Im Juni standen viele Menschen fast Schlange in der Ludwigstraße in Bad Kissingen. Der Grund: zum einen die neuen und hippen Ausstellungsräume von Schmuckdesigner Malte Meinck und seiner Frau Ute, zum anderen die Ausstellung von Schmuckstücken des Künstlers Giovanni Raspini. "So viele haben sich geärgert, weil sie sie verpasst haben", sagt Meinck. Und deshalb gibt es am Samstag und Sonntag, 28. und 29. September 2024, eine Neuauflage - mit neuen Pretiosen, versteht sich.
In Italien sind die Stücke von Raspini bekannt und beliebt, der Mann in den 70ern hat 28 Boutiquen im ganzen Land. Dass sein Schmuck in Deutschland ausgestellt wird, hat eher Seltenheitswert. "Und darauf bin ich auch in bisschen stolz." Malte Meinck freut sich, dass er die Stücke an zwei Tagen präsentieren kann (Samstag 10 bis 18 und Sonntag 14 bis 17 Uhr).
Reptilien, Blumen, Perlen
Raspini verneigt sich in seinen Arbeiten oft vor der Natur: Hier eine Kette in Reptil-Optik, dort wächst elegant eine silberne Koralle über Perlen, da drüben wird's floral. "Raspini beherrscht die große Kunst des Wachsausschmelzverfahrens", erklärt Meinck. Zunächst wird das Schmuckstück aus Wachs modelliert, geschnitzt oder gefeilt. Mit Gips wird davon ein Abdruck gemacht, das Wachs schmilzt unter Hitze anschließend aus dem ausgehärteten Gips. Via Zentrifugalkraft kommt das Silber dann im Inneren des Gipsabdrucks in jede noch so kleine Ecke des Abdrucks.
Schmuck auch für den kleinen Geldbeutel
Raspini arbeitet ausschließlich mit Silber, ab und an plattiert er es mit Gold. "Das ist zehnmal stärker als eine Vergoldung", so Meinck, abstoßen kann sich hier also kaum etwas. Auch riesige vergoldete Ohrringe gehören zu seinem Stil. "Aber keine Angst ums Ohrläppchen: Diese Schmuckstücke sind leicht, da sie innen ausgehöhlt sind." Wer glaubt, den ganz dicken Geldbeutel mitnehmen zu müssen, irrt: Die Schmuckstücke gibt es ab 100 Euro. Nachhaltigkeit ist Raspini - wie auch Meinck - wichtig: Es wird kein neues Silber mehr abgebaut, sondern mit Edelmetall aus Recycling-Prozessen gearbeitet.
Vom muffigen Keller zur hippen Galerie
Viele werden allerdings auch kommen, um sich die neuen Räume der Meincks - das Studio - anzusehen. Aus einem muffigen Keller haben sie Ausstellungsräume mit ganz eigenem Charme gemacht. Das uralte Gestein ist kunstvoll in Szene gesetzt, die wenigen Vitrinen haben - gut ausgeleuchtet - viel Platz, um sich in Szene zu setzen. Viel hat Malte Meinck mit den Räumen vor.
Weinproben, Lesungen, Vorträge
"Das Studio wird nicht permanent geöffnet haben, es wird für Termine genutzt.. Es soll der Inspiration, der Kommunikation und der Begegnung dienen", sagt Meinck. Das Studio ist ruhig, hier steht nun auch die Werkstatt, in der konzentriert gearbeitet werden kann. "Mit Ausstellungen und Themenabenden oder Vorträgen wollen wir die Räume aber auch unseren Kunden zugänglich machen." Er denkt an Weinproben, Lesungen - in erster Linie soll der Keller der Kunst dienen. So werden am Samstag, 26. Oktober 2024, von 10 bis 20 Uhr die international besten Schmuckkollektionen - so Malte Meinck - in Bad Kissingen ausgestellt. "Das sind Mitglieder von ,German Finest' wie Schaffrath, Gellner, Jörg Heinz und die italienischen Topmarken Fope, Nanis und Roberto Demeglio", sagt Meinck.
Experte spricht über Diamanten
Am 17. November (14-17 Uhr) wird ein Experte um 15 Uhr über die "Faszination Diamant" sprechen. Dient er als Wertanlage? Wie kann ich sicher sein, keine Blutdiamanten gekauft zu haben? Wie kann die sichere und nachhaltige Herkunft gewährleistet werden? Solche und andere Frage wird er beantworten, während der Öffnungszeiten an diesem Sonntag wird es eine Ausstellung zum Thema Diamant geben.
Auf die lange Ausstellung der Werke, die aus der Kooperation mit ihm und dem Künstler-Duo Heike und Klaus Metz aus Langenleiten entstanden sind, freut sich Malte Meinck besonders. Von Freitag, 29. November 2024, bis Sonntag, 22. Dezember 2024, wird die tatsächlich große Kunst des Bildhauers klein und tragbar: Mithilfe eines Scanners und eines 3D-Druckers schaffte Meinck Modelle der Objekte und wandelte sie so in Schmuckstücke um.
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