Es gibt offensichtlich so schnell kein Museum, das Hilla Schütze nicht aus ihrer Sammlung bereichern könnte. Seit dem Wochenende ist im Siebold-Museum in Würzburg eine Ausstellung mit japanischen Kinderbüchern aus der Sammlung der Kissingerin zu sehen.
Zustande gekommen sei die Schau in dem Museum, das dem Leben und Wirken des in Würzburger geborenen Japanforschers gewidmet ist, ziemlich kurzfristig als Ersatz für eine andere, verschobene Ausstellung, berichtet Hilla Schütze. Binnen drei Wochen mussten Bücher ausgesucht, Übersetzungen vorgenommen und weitere Vorbereitungen getroffen werden.
Etwa 45 Bücher aus ihrer insgesamt 80 Werke umfassenden Sammlung japanischer Bilderbücher sind nach Hilla Schützes Worten in Würzburg zu sehen. Als Ergänzung dienen Dekorationen zum japanischen Mädchenfest Hina-Matsuri aus den Beständen des Siebold-Museums.
Schützes japanische Kinderbilderbücher stammen aus den vergangenen Jahrzehnten. Zum Teil, so die Sammlerin, handelt es sich um Werke von in Japan sehr berühmten Illustratoren.
Mit dem Sammeln von Kinderbilderbüchern begonnen habe sie 1960, berichtete die Kissingerin bei der Eröffnung der Ausstellung in Würzburg. Bei ihren jährlichen Besuchen der Frankfurter Buchmesse sei ihr irgendwann auch die exotische Welt der japanischen Bilderbücher aufgefallen. Bei Reisen in das fernöstliche Land nahem sie darüber hinaus persönlichen Kontakt zu japanischen Illustratoren auf.
Japanische Bilderbücher hätten meist andere Formate als europäische, berichtet Hilla Schütze. In der westlichen Welt seien die Bilder und Geschichten kaum bekannt. Die Ausstellung in Würzburg solle diesen Mangel ein Stück weit beheben. Die geringe Bekanntheit östlicher Texte in Deutschland könne man nicht umgekehrt einfach auf die Verbreitung deutscher Texte in Japan übertragen. Die Märchen der Gebrüder Grimm würden in Japan seit Generationen gelesen. Johanna Spyris Heidi sei bereits Anfang des 20. Jahrhunderts übersetzt worden. Zu sehen sind Hilla Schützes japanische Kinderbilderbücher im Siebold-Museum bis 3. April, Dienstag bis Sonntag jeweils von 14.30 bis 17.30 Uhr.