
Das Jazzfest auf dem Wahrzeichen Elfershausens hat einen besonderen Stellenwert. Nach zwei Jahren Pause war es an der Zeit, dass solche Töne endlich wieder in den Mauern der Burg erklangen, die Musiker und Fans aus der gesamten Region zu einem jazzigen Nachmittag auf die Ruine lockten.
Das sah auch der Initiator dieser Veranstaltung, Wolfgang Görner , in seiner Begrüßung so. "Es ist uns eine Freude euch nach zwei Jahren wieder hier zu treffen", gestand er und die Band legte auch gleich mit "Crazy Rhythm" aus der Feder von Irving Ceasar los, das 1928 Premiere feierte.
Kürzer als sonst
In der ersten Besetzung mit Wolfgang Görner an der Posaune, Rainer Nöth an der Trompete, Schlagzeuger Carsten Martin, Christof Stibor am Bass und Wolfgang Kriener am Bass legte die Combo gleich nach mit dem treibenden "I can't give you anything but love" (Ich kann dir nur Liebe geben), ein Pop-Song derselben Ära, der sich zum Jazz-Standard entwickelte. Der Titel - eigentlich eine Anspielung auf die finanzielle Situation des Textschreibers - konnte dem Auditorium auf der Trimburg durchaus mehr geben, nämlich, "geilen Sound".
Das Jamming begann, anders als sonst, erst am frühen Nachmittag. "Drei Stunden genügen, zumal bei der Hitze", argumentierte Görner "und wir werden auch alle nicht jünger", fügte er hinzu. Wie gewohnt spielten die Jazzer im eigenen Zelt. Die Bewirtung hatte der Pfarrgemeinderat Elfershausen übernommen, Selbstredend war das Getränkelager bei 28 Grad gut gefüllt.
Zu den "vielen, guten Freunden", die Görner ausmachte, gehörten auch Peter Michel, ein Schulkamerad, Berthold Deimling und Rudolf Meininger, alte Bekannte, mit denen er sich schon 1955 in Musikkellern traf. Sängerin Hilda Wischnewski durfte natürlich bei einem solchen Event nicht fehlen. Hinzu kamen Saxophonistin Birgit Nöth und Ex-Vize-Landrat Walter "Pizzy" Gutmann, der sich erstaunlich agil an der Klarinette zeigte. "It's wonderful, it's marvelous" - George Gershwins Komposition begeisterte nicht nur im Film "Ein Amerikaner in Paris", sondern auch auf der Trimburg-Ruine.
Wie bei Sessions üblich, wechselte die Besetzung und es kamen mehr als ein Dutzend Musiker zum Einsatz. Die Akteure verlangen keinen Eintritt, sondern sammeln Spenden mit dem Hut. Der Reinerlös aus dem inzwischen 19. Jazzfest kommt den "Freunden der Trimburg" zugute.