil Arnshausen an Bäumen und Bänken.

Die Resonanz war riesig. Schon eine Stunde nach dem ersten Aushang habe eine Bekannte aus Bad Kissingen ihr per Whatsapp geschrieben, wie toll sie die Idee findet und dass sie auch gleich die Nachbarin mit einem Lächeln beglückt habe. Immer wieder danken ihr Menschen per Whatsapp oder via Facebook . "Das ganze hat mir selbst einen Energieschub gegeben", sagt Binsteiner.

Inzwischen hat sie 15 Aushänge im Ort und außen herum verteilt, die sie regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf erneuert. Auch ein Ehepaar, das vor elf Jahren sein Kind verloren hat, habe ihr geschrieben, dass es am Sterbetag drei Lächeln mitgenommen hat und sich bedankt. "Das hat mich sehr berührt", erzählt die 53-Jährige.

Besonders süß fand sie es, als selbst ihr vierjähriger Enkel den Abreißzettel nachgemacht und ihr geschenkt hat. Sie selbst hat vier Kinder. Ihre schwangere Tochter lebt in Italien, daher war sie schon früh mit dem Thema Corona konfrontiert. Als ihr Laden, sie leitet ein Geschäft in Bad Kissingen, geschlossen wurde kamen viele Einschnitte und Sorgen zusammen.

Viel Zeit für sich selbst

Seit sie das Lächeln verschenkt, geht es ihr besser, sagt Jeannette Binsteiner. Ihr ist aufgefallen: "Seit ich 19 Jahre alt war, hatte ich nicht mehr soviel Zeit für mich selbst wie jetzt". Sie nehme das jetzt so an, wie es ist. Und: "Ich genieße die Langeweile, da muss man erst mal hinkommen." Ihre Verlustängste sind weg.

Sie freut sich, dass viele Leute gute kreative Ideen haben, egal ob bunte Bilder am Zaun oder farbige Steine an den Brunnen. In Italien wurde die Ausgangssperre bereits gelockert und auch wir sind auf einem guten Weg. Da gibt es nur eins: Lächeln Sie!

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Arnshausen
Enkel
Facebook
Freude
Kreativität
Lächeln
Töchter
Verlustangst
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top