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Bad Kissingen
Jährlich 120 000 Herztote: Der Defi kann helfen
Die Rehaklinik am Kurpark in Bad Kissingen spendete einen Defibrilator für die Wandelhalle.
Über den gespendeten Defibrilator in der Wandelhalle freuen sich (von links) Sebastian Dresbach (Geschäftsführer des Bad Kissinger Zentrums für Telemedizin, Dr. Alice Pape, kommissarische Chefärztin der Rehaklinik am Kurpark, Holger Metz, kaufmännischer Leiter der Rehaklinik am Kurpark, Kurdirektorin Sylvie Thormann, Geschäftsführerin der Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH, und Eva Maria Roer, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Gesundheitszentrum.Sigismund von Dobschütz       -  Über den gespendeten Defibrilator in der Wandelhalle freuen sich (von links) Sebastian Dresbach (Geschäftsführer des Bad Kissinger Zentrums für Telemedizin, Dr. Alice Pape, kommissarische Chefärztin der Rehaklinik am Kurpark, Holger Metz, kaufmännischer Leiter der Rehaklinik am Kurpark, Kurdirektorin Sylvie Thormann, Geschäftsführerin der Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH, und Eva Maria Roer, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Gesundheitszentrum.Sigismund von Dobschütz
| Über den gespendeten Defibrilator in der Wandelhalle freuen sich (von links) Sebastian Dresbach (Geschäftsführer des Bad Kissinger Zentrums für Telemedizin, Dr.
Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 18.08.2022 14:55 Uhr

Seit Jahren geht die alljährliche Weihnachtsspende der Bad Kissinger Rehaklinik am Kurpark an eine Institution, eine hilfsbedürftige Einzelperson oder an ein Projekt in der Region. Diesmal beschenkte die Klinik alle Gäste und Bürger der Kurstadt mit einem Defibrilator, der bereits seit einer Woche im Übergang zwischen Brunnen- und Wandelhalle angebracht ist. "Wir wollen die medizintechnische Infrastruktur in Bad Kissingen verbessern", nannte Holger Metz, kaufmännischer Leiter der Rehaklinik, zur Begründung der insgesamt 2033 Euro teuren Spende, in deren Verwirklichung durch das Bad Kissinger Zentrum für Telemedizin (ZTM) auch der hiesige Förderverein Gesundheitszentrum eingebunden war.

"Vor vier Jahren startete das ZTM seine AED-Offensive", erklärte der zuständige Projektleiter Thomas Schreiner am Freitag bei der offiziellen Indienstnahme des zehnten automatischen externen Defibrilators (AED) in der Kernstadt. Ziel der Offensive ist es, in jeder Ortschaft mindestens ein solches Gerät vorzuhalten. "Ein Defibrilator hilft Leben retten, denn ein plötzlicher Herztod kann jeden überall und jederzeit treffen." Im Landkreis und angrenzenden Gebieten konnte das Zentrum für Telemedizin bisher schon über 30 Defibrilatoren installieren - teilweise mit, aber auch ohne direkte Telefonverbindung mit der Rettungsleitstelle in Schweinfurt. Während das schon länger an der Außenwand des Arkadenbaues angebrachte Gerät mit Schweinfurt telefonisch verbunden ist, hat man beim neuen Gerät in der Wandelhalle darauf verzichtet, da diese nur tagsüber geöffnet ist.

Hilfe nach Ansage

Doch auch dieser einfachere Defibrilator erfüllt selbstverständlich alle Notwendigkeiten zur Bekämpfung lebensbedrohenden Herzkammerflimmerns und ist bei Notfällen von jedem medizinischen Laien absolut kinderleicht zu bedienen, versicherte Schreiner. "Man kann einfach nichts verkehrt machen." Nach Öffnung des Geräts wird dem jeweiligen Ersthelfer jeder einzelne Handgriff über Tonband vorgesagt. Sogar bei fehlerhafter Anwendung korrigiert das elektronisch gesteuerte Gerät den Ersthelfer durch entsprechende Ansage.

"Jedes Jahr gibt es in Deutschland 3700 Verkehrstote und 500 Brandtote, aber über die 120 000 Herztoten wird nie in den Medien berichtet", machte der ZTM-Projektleiter die Wichtigkeit eines Defibrilators deutlich. "In jedem gewerblichen Fahrzeug sollte ein solches Gerät eingebaut sein." Denn bei Herzkammerflimmern und starker Herzrhythmusstörung kommt es auf die Minute an. Innerhalb der ersten drei Minuten liegt die Chance zu überleben noch bei 70 bis 100 Prozent, nach zehn Minuten nur noch bei 50 Prozent. Da Rettungsfahrzeuge bis zur Ankunft am Unfallort durchaus zehn Minuten oder in Engpasssituationen auch mehr Zeit benötigen, kann die Ersthilfe am Patienten lebensrettend sein.

Wenn ein Defibrilator nur zwei Minuten entfernt ist, lohnt es sich also, ihn zu holen, rät Schreiner zu schneller Hilfe. Im Internet gibt es eine Landkarte mit allen in Deutschland gemeldeten Standorten von Defibrilatoren sowie deren Entfernung in Minuten vom jeweiligen Standort des Ersthelfers. Diese Karte lässt sich als App auf jedes Handy abspeichern.

Bei regelmäßiger Wartung ist die Laufzeit eines Defibrilators unbegrenzt. Die künftigen Betriebskosten des Geräts in der Wandelhalle in Höhe von monatlich 20 Euro übernimmt die Staatsbad GmbH. "Das ist es uns wert", freute sich deren Geschäftsführerin und Kurdirektorin Sylvie Thormann bei Übernahme des neuen Defibrilators und dankte der Rehaklinik am Kurpark im Namen aller Gäste und Bürger Bad Kissingens.

 
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