Die ersten Krokusse blühen schon in den Rhöner Gärten, und die Bäume zeigen die ersten Knospen. Der Winter ist vorbei. Auch für Lisa Müller aus Unsleben. Denn ihr "Genusskörble" geht in die zweite Saison. Und das bedeutet viel Arbeit für die 30-Jährige. Zusammen mit dem Dominikus-Ringeisen Werk in Maria Bildhausen hat sie ein Ziel vor Augen: Die Region mit Bio-Gemüse zu versorgen.
Als Jägerin und Bayerische Jagdkönigin sind Lisa Müller die Aspekte der Regionalität und Nachhaltigkeit für ihr Essen wichtig. Deswegen verbringt sie auch viel Zeit auf dem Hochsitz. Dazu war die passionierte Köchin längere Zeit auf der Suche nach regionalem Bio-Gemüse. Das zu bekommen war nicht einfach. Und weil Müller mit ihrer Suche offenbar nicht alleine war, nahm sie sich diesem Thema intensiver an. "Bei einer Österreich-Reise des Vereins HeimatUnternehmen zu einem großen Bio-Vermarkter kam mir Idee mit der Gemüsekiste. Die hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Dann ging alles ganz schnell. Gespräche, Flyer, Website, los!"
Inklusions-Gemüse aus Maria Bildhausen
Seit einem Jahr kümmert sich die 30-Jährige nun von April bis November mit ihrem "Genusskörble" um den Vertrieb des Gemüses der Klostergärtnerei in Maria Bildhausen . Zusammen mit Ruth Schneider, die mit ihren 15 Mitarbeitern mit Behinderung das Gemüse anbaut. "Ruth und ihr Team bauen an und ich fahre aus — ganz einfach."
Im Zwei-Wochen-Takt beliefert Müller nun ihre Gemüsekisten an verschiedene Abholstationen im Landkreis und an Firmen direkt an den Arbeitsplatz. Je nach Saison, Bedarf und Verfügbarkeit ist der Inhalt der Kiste dabei immer unterschiedlich. "Von Tomaten und Gurken und Roter Bete bis hin zu diversen Blattsalaten, Steckrüben und Kürbis ist in der Kiste wirklich alles, was bei uns in der Region so wächst und gedeiht," erklärt Müller. Als Service gibt es auf ihrer Internetseite und in den sozialen Medien Rezeptvorschläge und Kochtipps gratis dazu."
Sie liefert ihre Kisten von Junkershausen bis Münnerstadt, von Mellrichstadt bis Bad Neustadt. Dabei wächst ihr Netzwerk an Abholstationen und Kunden stetig. Kein Wunder, meint Müller: "Regionales, saisonales, Bio-Gemüse - das Ganze noch als Inklusionsprojekt. Was will man mehr?"